Seit 75 Jahren wird bei Sandoz in Kundl Penicillin produziert. Jährlich werden rund 200 Millionen Arzneimittel-Packungen für weltweit 100 Länder hergestellt, allein in Österreich werden damit fünf Millionen Patienten versorgt. Mit einer neuen Produktionsanlage gibt der Pharma-Konzern ein klares Bekenntnis für den Standort ab.

Insgesamt € 150 Mio. - davon € 45 Mio. vom Bund und € 5 Mio. vom Land - investierte Sandoz in eine neue Anlage zur Herstellung von Penicillin. Pro Jahr sollen ab Jänner mit zwei Produktionslinien 4.000 Tonnen Wirkstoffe pro Jahr hergestellt werden, dazu entstehen 60 neue Arbeitsplätze. „Diese Investitionen stärken unsere industrielle Präsenz in Europa, bekräftigen unser Engagement im Bereich unserer ökologischen Verantwortung und bekräftigen unsere Entschlossenheit, das weltweit führende und am meisten geschätzte Unternehmen für Generika und Biosimilars zu sein. Antibiotika sind das Rückgrat der modernen Medizin, und das Werk in Kundl ist ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit der europäischen Produktion“, freut sich Sandoz-GF Richard Saynor.
Mit einer neuen Prozessinnovation wird die Herstellung von Wirkstoff unter Einsatz deutlich weniger Ressourcen, aber gleich hohen ökologischen und sozialen Standards ermöglicht. In Summe wird der Energie- und Co2-Verbrauch um rund 90% reduziert. „Das ist ein europäisches Vorzeigeprojekt. Wir wollen medizinischen Fortschritt für jeden Patienten zugänglich und leistbar machen“, erläutert Sandoz-Österreich-GF Peter Stenico.
Kundl stärkt damit auch seine Position als Zentrum und Drehscheibe der einzigen durchgängigen oralen Antibiotika-Produktionskette in Europa. „Das € 150 Mio. Investment sichert nicht nur die Versorgung, sondern schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Das Land Tirol ist sehr stolz darauf, dass hier investiert wird“, freut sich LH Anton Mattle über das Bekenntnis zum Standort.
„Es ist der letzte vollintegrierte Penicillin-Produktionsstandort in Europa, der die Versorgungssicherheit mit Antibiotika sicherstellt - und ein Meilenstein auf dem gemeinsamen Weg zur Sicherung einer strategisch wichtigen Produktion in Europa. Die Investition schafft regionale Wertschöpfungseffekte und hochwertige Arbeitsplätze. Gleichzeitig zeigt sie auch die Stärke des Standorts Österreich und dass wir weiterhin für Unternehmensinvestitionen attraktiv sind“, erklärte Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft.
Im kommenden Jahr soll die Produktionskapazität in Kundl generell um 20 % gesteigert werden. Ziel ist es, 2024 knapp 240 Millionen Arzneimittel-Packungen herzustellen.


Die neue Produktionsstätte in Kundl wurde vergangenen Freitag, 10. November, feierlich eröffnet. Die Anlage stellt eine signifikante Verbesserung der Penicillin-API-Herstellung dar.