Zumindest in einem Fall scheint die Causa „Kaisertal“ nun ein Nachspiel zu haben: Die Staatsanwaltschaft überprüft, ob die Güllegrube bei der abgerissenen Hechleitalm im Kaisertal umweltgerecht entsorgt wurde - es wurde Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Der Verdacht der „fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt“ wird untersucht, so die Staatsanwaltschaft auf Anfrage des Kufsteinblick, speziell ob eine Güllezuleitung in den Brandenberger Bach gelegt wurde.
Andere Untersuchungen gibt es aktuell keine. Zum aktuellen Stand der Ermittlung kann man bei einem laufenden Ermittlungsverfahren keine Auskünfte geben, auch nicht, wie lange die Untersuchungen noch dauern werden.
„Eines steht außer Frage, die Machenschaften der Stadtwerke im Kaisertal stinken wortwörtlich zum Himmel und die Stadtpolitik, angeführt von Bürgermeister Krumschnabel, muss hier lückenlos aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen“, so Victoria da Costa vom Offenen Grünen Forum Kufstein in einer Aussendung zu diesem Thema. Trotz dieser Aussage will sie „... den Ermittlungen nicht vorgreifen und keine Vorverurteilung treffen.“ Wissen möchte da Costa auch, wie Bgm. Krumschnabel bei der Gemeinderatssitzung am 11. November behaupten konnte, dass die Menge der entleerten Gülle nicht stimme, ohne die Fakten zu kennen. „Die Umweltsünden, die hier vorgeworfen werden, sind kein Kavaliersdelikt – ganz besonders nicht in einem Naturschutzgebiet“, schließt die Grüne Gemeinderätin.

Güllegrube nicht gefüllt
„Ich kenne selbstverständlich die Fakten, da ich mir diese von den Stadtwerken habe erklären und zeigen lassen. Wenn jemand eine Strafanzeige einbringt, muss die Staatsanwaltschaft ermitteln. Der Skandal liegt daher nicht darin, dass ermittelt wird, sondern wohl in dem Misstrauen der Mandatarin gegen Mitarbeiter unserer Gesellschaft und deren Auftragnehmern. Natürlich war zum Zeitpunkt des Abrisses der Güllegrube diese nicht gefüllt, was auch fotografisch dokumentiert ist. Außerdem gibt es Zeugen, die das nachgemessen haben. Sollte der Anzeiger falsche Fotos der Staatsanwaltschaft bewusst vorgelegt haben, so wäre dies aus meiner Sicht sogar eine Verleumdung. Ich möchte den Entscheidungen der Behörden nicht vorgreifen, kann mir aber ein Verfahren gegen die Stadtwerke oder deren Auftragnehmer nicht vorstellen“, so Bgm. Krumschnabel zum Kufsteinblick.
Der Bürgermeister kündigte an, auf das Thema nochmal bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 3. Februar, einzugehen, die auch per Livestream verfolgt werden kann.

Kufsteiner Gemeinderatssitzung im Livestream verfolgen
Die Kufsteiner Gemeinderatssitzung am 3. Februar ab 17 Uhr ist wie gewohnt öffentlich, wird aber zudem auch per Livestream übertragen. Den entsprechenden Link findet man am 3. Februar direkt auf der Startseite der Stadthomepage www.kufstein.gv.at
Auch für die Gemeinderatssitzung im März ist eine Live-Übertragung geplant.

Die Grube des Anstosses: Auf dem Bild rechts ist die noch nicht abgerissene Güllegrube zu sehen, zu der die Staatsanwaltschaft nun ermittelt.
(Foto: Josef Wagner)