Knapp 73 % der rund 380 Beschäftigten der Stadt Wörgl sprachen sich bei der Zentralpersonalvertretungswahl für die Vorsitzende Biljana Vrzogic aus. Allerdings wurde die Wahlsiegerin wegen Vorwürfe, gegen das Datenschutzgesetz verstoßen zu haben, entlassen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Am 23. und 24. November fanden in der Stadtgemeinde Wörgl Zentralpersonalvertretungswahlen statt. Diese Wahl stand unter besonderer Beobachtung, da die amtierende Zentralpersonalvertretungsvorsitzende auf Beschluss des Wörgler Stadtrates entlassen wurde. Mit knapp 73 % Zuspruch und einer Wahlbeteiligung von rund 81 % fällt das Ergebnis der ZPV-Wahl sehr deutlich aus. Sechs Mandate gehen an das Team rund um Vrzogic, zwei Mandate an das Team von Geisler. „Ich freue mich, dass die Beschäftigten unserer mutigen Personalvertreterin so deutlich den Rücken gestärkt hat. Das Klima der Angst und Einschüchterung muss jetzt endlich ein Ende haben“, findet Verena Steinlechner-Graziadei, Vorsitzende der zuständigen younion _ Die Daseinsgewerkschaft klare Worte.
Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth sieht den Bürgermeister am Zug: „Das Signal der Mitarbeiter an den Bürgermeister ist klar: Es ist an der Zeit, dass er an den Verhandlungstisch zurückkehrt und auch im Sinne der Stadtgemeinde konstruktiv mit der Zentralpersonalvertretung zusammen arbeitet.“ Er betont weiters die Gesprächsbereitschaft vonseiten der Gewerkschaft: „Unsere Hand ist ausgestreckt- jetzt liegt es am Bürgermeister, das Vertrauen wieder aufzubauen und im Sinne der Stadt und der Beschäftigten für eine konstruktive Zusammenarbeit zu sorgen.“ Beide Gewerkschaften erwarten sich, dass die aus Sicht des ÖGB rechtswidrige Entlassung von Biljana Vrzogic rückgängig gemacht und ihr das ausstehende Gehalt ausgezahlt wird. „Ich werde auch weiterhin gemeinsam mit meinem Team alles daransetzen, ihre Anliegen bestmöglich zu vertreten. Das Wahlergebnis gibt uns dafür den nötigen Rückhalt“, blickt Biljana Vrzogic positiv in die Zukunft.

Bgm. Riedhart wartet auf Terminanfrage
„Ich habe mich in die Personalvertretungswahlen nicht eingemischt, auch wenn manch einer dies so medial dargestellt hat. Ich gratuliere den neuen Vertretern zur Wahl. Ob sich die Art der Kommunikation von Seiten Frau Vrzogic ändert, weiß ich nicht. Der ÖGB hat unsere letzte Einladung kurzfristig abgesagt und keine weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert“, erklärt der Stadtchef.
„Sollte es dem ÖGB wirklich um einen neuen Stil in der Kommunikation gehen und nicht um politisches Kleingeld, warte ich auf deren Terminanfrage“, so Riedhart in einer Stellungnahme.