Vor 40 Jahren rodelte der Langkampfener Georg Fluckinger mit seinem Partner Karl Schrott sensationell zur Bronzemedaille bei den olympischen Winterspielen in Lake Placid. Der Kufsteinblick lud  den 65-jährigen Langkampfener zum Gespräch.

Kufsteinblick: Gleich bei deinen ersten olympischen Winterspielen konntest du im Rodel-Doppelsitzer die Bronzemedaille gewinnen. Welchen Stellenwert hatte diese Medaille damals?
Georg Fluckinger: Zu dieser Zeit hatte Olympia einen sehr hohen Stellenwert, man wurde bekannter. Beim Empfang im Kufsteiner Stadtzentrum war der Untere Stadtplatz bis hinauf zum Oberen Stadtplatz voll.


KB: Wie hast du dich auf deine ersten olympischen Spiele vorbereitet?
GF: Von März bis Oktober ging ich in der Früh vor dem Arbeiten sowie nach dem Arbeiten laufen. Im November und Dezember trainierten wir in Kufstein, Igls sowie in Imst im Eiskanal, die Saison dauerte anschließend bis Februar. In dieser Zeit wurden Überstunden abgebaut bzw. der Urlaub konsumiert.


KB: Wie sehr hat sich das Rennrodeln verändert?
GF: Früher fuhren wir mit einem Trainer sowie einem Funktionär zu Olympia, heute ist es das Zehnfache. Wir machten in der Freizeit Profisport, dafür wurden wir teilweise von den anderen Nationen ausgelacht.


KB: Wie war die Erwartungshaltung bei den Spielen 1984 in Sarajewo bzw. 1988 in Calgary?
GF: 1984 hat jeder mit einer Medaille gerechnet, deshalb war die Enttäuschung über den vierten Platz sehr groß. Wir haben die Goldmedaille durch einen Fahrfehler im zweiten Lauf vergeben und schrammten 0,012 Sek. an Bronze vorbei. 1988 reichte es trotz zweitbester Laufzeit im zweiten Lauf nur zum fünften Rang.


KB: Ist die Bronzemedaille höher einzuschätzen als der Gesamtweltcupsieg 1981/1982?
GF: Der Weltcup hatte zu dieser Zeit keinen hohen Stellenwert, wir haben immer auf Olympia bzw. auf die WM hintrainiert. Deshalb steht die Bronzemedaille im Vordergrund.


KB: Verfolgst du den Rodelsport auch heute noch?
GF: Ich verfolge den Rodelsport weiterhin, bin auch als Zuschauer manchmal dabei. Bei den olympischen Spielen in Sochi 2016 war ich als Betreuer tätig.

Seit 1993 baut Georg Fluckinger in seiner Werkstatt Freizeitrodeln