Durch die Vorfälle der vergangenen Woche, in denen gleich in zwei Fällen schwere Überfälle auf junge Männer, die alleine unterwegs waren, stattgefunden haben, herrscht Verunsicherung in der Festungsstadt. Die Täter konnten inzwischen überführt werden.

„Dass sich Kufsteins Jugendliche fürchten und sich nicht sicher fühlen ist ein untragbarer Zustand“, so Bgm. Martin Krumschnabel. Er fordert vom Bund die personelle Aufstockung der Bundespolizei in Kufstein. Mit mehr Personal sollen dann auch verstärkt Kontrollen und Überwachungen möglich sein.

Täter gefasst
Inzwischen hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen zum Überfall am Gelände des Kufsteiner Park & Ride-Platzes übernommen und in Zusammenarbeit mit den PI Kufstein und Wörgl fünf Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren als Täter ausgemacht (einen 16-jährigen Russen, einen 16-jährigen und einen 18-jährigen Kosovaren sowie zwei 15-jährige Österreicher aus dem Bezirk Kufstein). Bereits vor der Tat versuchten sie vier Jugendlichen unter Drohungen Wertgegenstände und Zigaretten abzunötigen. Sämtliche Beschuldigte zeigten sich bei den Vernehmungen schlussendlich geständig, die Tathandlungen im gemeinschaftlichen Zusammenwirken begangen zu haben. Außerdem konnte den Beschuldigten nachgewiesen werden, Mitte Februar einem 39-jährigen Passanten im Stadtgebiet von Kufstein im Zuge einer verbalen Auseinandersetzung mehrere massive Schläge versetzt und diesem dadurch schwere Kopfverletzungen zugefügt zu haben.

Sicherheitsgespräch
Am 23. März fand im Kufsteiner Rathaus eine Sicherheitsbesprechung statt. Ziel der Besprechung im Rathaus war, konkrete Schritte zur Verbesserung der Sicherheit im Park & Ride-Bereich zu setzen. Der Vorfall letzte Woche hat aufgezeigt, dass im hinteren Bereich der Park & Ride-Anlage  mehr Beleuchtung nötig ist. Bereits in den nächsten Tagen wird die Stadtgemeinde Kufstein deshalb für eine ausreichende Beleuchtung des hinteren Teils des Parkplatzes sorgen. Geplant ist am sogenannten Zellersteg, der den Stadtteil Zell mit dem Bahnhof verbindet, Strahler zu befestigen, die den bisher dunklen Teil der Anlage zukünftig gut ausleuchten werden.
Seitens der Bundespolizei wurde versichert, den Park & Ride-Bereich und die Gegend um das Lokal Q-West ab sofort noch häufiger als bisher in ihre Streifenfahrten einzubinden. „Wir sind Freitag- und Samstagnacht bereits jetzt mehrmals mit Streifen unterwegs, aber wir werden das noch intensivieren“, versicherte Bezirkspolizeikommandant Walter Meingassner. Auch die Vertreter der ÖBB betonten, ihre eigenen Sicherheitskräfte noch stärker in diesem Bereich einzusetzen. Hartwig Bamberger, Leiter der Stadtpolizei, bot den Vertretern der Bundespolizei Unterstützung durch die Stadtpolizisten an: „Wir sollten die Kommunikation zwischen Bundes- und Stadtpolizei intensivieren.“ Mittelfristig kann sich Bgm. Krumschnabel auch vorstellen, an den Wochenenden zusätzliches Sicherheitspersonal von externen Dienstleistern einzusetzen. Bei allen Bestrebungen, die Sicherheit der Kufsteiner Bevölkerung zu erhöhen, meinte Kdt. Meingassner bei der Sicherheitskonferenz dennoch, dass die Zahl der Delikte in allen Bereichen in Kufstein rückläufig ist.
Für die Zeit bis zum Herbst legt die Stadt Kufstein 1000 weitere Taxigutscheine auf. Sie können ab 6. April freitags und samtags ab 20 Uhr verwendet werden.
Die  Gutscheine können ab 5. April um € 2.- erworben werden und haben einen Wert von € 6.-.

Sicherheitsgespräch im Rathaus Kufstein. Foto: Kleinheinz / Stadt Kufstein