Nach einem Zwist um die Rückgabe eines Büroschlüssels und einer Störaktion in einer Gemeinderatssitzung gehen die Unstimmigkeiten zwischen der  Obfrau der Zentralpersonalvertretung der Stadtgemeinde Wörgl, Biljana Vrzogic, sowie Bgm. Michael Riedhart weiter.

Vrzogic kritisiert den Führungsstil von Riedhart sowie vom Stadtamtsdirektor Mag. Philipp Ostermann-Binder: Dieser sei diskriminierend und respektlos, der Großteil der Belegschaft im Stadtamt sei eingeschüchtert und damit unzufrieden.  Dazu seien einem begünstigt behinderten Mitarbeiter zusätzliche Tätigkeiten aufgetragen worden, die für ihn eine Überforderung darstellen. „Aber das wird ignoriert und der Stadtamtsdirektor meinte, er hätte keine Aufgabe für ihn, weil er die frühere Tätigkeit nicht mehr erledigen könne und auch auf keine Leiter mehr steigen könne.“ Weiters würden der Bürgermeister und der Stadtamtsdirektor oft das Gemeinde-Personalvertretungsgesetz ignorieren. Diese und viele weitere Vorwürfe machte Vrzogic jetzt mittels einer Presseaussendung öffentlich.

„Falsche Behauptungen“
„Die großteils politisch motivierten Aussagen von Frau Vrzogic spiegeln nicht die Realität wider. Frau Vrzogic befindet sich im persönlichen Wahlkampf und auf einem Rachefeldzug gegen mich als Bürgermeister. Ihr Verhalten ist geprägt von persönlicher Frustration - die Wut auf mich, dass sie keinen persönlichen Termin bei mir bekommt, was wiederum ihrem ungezügelten Verhalten geschuldet ist. Personalvertretung im Sinne der Mitarbeiter:innen ist wichtig und richtig, jedoch ist die Art und Weise, wie Frau Vrzogic die Belegschaft vertritt, gepaart mit Verleumdungen und falschen Behauptungen, einer Personalvertreterin unwürdig“, rechtfertigt sich Riedhart. Die Stimmung in der Belegschaft sei äußerst positiv, wie auch von den anonym durchgeführten Mitarbeiterbefragungen bestätigt werde.
Riedhart werde mit Vrzogic „aufgrund der wiederholten Vorfälle und Verleumdungen“ zukünftig keine persönlichen Gespräche mehr führen. „Frau Vrzogic hat dies zu akzeptieren“, schließt der Stadtchef.
„Bei der ersten Befragung kam heraus, wo deutliches Verbesserungspotenzial besteht: Kommunikation mit Führungskräften, Wertschätzung durch Führungskräfte und Einbindung. Außerdem hätten sich die Mitarbeiter unbedingt eine Gewährung der Teuerungsprämie für Alle gewünscht, nicht nur für 28 Mitarbeiter von 380“, legt Vrzogic nach.

Aufklärung gefordert
Für den Fraktionsvorsitzenden der Liste Hedi Wechner, StR. Christian Kovacevic, sind die kolportierten Schilderungen besorgniserregend und bedürfen einer sofortigen Aufklärung. „Sollte sich auch nur im Geringsten etwas an den Vorwürfen bewahrheiten, dann wäre das ein Skandal und eine klare Grenzüberschreitung, vielleicht sogar Amtsmissbrauch“, so Kovacevic.
Es brauche jetzt endlich ernsthafte Gespräche auf Augenhöhe zwischen der Stadtregierung und der Zentralpersonalvertretung.


Biljana Vrzogic (Foto: Betty Klingler PHOTOGRAPHY)


Bgm. Michael Riedhart