Am 7. Februar wurde nach einem Beschluss des Gemeinderates in Kufstein eine Resolution an das Verkehrsministerium geschickt, in dem eine Änderung des Bundesstraßen-Mautgesetzes zur Einführung der Vignettenfreiheit für Kufstein gefordert wurde. Am 29. März kam der negative Bescheid aus Wien.

Das Verkehrsministerium empfiehlt keine Vignettenfreiheit für die A12 zwischen dem Grenzübergang Kiefersfelden und der Autoahnausfahrt Kufstein, da diese eine Präjudiz schaffen würde für Wünsche nach Vignettenbefreiungen und Sonderlösungen in ganz Österreich. Dies wurde der Stadtgemeinde Kufstein in einem Schreiben am 29. März mitgeteilt.
Enttäuscht zeigt sich von dieser Entscheidung Bgm. Martin Krumschnabel. Für ihn steht damit fest, dass Kufstein von Seiten des Bundes in dieser Angelegenheit mit keiner Unterstützung rechnen kann, obwohl vor der Nationalratswahl Kandidaten  aller Parteien versprochen hatten, dass es zu einer Änderung kommen wird. „Die Autobahn war immer auch als Umfahrung von Kufstein gedacht, es ist geradezu absurd, dass wegen einer Vignette viele Autofahrer diese Ausweichroute nicht mehr nutzen, sondern mitten durch die Stadt Kufstein fahren und durch Abgase und Lärm sowie durch erhebliche Behinderungen für den innerstädtischen Verkehr die Kufsteiner Bevölkerung belästigen“, so Krumschnabel. „Man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Menschen von der Politik die Nase voll haben, wenn sie auf derartige Weise hinters Licht geführt werden. An der Ausgangsposition und einer möglichen Argumentation für die Beibehaltung der Vignette habe sich ja nichts geändert, sodass man diese Versprechungen einfach nie hätte machen dürfen.“
In der letzten Stadtratssitzung hat man ein Maßnahmenpaket für die nächste Winteraison vorgeschlagen. Aber dies würde nie derartige Auswirkungen wie die Verlegung auf die Autobahn haben, ärgert sich der Kufsteiner Bürgermeister: „Solang tausende Fahrzeuge am Wochenende aus beiden Richtungen zufahren und die Autobahn nicht benützen, ist es gar nicht möglich, dass das innerstädtische Straßenverkehrsnetz nicht überlastet wird“.
Die Stadt selbst möchte die Situation nicht hinnehmen und alle Maßnahmen treffen, die im innerstädtischen Bereich überhaupt noch möglich sind. Dies beginnt mit Fahrverboten durch Wohngebiete, einer möglichen Ausweichstraße über den Bahnhof bis zu einer weiteren Dosierampel.
„Ich bin überzeugt davon, dass sich die Gremien in der Stadt Kufstein hier auf Lösungen einigen können, zumal jetzt klar ist, dass es auch nur noch diese Möglichkeit gibt, die Situation zu verbessern. Es wird aber nicht möglich sein, die Problematik umfassend zu lösen, wenn keine große Verkehrslösung kommt, die den Verkehr vor Kufstein abfängt. Es muss nicht der Tunnel durch den Kaiser sein, es ist eigentlich egal, welche Lösung uns nützt. Jetzt nichts zu unternehmen wäre jedenfalls für Kufstein fatal.“