Die Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler und der Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Manfred Hautz sprachen im Rahmen des Neujahrsempfang vergangenen Mittwoch, 17. Jänner von großen Herausforderungen im kommenden Jahr, blickten jedoch auch positiv in die Zukunft. „Wir haben einige Herausforderungen wie z. B. die hohen Personalkosten aufgrund der Lohnabschlüsse, die hohen Energiekosten sowie das hohe Zinsniveau aus dem alten Jahr mitgenommen. Auf den zweiten Blick zeigen sich jedoch auch Lichtblicke und Chancen“, erklärte Thaler. Dazu gehört der Mix aus den verschiedensten Branchen in der Region - dies mache den Standort sehr robust. „Ich habe viele europäische Regionen kennengelernt - wenige sind so breit und stabil aufgestellt. Diese Balance müssen wir uns erhalten“, betont Thaler. Besonders die Energie und den unternehmerischen  Geist der Unternehmen spüre man in jedem Betrieb, dies stimme sie positiv.
Große Möglichkeiten liegen für Thaler in der fortschreitenden Digitalisierung, mit welcher die Effizienz gesteigert, die Abläufe verbessert und damit die Mitarbeiter entlastet werden können.

Mitarbeitermangel
Bezirksobmann Manfred Hautz, selber Hotelier in Scheffau, freut sich zwar über den tollen Winter bzw. den starken Tourismus, das größte Thema der Unternehmer im Bezirk sei jedoch weiterhin der sich zuspitzende Mangel an Arbeitskräften. Die Suche nach Fachkräften gestalte sich aufgrund des demographischen Wandels und der großen Anzahl hoch spezialisierter Betriebe in der Region mit einem steigenden Bedarf an Mitarbeitern zunehmend schwieriger. „Hier müssen wir entgegensteuern, da muss schnellstmöglich etwas passieren“, fordert Hautz für das Gastgewerbe die Erhöhung der Kontingente für Saisonarbeiter sowie die Öffnung des Arbeitsmarktes für Menschen aus Drittstaaten. Dazu spricht sich Hautz für die Schaffung flexibler Kinderbetreuungsplätze in den Gemeinden aus.

Ausbau der Bildungslandschaft
Die Bildungslandschaft des Bezirks Kufstein soll eine signifikante Aufwertung erfahren. „Für unseren Bezirk ist der Fokus auf zeitgemäße sowie wirtschaftsorientierte Bildungsangebote eine Investition in die Zukunft, die bereits individuelle wie auch kollektive Früchte trägt“, sagt Hautz. Er verweist auf die Übernahme der Meisterprüfungsgebühren durch die öffentliche Hand seit Anfang des Jahres. Um den Fachkräftebedarf für die vielen technisch spezialisierten Betriebe auch zukünftig abzudecken, strebt die WK Kufstein zudem die Einrichtung eines HTL-Aufbaulehrgangs und eines Kollegs für Mechatronik an der Berufsschule Kufstein an. Darüber hinaus engagiert sich die Bezirksstelle Kufstein für die Einführung eines Meisterkurses Mechatronik am WIFI und unterstützt die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für „Smart Factories“ im Bezirk. Überdies soll das Inncubatorprogramm im KISS Kufstein, welches im Herbst 2023 startete, weiter ausgebaut werden, um die Entwicklung von Jungunternehmer zielgerichtet für ein halbes Jahr zu fördern.


WK-Präsidentin Barbara Thaler und WK-Bezirksobmann Manfred Hautz.