Eine vom Gemeinderat beschlossene Machbarkeitsstudie für eine Trailstrecke am Thierberg stößt nicht nur auf Gegenliebe. Die Familie Labek hat 4000 Stimmen gegen das Projekt gesammelt, über 2400 Unterschriften sind notariell beglaubigt. Für die Initiatoren GR Thimo Fiesel (Grüne) und GR Thomas Krimbacher (Wir Kufsteiner VP) ist allerdings die Fragestellung der Unterschriftenliste der Grund, warum so viele unterschrieben.

Für die Kufsteiner Waldbesitzer rund um den Thierberg ist die Machbarkeitsstudie für eine Trailstrecke verschwendetes Geld. Für sie würde durch eine Umsetzung eine intakte Umwelt und ein wichtiges Naherholungsgebiet zerstört werden. Problematisch wird auch die geschützte Feuersalamanderpopulation auf dem Thierberg gesehen. Vorgesehen ist die Trailstrecke aber ausschließlich auf Grund der Stadtgemeinde Kufstein.
Auch die Kufsteiner Bauernschaft spricht sich gegen eine solche Errichtung aus und bittet in einem Schreiben an den Bürgermeister, dass das Projekt eingestellt werden soll.
Die Landwirtschaftskammer bestätigt, dass in der Bezirkshauptstadt noch ein legales Angebot für Singletrails fehlt und das deshalb am Stadtberg viele Wanderwege illegal befahren werden. Sie sieht allerdings mit dem aktuellen Projekt keine Probleme gelöst.
Dabei ist das Projekt immer noch in der Planungsphase. Nach Einschätzung von GR Thimo Fiesel kann frühestens Anfang 2024 mit Einlangen des ökologischen Gutachten beurteilt werden, ob das Projekt umsetzbar ist.
Zu den Befürchtungen, dass die Trailfahrer nicht auf den angedachten Strecken bleiben werden und wie am Stadtpark die illegalen Abfahrten nicht überprüfbar sind, meint Fiesel:  „Wenn man ein gutes Angebot hat, dann gibt es keinen Grund dass Biker abseits der Wege unterwegs sind. Wenn es kein Angebot gibt, dann sind Biker:innen auf illegalen Wegen und auch in Naturräumen unterwegs.“
Die Unterschriftenliste möchte Fiesel relativieren: „Wenn ich in einer Petition frage, ob ein Naherholungsgebiet gerettet werden soll, dann bekomme ich natürlich die Unterschriften, die ich als Projektgegner gerne haben möchte. Fakt ist, dass in dem Bereich am Thierberg die Natur, der Feuersalamander und die Wanderer nie einem Risiko ausgesetzt waren.“
GR Thomas Krimbacher scheut zu dem Projekt keine Diskussion: „Es gibt verständlicherweise kritische Stimmen, aber auch viele positive Meldungen dazu.“ Er betont auch, dass man sich bei dem Projekt ständig von Radfahrern, die die Strecke nutzen würden, beraten lässt.


Richard, Karin und Michael Labek präsentierten die Unterschriftenliste gegen das Trail-Projekt in Kufstein.