Kürzlich präsentierten Verkehrsreferentin Astrid Mair, Bezirkskommandant Walter Meingassner und Bezirkshauptmann-Stv. Herbert Haberl die Zahlen der Verkehrsstatistiken für das Jahr 2017. In manchen Bereichen gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf.

Ein Sorgenkind der Polizei sind immer noch die unter Alkohol-einfluss stehenden Teilnehmer am Straßenverkehr. 269 mal musste nach Alkovortests und Alkotests eine Anzeige erstattet werden, das sind 18 Fälle mehr als noch 2016. Von 29 auf 35 sind die Unfälle unter Alkoholeinfluss gestiegen. „Leider nehmen Alkoholunfälle nie wirklich ab“, so Verkehrsreferentin Mair.
Hauptunfallverursacher ist aber auch 2017 Unachtsamkeit und Ablenkung. Hier hatte man aber mit noch höheren Zahlen gerechnet, da nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Fußgänger durch den Gebrauch von Handys dem Straßenverkehr nicht mehr aufmerksam genug folgen können.  Neu ist, dass auch ein Radarfoto als Beweis verwendet werden darf. Bei Verdacht wird bei einem Unfall ein Antrag auf Auswertung des Telefones gestellt, bestätigt Bezirkskommandant Meingassner. Die niedrigen Strafen von € 50.- bzw. € 70.- bei Anzeige für die Benutzung eines Handys während der Fahrt bemängelt BH-Stv. Haberl. „Ich bin der Meinung, dass so ein Vergehen ins Vormerksystem gehört.“

Zweiradverkehr
Große Sorge bereiten der Polizei die Motorradfahrer. Vergangene Woche wurde bei einer Schwerpunktüberprüfung in einer 60er-Zone unter anderem Geschwindigkeiten von 101 km/h und 106 km/h gemessen. Meingassner: „Leider sind dabei immer wieder Besitzer von Probeführerscheinen dabei. Und bei einem Zusammenstoß mit einem PKW - egal ob Schuld oder nicht - ist der Motorradfahrer immer der Verlierer. Es gibt immer mehr Motorradfahrer, dadurch steigen auch die Unfallzahlen.“ 53 Unfälle mit Motorradbeteiligung gab es im Jahr 2017 im Bezirk.
Aktion scharf heißt es bei den Mofas, die immer öfter mit Chips getunt werden. „Zur eigentlichen Strafe kommt noch Fahren ohne Zulassung und Fahren ohne Fahrerlaubnis hinzu“, fasst Haberl zusammen. Im Wiederholungsfall kann es sogar zum Entzug aller Fahrerlaubnisse kommen oder dass man erst gar nicht zur Führerscheinprüfung antreten darf. Dies trifft im gleichen Maße auch bei getunten E-Bikes zu.

Schwerverkehr
Einen starken Anstieg von über 60 % bei technischen Mängeln konnten 2017 beim Schwerverkehr verzeichnet werden. Durch mehrere Kontrollplätze und technisch geschulten Personal können diese Mängel jetzt leichter ermittelt werden.
Dass durch die Blockabfertigungen jetzt öfter LKW durch die Ortschaften fahren stimmt laut Meingassner nicht: „Wir kontrollieren die Ausweichrouten, alle hatten einen lokalen Lieferschein. Die Zunahmen entstehen nur durch den starken Ziel- und Quellverkehr. Im Bereich Ebbs und Niederndorf gibt es sehr viele Firmen mit An- und Ablieferungen.“
2018 will die Polizei verstärkt Mopeds und Motorräder, den Schwerverkehr und den Alkoholgehalt überprüfen.

V. l.: Bezirkskommandant Walter Meingassner, Verkehrsreferentin Astrid Mair und BH-Stv. Herbert Haberl.