Da die Ersatz-Gemeinderätin der Wörgler Grünen, Catarina Becherstorfer,  eine „Verschwiegenheitserklärung“ der Bürgermeisterin nicht unterschrieb, wurde sie kurzerhand von der Sitzung des Bildungsausschusses verwiesen. Für Ausschussvorsitzende Gabi Madersbacher war dies ein „Versehen“.

Ein Schreiben von Bürgermeisterin Hedi Wechner sorgt in Wörgl derzeit für hitzige Diskussionen. Die Stadtchefin verlangte von allen Ausschussmitgliedern sowie Ersatz- und Vertrauenspersonen, eine sogenannte „Verschwiegenheitserklärung“ zu unterschreiben. Da sich die bereits angelobte Grüne Ersatz-Gemeinderätin Catarina Becherstorfer, Vertrauensperson im Bildungsausschuss, weigerte, diese Erklärung zu unterschreiben, wurde sie kurzerhand von der Vorsitzenden des Bildungsausschusses, Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner), des Sitzungssaales verwiesen. Für die Wörgler Grünen gibt es rein rechtlich keinen Grund, eine solche Verschwiegenheitserklärung von Ausschussmitgliedern zu verlangen, da sich diese sowieso an die Tatbestände der verschiedenen gesetzlichen Vorgaben (Amtsverschwiegenheit) zu halten haben. „So geht es nicht, dies ist ein totales Foul. Wir glauben, dass dies ein Einschüchterungsversuch war um die Mandatare daran zu hindern, über Vorgänge in der Stadt zu reden“, so ein empörter GR Richard Götz. Weder das Verweisen noch das Nötigen zum Unterschreiben seien für die Wörgler Grünen gesetzlich begründet.

„Es war ein Versehen“
Für Kulturreferentin Gabi Madersbacher war es ein Versehen: „Ich habe nicht gewusst, dass sie (Anm. Caterina Becherstorfer) eine vereidigte Mandatarin ist. Sie hat mich im Glauben gelassen, dass sie „nur“ eine Vertrauensperson sei.“ Hätte Madersbacher gewusst, dass Becherstorfer im Gemeinderat bereits angelobt wurde, dann wäre ein Rauswurf kein Thema gewesen: „Wenn sie sich zu erkennen gegeben hätte, dann hätte ich sie nicht des Saales verwiesen. Es war ein Fehler und wird nicht mehr passieren“, entschuldigte sich Madersbacher.

Erklärung dient zur Information
„In der Vergangenheit sind aus Ausschüssen immer wieder Informationen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, nach außen gedrungen“, begründet Bgm. Hedi Wechner das Schreiben. Ausschüsse seien ein beratendes Gremium und nicht öffentlich. Auch würden in Ausschüssen immer wieder Informationen behandelt, die u. a. dem Amtsgeheimnis unterliegen. „Daher ist es mir ein Anliegen, alle Ausschussmitglieder und speziell Vertrauenspersonen, die keinen Amtseid geleistet haben, über diesen Umstand zu informieren“, so Wechner weiter. Bei der Belehrung und Verschwiegenheitserklärung handle es sich für Wechner lediglich um eine Verschriftlichung von gesetzlichen Tatbeständen.

Junge Wörgler Liste: „Höchst bedenklich“
„Demokratiepolitisch höchst bedenklich“ findet Michael Riedhart, GR der Jungen Wörgler Liste, den Rauswurf der grünen Ersatz-Mandatarin. „Das Bild, das die höchste Repräsentantin der Stadt damit nach außen abgibt, ist denkbar schlecht und dem Ansehen unserer Stadt sicher nicht zuträglich“, kritisiert Riedhart. „Das Gesetz regelt klar, was geht und was nicht. Den Wechner´schen Knebelungsvertrag braucht deshalb keiner, weder die Mandatare des Gemeinderats noch die Wörgler Bevölkerung.  Man möchte meinen, dass solche Praktiken, die nur dazu dienen um andere mundtot zu machen, sie einzuschüchtern und so missliebige Meinungen zu unterdrücken, in unserer Gesellschaft der Vergangenheit angehören sollten“, stellt Riedhart fest.

Vertrauenspersonen abschaffen?
Nach diesem Vorfall überlegen nun die Liste Hedi Wechner sowie die FWL, ob Vertrauenspersonen in den Ausschüssen überhaupt noch zugelassen werden. „Ich kenne die TGO, Vertrauenspersonen gibt es nicht. Die haben wir als Service eingeführt, damit auch jene Fraktionen, die nicht in einen Ausschuss mit Sitzungsstimme vertreten sind, Informationen bekommen“, erklärte Bgm. Hedi Wechner. „Wir werden uns Gedanken machen, ob wir in Zukunft Vertrauenspersonen überhaupt noch zulassen“, so Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler (FWL).

