Eine Baustelle prägt derzeit das Ortsbild im Kufsteiner Stadtteil Zell. Eine Anrainerin beschwert sich über Nachtarbeiten und fehlende Informationen - die Stadtwerke verweisen auf die Verkehrssicherheit.
Die Bioenergie Kufstein errichtet derzeit ein neues Heizwerk im Bereich beim Edschlösslweg, das künftig wesentlich zur Versorgungssicherheit der Fernwärmeversorgung beitragen wird. Um dieses Werk in das bestehende Wärmenetz zu integrieren, ist der Bau einer Anbindungsleitung notwendig. Damit wird es auch möglich, umliegende Haushalte mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. Im Zuge dieser Maßnahme nutzen die Stadtwerke Kufstein die Gelegenheit, um auch die bestehende Infrastruktur in den Bereichen Wasser, Strom und Lichtwellenleiter umfassend zu modernisieren. Daher wird im Bereich der Dr.-Prem-Straße bzw. im Weiteren der Schubert und der Thiersee Straße derzeit fleißig gebaut.
„Unzumutbar“
Eine direkte Anrainerin beschwert sich jetzt über fehlende Informationen: „Teilweise wird die ganze Nacht durchgearbeitet - und mein Kind hat direkt daneben das Schlafzimmer. Das ist eine Katastrophe. Wir bekommen als Eigentümer keinerlei Informationen, warum in der Nacht gearbeitet werden muss bzw. wann gearbeitet wird.“ Dazu sei der Schulweg von der Dr.-Prem-Straße zur Mittelschule aufgrund der Baustelle sehr gefährlich. „Wir sind hilflos, teilweise komme ich mit dem Kinderwagen nicht mehr hinaus“, ergänzt die Anrainerin.
„Notwendiges Minimum“
„Einzelne Arbeiten – insbesondere im Bereich von Straßendurchquerungen mit Totalsperre der B171 – dürfen laut Bescheid nur während der Nachtstunden durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den Tagesverkehr nicht übermäßig zu beeinträchtigen“, erklärt Ing. Daniel Gruber, M.A., Geschäftsführer der Stadtwerke Kufstein. Diese nächtlichen Einsätze würden sich ein notwendiges Minimum beschränken.
Die Rückmeldung der Anrainerin werde sehr ernst genommen - insbesondere im Hinblick auf die Schulwegsicherheit und die Zugänglichkeit mit Kinderwagen. Lt. Gruber wird bzw. wurde der zuständige Bauleiter damit beauftragt, die Situation vor Ort zu überprüfen. „Ziel ist es, bereits kurzfristig Verbesserungen zu erzielen und künftig bei der Planung noch gezielter auf diese Aspekte einzugehen“, ergänzt Gruber.
Die verbleibenden Arbeiten im Bereich der B171 und L37 werden voraussichtlich bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Im Zuge der letzten Rückbauarbeiten kann es lt. Stadtwerken noch zu ein bis zwei nächtlichen Einsätzen kommen. Darüber sollen die Anrainer jetzt jedoch „rechtzeitig und transparent“ informiert werden.
Die Baustelle im Kufsteiner Ortsteil Zell dauert voraussichtlich noch bis Ende Oktober.