Bis vor rund zwei Monaten war die Wörgler Simon-Prem-Straße für den Durchzugsverkehr gesperrt. Ein „Sackgasse-Schild“ sowie ein Blumentrog mitten in der Straße verhinderten die Durchfahrt. Jetzt wurden das Schild sowie der Trog entfernt – die Anrainer protestieren.
In einer Bürgerversammlung vergangenen Freitag, 14. November, zeigten sich viele Anrainer besorgt über die Auswirkungen der Straßenöffnung. Die Straße sei schlichtweg zu eng und werde bereits jetzt vermehrt vom Durchzugsverkehr genutzt, obwohl die Öffnung noch gar nicht öffentlich bekannt gemacht wurde. Zudem liege sie unmittelbar beim Schulzentrum sowie in der Nähe des zukünftigen Schwimmbads, wo zusätzlicher Baustellen- und Besucherverkehr zu erwarten sei. „Es gab im Vorfeld überhaupt keine Informationen. Diese Straßenöffnung macht es für niemanden besser, nur für die Anrainer schlechter. Die Leute werden an der Nase herumgeführt“, kritisiert Anrainerin und Grünen-Gemeinderätin Iris Kahn.
Unterschriftenaktion
Ca. 120 Anrainer haben sich in einer Unterschriftenaktion gegen die Straßenöffnung ausgesprochen. „Ohne erkennbare Notwendigkeit hier eine Durchzugsstraße als Zubringer für ein ohnehin nur imaginäres Schwimmbad zu machen - mit massiver Verringerung der Lebensqualität aller Anrainer und hohem Risiko für Kinder auf dem Schulweg, ist ein Schildbürgerstreich ersten Ranges“, schimpft Anrainer Dr. Helmut Harass. Er befürchtet, dass damit die Zufahrt zum Schwimmbadprojekt – das Scheiberfeld liegt direkt gegenüber – freigemacht werden soll, auch für den LKW-Verkehr während der Bauphase. „Warum werden Wohnstraßen kaputt gemacht? Die Straße ist seit Jahrzehnten eine Sackgasse. Uns stehen die Haare zu Berge“, so Anrainerin Ulrike Mühlbacher. Bei einer Engstelle sei bereits jetzt ein Unfall passiert.
Keine Verordnung
Bgm. Michael Riedhart verweist in einer Stellungnahme darauf, dass in diesem Bereich nie eine Sackgasse verordnet war und der straßenrechtliche Zustand wiederhergestellt wurde. „Da es keinen Beschluss des Gemeinderates gibt, waren sowohl der Trog als auch das Sackgassen-Schild zu entfernen“, erklärt der Stadtchef.
Im Verkehrsausschuss wurden bereits viele Varianten diskutiert: „Sobald die Beratung abgeschlossen ist, wird der Gemeinderat mit einer Entscheidung befasst. Aktuell sind diverse Möglichkeiten in Diskussion, wie zum Beispiel eine Radstraße oder eine Anrainerstraße“, beschwichtigt der Stadtchef.
Die Anrainer protestieren gegen die Straßenöffnung. Lt. Bgm. Michael Riedhart werden derzeit mehrere Möglichkeiten diskutiert.