In Wörgl dreht sich in den nächsten Tagen alles um das Thema Rad. Der 10. Österreichische Radgipfel und das eldoRADo Bikefestival locken vom Donnerstag, 18. bis Sonntag, 21. Mai zahlreiche Fahrradbegeisterte in die Energiemetropole.

Gleich zwei Jubiläen finden im Jahr 2017a statt: Das Fahrrad feiert seinen 200. Geburtstag und der Österreichische Radgipfel findet zum zehnten Mal statt. Unter dem Motto „Mobilitätswende im Alpenraum. Radfahren im Trend“ treffen sich beim Radgipfel zahlreiche internationale Fahrradexperten in Wörgl. Das Programm ist sehr umfangreich: Neben der Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements werden auch die Themen Fahrradkultur, Fahrradtourismus und Radschnellwege in den Fokus der Veranstaltung gerückt. „Wir haben bei der Auswahl der Referenten den Schwerpunkt darauf gelegt, dass wir viel Fachwissen aus dem Alpenraum nach Wörgl bringen“, so Michael Bürger vom Klimabündnis Tirol. In einem eigenen Wissenschaftsmodul werden Forschungsprojekte im Radverkehr vorgestellt und diskutiert. Inspiration für neue Ideen bietet auch der gemeinsame Projektmarkt mit der Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Projektverantwortlichen. „Tirol ist zwar nicht das klassische Radland. Wir sind aber auf dem richtigen Weg, die Fahrradinfrastruktur zu stärken“, so LH-Stv. Ingrid Felipe. Als Veranstalter der zweitägigen Fachtagung mit abschließender Fahrradexkursion fungieren neben den Stadtwerken Wörgl das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie das Klimabündnis Tirol. „Unser Plan ist es, Wörgl in die Fahrradhauptstadt im Alpenraum zu verwandeln“, steckt sich Bürger hohe Ziele. Zum Abschluss ist am Freitag, 19. Mai, eine Fahrradexkursion in der Ferienregion Hohe Salve geplant, bei der auch der ehemalige Kramsacher Radprofi Thomas Rohregger (Ö-Tour Sieger 2008) teilnehmen wird.

eldoRADo Bikefestival
Auch am Wochenende dreht sich alles um das Fahrrad: Beim Bikefestival eldoRADo am Wertstoffhof Wörgl stehen eine Fahrradmesse, ein Fahrrad-Repair Café, ein Kinder- & Familienfest sowie ein Mountainbike Marathon am Programm. Der Citybus bringt die Besucher an beiden Tagen kostenlos zum Bikefestival. „Das Rad ist für uns das Fortbewegungsmittel der Zukunft. Beim eldoRADo gehören Wörgls Straßen den Radfahrern“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein.

Zwischen dem Bahnhof Bruckhäusl und dem Ortsteil Pinnersdorf in Wörgl wurde Mitte 2016 in einer Bauzeit von drei Monaten ein neuer Radweg mit einer Länge von 1.936 Metern errichtet. Vergangenen Mittwoch, 10. Mai, konnte der „Radweg Pinnersdorf“ mit einer Segnung von Kooperator Christian Walch offiziell eröffnet werden. „Wir sind stolz, dass wir in unserem Tourismusverband eine Stadt haben, die sich dem Thema Radfahren annimmt und immer wieder Impulse setzt“, so TVB Hohe Salve Geschäftsführer Stefan Astner. Als ausführende Straßenbaufirma fungierte die Strabag AG, die Gestaltung und Beschilderung erfolgte durch den Tourismusverband Hohe Salve in Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauamt.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf € 332.000. Das Land Tirol steuerte € 177.000,- bei, der Kostenanteil der Stadtgemeinde Wörgl beträgt € 155.000,-

Seit gut einem Jahr arbeiten die Liste Hedi Wechner und die Freiheitliche Wörgler Liste zusammen. Mit einem Arbeitsübereinkommen verpflichteten sich die beiden im Wörgler Gemeinderat vertretenen Fraktionen, verschiedene Schwerpunkte in der laufenden Periode umzusetzen. Vergangenen Donnerstag, 11. Mai, zogen die Beteiligten Bilanz über die bisherige Arbeit. „Ich glaube, dass in den letzten eineinhalb Jahren mehr weitergegangen ist als in den vorigen 18 Jahren“, zeigt sich Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler zufrieden. Auch NR Carmen Schimanek lobt die Zusammenarbeit: „Selbstverständlich sind wir nicht in allen Punkten einer Meinung. Aber wir schaffen es, in einem guten Arbeitsklima dort anzupacken, wo es möglich ist und suchen nach gemeinsamen Lösungen.“  „Es ist keine abgeschlossene Sache. Es ist ein Modul, das in den nächsten fünf Jahren abgearbeitet werden soll“, berichtete Bgm. Hedi Wechner.
Neben der Reduktion der Ausschüsse ist die Aufstockung des Personals der Wörgler Stadtpolizei (ein neuer Stadtpolizist) gelungen. Im Juli ist erstmals ein Wirtschaftsfrühstück geplant, das zur besseren Vernetzung der Wörgler Unternehmer dienen soll. Weiters wird ab 1. Jänner 2018 die Wirtschaftsförderung neu eingeführt. Das Projekt „Musikschule“ sollte demnächst beschlossen werden, ebenfalls sind der Ausbau und die Sanierung des bestehenden Feuerwehrgebäudes ein Thema: „Wir sind dran. Die Umsetzung des Projektes Feuerwehrhaus läuft“, versicherte Bgm. Hedi Wechner.
Beide Fraktionen haben sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer Klausur im Sommer den nächsten Leitfaden zu erstellen.

