Nachdem Stadtrat Lukas Blunder (ehem. MFG) von Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie) und Gemeinderat Thimo Fiesel (Grüne) geklagt wurde, kündigte dieser nun einerseits eine Klage gegen Thimo Fiesel an.

„Vorab möchte ich der Kufsteiner Bevölkerung gegenüber mein Bedauern darüber ausdrücken, dass im Kufsteiner Gemeinderat Mittel angewendet werden, die für mich persönlich befremdlich wirken und aus meiner Sicht im Rahmen jeglicher politischen Diskurse keinen Platz finden sollten“, so Blunder in einer Aussendung. Trotzdem kündigte er an, nun auch eine Anzeige gegen Thiemo Fiesel einzubringen, da er in der Gemeinderatssitzung 8. Februar im Rahmen der Diskussion über das Containerdorf für Geflüchtete in der Münchnerstraße „... meine Person wahrheitswidrig der rassistischen Hetze bezichtigte“, so Blunder, und weiter: „Damit wurde eine Grenze überschritten, die ich trotz aller politischer Dickhäutigkeit nicht länger hinnehmen werde.“ Aus diesem Grund hat er eine Privatklage wegen Übler Nachrede eingebracht.
Fiesel blickt der Privatklage gelassen entgegen: „Blunder steht das politische Wasser bis zum Hals. Er ist mit zwei Ermittlungen gegen sich konfrontiert und seine Fraktion ist gepalten. Meines Erachtens versucht er mit dieser Klage zu einer sieben Monate alten Aussage von mir seine eigenen Probleme zu kaschieren und in anderes Licht zu stellen. Die Menschen können sich ja selbst ein Bild von Blunders Aussagen im Gemeinderat und in seiner Petition „Kein Containerdorf für Flüchtinge in Kufstein - Menschlichkeit hat immer zwei Seiten“ machen (Die Gemeinderatssitzung ist auf der Homepage der Stadt Kufstein abrufbar, Anm. der Red.). Zu meiner Replik im Februar-Gemeinderat stehe ich. Wenn ein Stadtrat mit expliziten Zuschreibungen, Menschen auf der Flucht herabwürdigt, in ein schlechtes Licht rückt und dafür nutzt, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren, muss das auch klar benannt werden.“

Keine Klagen gegen Blunder?
Bgm. Krumschnabel auf die Anfrage des Kufsteinblick: „Meine Anzeige gegen Blunder ist am 5. Juli bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Gegen den anderen von mir angezeigten Kufsteiner (Karl Weiß) findet bereits am 24. Oktober in Innsbruck die Verhandlung statt. Er hat mir vorgeworfen, dass die Vorwürfe gegen Blunder unwahr sind und die Zeugen gekauft seien.“ Weiters geht der Bürgermeister auf die Klagebereitschaft im Kufsteiner Gemeinderat ein: „Bevor Blunder im Gemeinderat war, wurde in meiner gesamten Amtszeit niemals das Strafgericht eingeschaltet. Er hat mit seinem miesen Stil alles verändert.“
Bereits tags zuvor hatte Blunder in einer Aussendung bekanntgegeben, dass bei der Staatsanwaltschaft keine Anzeige oder Klage seitens Bgm. Krumschnabel gegen ihn vorliegt und bekräftigte dies nochmals am Sonntag, 17. September nach der Veröffentlichung eines Zeitungsartikels. Der Vorwurf, dass seine Fraktion gespalten sei, bezeichnet Blunder als unwahr, da nach dem Rauswurf von GR Clemens Stoll alle Ausschussmitglieder unverändert und mit voller Kraft weiterarbeiten würden.
Eine Anfrage des Kufsteinblick bei der Staatsanswaltschaft Innsbruck erhielt bis Redaktionsschluss keine Rückmeldung.


GR Thimo Fiesel


STR Lukas Blunder