Ein derartig großes Teilnehmerfeld hatten sich die Initiatoren der ersten Protest-Radfahrt am 4. Mai nicht zu erträumen gewagt. Ihre Forderung, endlich einen sicheren Radweg zwischen Kufstein und Schwoich zu schaffen, wurde damit eindrücklich unterstützt.

„Wir sind unendlich froh über die breite Unterstützung aus der Bevölkerung. So sehen die Verantwortungsträger, dass ein sicherer, baulich getrennter Radweg durch die Eibergschlucht ein enorm wichtiges Anliegen sehr vieler Menschen ist“, resümiert Richard Aschaber, Obmann der Bürgerinitiative Radweg Eiberg.
Mit der Protestfahrt wurde deutlich gemacht, dass nach jahrelangen Bemühungen mit unzähligen Varianten endlich eine Lösung gefunden werden muss. Dabei betont die Bürgerinitiative, dass ihr dafür jede sichere und praktikable Radweg-Variante recht ist.
Aschaber: „Wir haben eine verwirklichbare Radweg-Variante vorgelegt, bestehen aber keineswegs auf dieser. Wir wollen einen Radweg, baulich getrennt von der Straße und damit sicher, geschützt vor Steinschlag, und angenehm, ohne Steigungen über 6 % zu befahren. Jeder Radweg, der diese Kriterien erfüllt und rasch verwirklicht wird, ist in unserem Sinne.“

Es kommt erste Bewegung in die Sache
Die mediale Aufmerksamkeit (der Kufsteinblick berichtete), die die Bürgerinitiative Eibergradweg zuletzt erzielen konnte, hat bereits erste positive Auswirkungen. „Bereits für Mitte Mai ist ein runder Tisch mit dem Behördenleiter, den Bürgermeistern von Kufstein und Schwoich und uns vereinbart. Wir werden dort gemeinsam mögliche Lösungen und die dafür notwendigen Schritte diskutieren und natürlich versuchen, konkrete Zusagen zu erreichen“, erklärt Aschaber.
Die Protestfahrt hat es ganz deutlich gemacht: Während die Protestradler fuhren, ist einiger Stau von Kraftfahrzeugen entstanden. Allerdings nicht aufgrund einer Blockade – eine solche gab es nämlich nicht. Im Gegenteil, Autos fuhren, ihre Fahrer verhielten sich aber entsprechend der Vorschriften der StVO. Diese schreibt vor, dass Kraftfahrzeuge beim Überholen von Radfahrern einen Seitenabstand von mindestens 2 Metern einzuhalten haben. Aschaber erklärt: „Daran hält sich nur leider keiner! Wir aber haben mit Begleit-PKW genau das Vorgeschriebene getan: Nur dann die Radfahrer überholt, wenn 2 m Seitenabstand eingehalten werden konnten. Mehr als 2/3 der Strecke weisen eine Sperrlinie auf, die nicht überfahren werden darf – und dort ist die Einhaltung dieses Abstandes wegen der Straßenbreite nicht möglich.“ Also mussten die PKW hinter den Radfahrern bleiben. Und wegen deren geringer Geschwindigkeit von rd. 15 km/h bildete sich ein Stau dahinter.
Für die Initatoren deshalb klar: Ein von der Fahrbahn baulich getrennter Radweg ist nicht nur für Radfahrer notwendig, sondern auch für Autofahrer und in besonderem Maß für Busse und LKW mit ihrer größeren Breite.


Foto: Aschaber