In einer rund siebenstündigen Marathonsitzung beschloss der Wörgler Gemeinderat am Mittwoch, 10. Dezember, unter anderem das Budget für das kommende Jahr.
Die größte Investition betrifft die Sanierung der Europamittelschule: Insgesamt € 1,52 Mio. fließen in die thermische Sanierung, die Erneuerung der Sanitäranlagen, die Anschaffung neuer Computer sowie in die Ausstattung (Physik- und Biologieraum sowie Bücherei). Erwartet wird eine Förderung von € 523.800,-, der Rest soll fremdfinanziert werden.
Viele kleine Investitionen
In die Volksschulen werden € 127.000,- investiert (u. a. neue Stühle, Beschattung Spielplatz), in die neue Mittelschule 1 fließen u. a. für eine neue Klasse € 25.000,-. Für die Fertigstellung des Kindergartens Zwergenwald sind € 300.000,- eingeplant.
Für Straßen, Wege und Brückensanierungen stehen insgesamt € 1,4 Mio. zur Verfügung, die Umstellung auf LED-Beleuchtung kostet weitere € 320.000,-. Für das Seniorenheim sind € 180.000,- reserviert (u. a. Heizung und Lüftung), für den Austausch von zwei Buswartehäuschen € 24.000,-. Der Beitrag für den Hochwasserschutz inkl. städtische Maßnahmen beläuft sich für das kommende Jahr auf € 376.800,-. Subventionen gibt es für Veranstaltungen (€ 98.000,-), Vereine (€ 407.800,-)
und Wirtschaft (€ 60.000,-).
Für den Citybus werden € 990.000,-, für die Jugendbetreuung € 625.000,- aufgewendet.
Eine Haftung über € 1,2 Mio. übernimmt die Stadtgemeinde Wörgl für die „Wörgl Schwimmbad GmbH“ (Planung, Einreichungen, Archäologie, ...), im kommenden Jahr wird für das „Wörgler Badl“ mit keinen höheren Ausgaben gerechnet.
Im Gesamtbudget wird mit einem Minus von rund € 1,5 Mio. gerechnet, dieses soll aus den Rücklagen gedeckt werden. Die liquiden Mittel (inkl. Liquiditätsreserve) werden zum Jahresbeginn 2026 auf € 7 Mio. geschätzt.
Bgm. Michael Riedhart (Wörgl Bewegen, ÖVP) bezeichnete das Budget als „das Beste in dieser Gemeinderatsperiode“: „Wir haben immer noch ausreichend liquide Mittel, der Finanzkollaps ist nicht eingetreten und wir arbeiten den Investitionsrückstau sukzessive ab“, zeigt sich der Stadtchef zufrieden.
Scharfe Kritik am Budgetentwurf kam hingegen von Vize-Bgm. Roland Ponholzer (Wir für Wörgl): „Die Probleme liegen offen auf dem Tisch, doch der Bürgermeister und seine Mehrheitsbeschaffer tun weiterhin so, als wäre alles in bester Ordnung. Wir wissen, das dem nicht so ist. Während Wörgl stagniert, wird von der Stadtführung nur beschwichtigt. Manchmal frage ich mich, ob ihr euch wirklich selber noch spürt.“ Die vorgestellten Investitionen seien Selbstverständlichkeiten, von echten Zukunftsprojekten werde seit Jahren geredet, passiert sei nichts. StR. Christian Kovacevic (Liste Hedi Wechner) äußerte zwei Hauptkritikprunkte: Bei den Personalkosten gebe es massive Steigerungen, dies werde Wörgl über kurz oder lang in der Handlungsfährigkeit einschränken. Weiters kritisierte Kovacevic die Verringerung der liquiden Mittel in den letzten drei Jahren, da nach wie vor viele Großprojekte in der Pipeline seien. Dazu sei der Verschuldungsgrad von 18 auf fast 40 % gestiegen.
Das Budget wurde schließlich mit 15:6 Stimmen mehrheitlich beschlossen.
Mit 15:6 Stimmen wurde das kommende Budget für die Stadtgemeinde Wörgl beschlossen.
