Die Stadt Wörgl und die Gemeinde Kirchbichl teilen sich die Baukosten für die Erweiterung bzw. Adaptierung des Kindergartens und der Volksschule in Bruckhäusl. Bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Freitag, 7. Juli, wurde das Finanzierungsmodell für Wörgl beschlossen.

Bereits im März-Gemeinderat hagelte es von einigen Mandataren Kritik, dass die Kostenbeteiligung für die Stadt Wörgl (€ 3,1 Mio.) nicht in das Budget eingeplant wurden. Beim Beschlussvorschlag zum Finanzierungsmodell herrschte ebenfalls Diskussionsbedarf.

Finanzierung über 30 Jahre
Finanziert werden die € 3,1 Mio. über einen Kredit bei der Hypo Tirol Bank mit 30 Jahren Laufzeit, die ersten zehn Jahre mit einem Fixzins von 3,71 %. „Ich finde es sehr bedenklich, wenn wir jetzt so langfristige Kredite aufnehmen und finde es nicht in Ordnung, dass wir jetzt für die nächsten Generationen bereits solche Schulden anhäufen. Wir haben eine jährliche Belastung von fast € 200.000,- auf die nächsten 30 Jahre. Man hätte die Möglichkeit gehabt, früh genug Gelder von unseren Ersparnissen zu reservieren“, ärgert sich StR. Christian Kovacevic (Liste Hedi Wechner). Dazu kritisiert Kovacevic, dass diese Kostenbeteiligung im heurigen Budget nicht eingeplant wurde. „Ich habe im letzten Jahr in zwei Sitzungen darauf aufmerksam gemacht, dass diese Investition entsteht.  Man hätte sich im Dezember bereits darum kümmern können, eine Promesse bei einer Bank einzuholen. Da haben wir sehr viel Geld in den Sand gesetzt, weil man sich nicht gekümmert hat“, so Vize-Bgm. Roland Ponholzer.
„Wir haben die genauen Kosten nie gewusst. Deshalb ist es unseriös, wenn man irgendwelche Zahlen in das Budget gießt, wo man nicht weiß, ob es dann hebt oder nicht“, entgegnet Bgm. Michael Riedhart. Es sei ein gängiges Finanzierungsmodell mit einer gängigen Laufzeit und nicht unüblich für öffentliche Einrichtungen. „Ich finde die Finanzierung schon tragbar. Auf 30 Jahre ist das für die Gemeinde keine wahnsinnige Belastung“, pflichtet GR Dr. Herbert Pertl (Liste Hedi Wechner) bei.
„Jeder kleine Spielplatz wurde in das Budget aufgenommen, auch wenn man nicht gewusst hat, was das genau ausmachen wird. Wir werden in zwei Jahren kein schönes Budget mehr zusammenbringen“, kontert GR Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner).
Bis auf Madersbacher und Kovacevic (Enthaltungen) stimmten alle Gemeinderäte für den Finanzierungsvorschlag.