Die Liste „Wir für Wörgl - Liste Roland Ponholzer“ übte erneut scharfe Kritik an Bgm. Michael Riedhart (Wörgl Bewegen - ÖVP): Rechtliche Vorgaben sollen missachtet, Kontrolle ausgehebelt und Mitbestimmung zunehmend eingeschränkt werden.
Als Beispiel nannte GR Patricia Kofler den Umgang mit einem Prüfbericht vom Land Tirol: Dieser sei von Riedhart in der letzten Gemeinderatssitzung zwar kurz angesprochen worden, die Unterlagen haben die Mandatare aber erst eine Woche nach der Sitzung erhalten. „Obwohl dieser Bericht zur Entscheidungsfindung für uns Mandatare wesentlich gewesen wäre, ist diese Bereitstellung erst im Nachgang erfolgt. Solches Vorenthalten von Unterlagen erschwert die sachliche Arbeit eines jeden Mandatares. Das entspricht nicht dem Geist der TGO“, kritisiert Kofler. Dazu wurde dieser Punkt lt. Kofler im Nachgang in die Tagesordnung eingefügt. In einer Anfragebeantwortung der Abteilung Gemeinden vom Land Tirol ist zu lesen: „Eine bloße Übermittlung des Prüfberichtes im Nachgang einer Gemeinderatssitzung entspricht weder §§35 und 40 TGO noch § 119 TGO.“
Intransparenz?
Dies sei nur ein Beispiel für Intransparenz – welche in allen Bereichen vorherrsche. „Wir haben jahrelang für die Einsicht in die Stadtratprotokolle gekämpft. 2023 bekamen wir das erste Mal beschränkten Zugang. Im April 2025 wurde uns dann der volle Umfang gewährt – nach mehrmaligen schriftlichen Auseinandersetzungen mit den Aufsichtsbehörden“, legt Kofler nach. Auch die Übermittlung von Rechnungsabschluss 2024 im März dieses Jahres habe einen Nachgang von mehreren Mails mit den Aufsichtsbehörden gebraucht.
Auch GR Walter Altmann (ehem. Wörgl Bewegen - ÖVP) spart nicht mit Kritik: „Nachdem ich von der Fraktion ausgeschlossen wurde, wurde mir mitgeteilt, dass ich meinen Ausschuss selbst organisieren soll. Ich würde keine Unterlagen mehr bekommen und die Wohnungen werden zukünftig im Stadtrat vergeben. Nach mehrmaligen urgieren bei der Gemeindeaufsicht wurde mir dies dann wieder gewährt. Es braucht immer ein Nachhaken bei der Gemeindeaufsicht, das ist sehr schwierig.“
Bgm. Michael Riedhart äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht zu den Vorwürfen.

V. l.: GR Walter Altmann, GR Patricia Kofler und Ersatz-GR Gottfried Schneider
