Die Tiwag wird zum 1. Jänner 2024 eine weitere Tarifsenkung für die Standardkunden durchführen und den Strom-Arbeitspreis auf 15,24 Cent pro kWh senken. Zum Vergleich: Die Stadtwerke Kufstein verlangen seit 1. Juli 23,4 Cent für die Kilowattstunde, die Stadtwerke Wörgl 27,5 Cent (alle Angaben brutto).

Möglich wird die Strompreissenkung der Tiwag durch die von LH Anton Mattle eingebrachte, neue Beschaffungsstrategie. Damit kann die Tiwag künftig schneller auf die Preisentwicklungen an den internationalen Märkten reagieren und sinkende Preise rascher an die Kunden weitergeben. Die Tiwag-Eigenerzeugung reicht nicht aus, um Tirol bedarfsgerecht mit ausreichend Strom zu versorgen. Entsprechend muss jedes Jahr in beträchtlichen Mengen Strom zugekauft werden. „Nachdem nach den Ausschlägen im Vorjahr jetzt wieder eine Phase der Entspannung eingetreten ist, geben wir die Kostenreduktion schnell und unmittelbar an unsere Kunden weiter. “, informiert Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser. Davon profitieren auch die gewerblichen Tiwag-Kunden unter 100.000 kWh.
Konkret wird der Energiepreis im Neuprodukt zum 1. Jänner 2024 noch einmal um rund 19 Prozent gesenkt. Das entspricht einer Entlastung von 3 c/kWh netto bzw. 3,6 c/kWh brutto für Haushalte und Betriebe. „Mit einem Arbeitspreis von 12,7 c/kWh netto bzw. 15,24 c/kWh brutto bietet Tiwag weiterhin einen der günstigsten Energiepreise der österreichischen Landesenergieversorger an. Für unsere Kunden gilt eine Preisgarantie. Das heißt, dass der Energiepreis bis zum Jahresende 2024 nur gesenkt, aber nicht erhöht werden kann,“ ergänzt Entstrasser.

„Druck wirkt“
Als einen Schritt in die richtige Richtung sieht AK Präsident Erwin Zangerl die Ankündigung der Tiwag, den Strompreis zu senken. Allerdings sieht Zangerl noch weiteren Spielraum und bleibt bei seiner Forderung, den Strompreis weiter zu senken. „Die Interventionen der AK und die Berichterstattung zur Tiwag-Bilanz dürften langsam zu einem Umdenken führen. Die enormen Gewinne auf dem Rücken der Tiroler sind sicherlich nicht imagefördernd“, so Zangerl.

Tiwag prüft Rückzahlungen
Im Rechtsstreit um eine Preisänderungsklausel nach dem Österreichischen Strompreisindex liegt jetzt eine Bestätigung des Urteils gegen die Verbund AG vor. Die Tiwag wird das vorliegende Urteil umgehend analysieren und prüfen, ob sich daraus neue rechtliche Rückschlüsse im Hinblick auf die 2022 erfolgte Tiwag-Preisanpassung ergeben.
„Die Warnungen der AK, dass es zu Rückzahlungen kommen wird, wurden von Seiten der Tiwag-Führung nicht ernst genommen, nun prüft die Tiwag selbst Rückzahlungen und gesteht die Misslichkeit der Lage ein“, erklärt die Arbeiterkammer Tirol in einer Aussendung.