Rund 164.000 Fahrten konnte der Kufsteiner Kaiserlift in der vergangenen Saison verzeichnen. Um das „Naturerlebnis Kaisergebirge“ weiterhin attraktiv zu halten, führen von Mai bis Oktober u. a. elf Guides durch das Naturschutzgebiet.

Rund 55.000 Gäste, 3.370 davon mit Saisonkarte, benutzten im vergangenen Jahr den Kaiserlift als Aufstiegshilfe in das Kaisergebirge. Mit 17 unterschiedlichen Themenwanderungen, einem Geologiepfad und einer Almapo-theke hoffen die Verantwortlichen auf noch mehr Besucher im „Naturerlebnis Kaisergebirge“. Als Leader-Projekt wird das vielfältige Wanderangebot von der EU unterstützt und bringt nicht nur Erholung und Genuss für die ganze Familie, sondern fördert dabei auch das Wissen über die heimische Flora und Fauna.

Kostenlose Touren
Von Mai bis Oktober ermöglichen die Experten vom Verein Natopia, der Jägerschaft, den Österreichischen Bundesforsten und der Universität Innsbruck bei 17 verschiedenen, kostenlosen geführten Wanderungen neue Einblicke in das Naturschutzgebiet. „Die Themen sind vielfältig, es ist  für jeden etwas dabei“, so Bergwanderführerin Gabi Markl. So lädt „Kräuterfee“ Maria Bachmann beispielsweise zur genussvollen Wanderung, bei der durchaus von Wald und Wiese genascht werden darf. Mit Manfred Weidner wird die Wanderung zur abenteuerlichen GPS-Schnitzeljagd, Jägerin und Falknerin Sabine Gwirl begibt sich mit Interessierten auf die Pirsch, wo sie über die Tätigkeiten und Aufgaben der Waidmänner und –frauen informiert. „Das Naturschutzgebiet soll von Einheimischen und Gästen erkundet, betrachtet und genossen werden. Wir wollen aber auch, dass wir diese intakte Natur so an die nächsten Generationen übergeben können“, ergänzt Nicole Schreyer, Schutzgebietsbeauftragte vom Naturerlebnis Kaisergebirge.
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung zwei Tage vor allen Themenwanderungen beim Tourismusverband Kufsteinerland unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. der Telefonnummer 0043 5372 62207 notwendig. Alle Infos zu den Wanderungen gibt es unter www.naturerlebnis-kaisergebirge.at

Almapotheke, Geologiepfad, Moorlandschaft
Die „Almapotheke“ verrät am Berghaus Aschenbrenner Wissenswertes über die heilende Wirkung und giftigen Substanzen heimischer Pflanzen, die bereits seit Generationen in der Medizin Anwendung finden.
Mit insgesamt 65 ha Fläche ist die Schwemm Nordtirols größte zusammenhängende Moorlandschaft. Selten gewordene Tiere tummeln sich hier im Feuchtgebiet. Der Geologiepfad lädt auf eine Reise durch die Zeit bis zurück zur „Geburt“ der Alpen. Neun Stationen erklären, wie das Kaisergebirge entstanden ist.

Attraktiver Kaiserlift
Um die Wartezeit (an Spitzenzeiten teilweise 45 min.) speziell für Kinder zu verkürzen, erklärt der Adler den kleinen Besuchern das Naturschutzgebiet mit seiner Fauna und Flora an der Tal- und Mittelstation. Weiters wurden an den Liftstützen des Kaiserlifts kreative Gebotstafeln mit den Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet errichet.
Auch das Theaterstück „Munde“, gespielt vom Stadttheater Kufstein, geht in die zweite Saison. Am Hügel beim Weinberghaus gelangt „Theater am Berg“ zwischen 16. Juni und 16. Juli insgesamt an zehn Spieltagen zur Aufführung.