Turntable kümmert sich um Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren in schwierigen Lebenssituationen. Vergangenen Donnerstag, 20. September, jährte sich die Eröffnung dieser Einrichtung zum fünften Mal.

Die ersten Jahre wurde Turntable von einer Privatperson finanziert, inzwischen hat das die Stadt Kufstein übernommen. „Ohne Vizebürgermeisterin Brigitta Klein gäbe es Turntable nicht“, so Mag. Karin Hüttemann, Geschäftsführerin der Kinder und Jugend GmbH. Angefangen hat man im Jahr 2013 mit zwei Wohnungen, damals gab es 17 Anfragen und 10 Kinder und Jugendliche wurden im Turntable zur Betreuung aufgenommen. Inzwischen sind die Anfragen im Jahr 2017 auf 127 im Jahr gestiegen und 35 mal wurde jemand in die inzwischen drei Wohnungen mit fünf Wohnplätzen aufgenommen.
„Und diese Tendenz bleibt auch im Jahr 2018 gleich steigend“, weiß Katharina Neuschmid, Leiterin des Turntable.
Immer wieder hat man mit erschütternden Schicksalen zu tun, Kinder und Jugendliche, die ohne Perspektive aufgewachsen sind und nun eine neue Chance erhalten. Im Normalfall bietet die Einrichtung vor dem Einzug ein informelles Gespräch an, bei dem die Betroffenen über die Wohngemeinschaft und weitere Abläufe informiert werden. In weiterer Folge finden regelmäßige Hilfeplangespräche mit den Eltern und den Systempartnern statt. Wenn eine Gefährdung des Kindes, der Jugendlichen beispielsweise durch Gewalt im Elternhaus vorliegt, kann es auch zur sofortigen Aufnahme kommen. Dann geht es in erster Linie um eine Abfederung der akuten Krise und um eine Stabilisierung.
Bgm. Martin Krumschnabel: „Wir sind froh um diese Einrichtung, auch wenn es traurig ist, dass sie benötigt wird. Und sie wird mehr benötigt denn je. Wenn man in so eine Einrichtung kommt, hat man bereits viel mitgemacht. Wir wollen Turntable deshalb nicht nur weiterführen, sondern ausbauen. Wir müssen oft für den ganzen Bezirk einspringen - vom Frauenhaus bis zu Turntable – aber wir wollen in dieser Beziehung eine Vorzeigestadt sein.“ Angedacht wurde vom Bürgermeister eine Übersiedelung in das in Planung stehende Haus der Vereine.
Vizebürgermeisterin Brigitte Klein berichtete, wie es zur Gründung von Turntable gekommen ist: „Wir haben damals beobachtet, wie eine Jugendliche nicht zu Hause sondern auf Toiletten übernachtet hat. Solchen Härtefällen kann hier geholfen werden. Aber es braucht noch mehr, die Probleme hören mit 18 Jahren nicht auf.“
Alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu Turntable findet man auf turntable-kufstein.at

Das Team von Turntable präsentierte im Rathaus in Kufstein ihre Betreuungsmethoden