Laut § 10 sind Firmen verpflichtet, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, damit Mitarbeiter im Bedarfsfall mit Erster Hilfe versorgt werden können.
Die Fachhochschüler Caroline Durstberger, Bernhard Geisler, Julia Ladner, Katrin Pfisterer, Tanja Vogt haben in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Kufstein und dem Roten Kreuz Kufstein anhand eines Fragebogens erhoben, wieviele Ersthelfer es in Kufsteins Firmen gibt bzw. wie viele von dem Gesetz gar nichts wissen.
Über 1000 Fragebögen wurden an Unternehmen zwischen 5 und 20 Mitarbeitern ausgeschickt. Dabei gaben 19 % der Firmen an, dass sie über das Ersthelfer-Gesetz nicht informiert waren.
Die ersten Minuten zählen zu den Wichtigsten in der Rettungskette“, so Rotes-Kreuz-Ausbildnerin Belinda Bacher.
Aus diesem Grund werden auch speziell angepasste Kurse für Firmen angeboten, die oft über den Grundkurs hinausgehen: „Wir versuchen natürlich auf potentielle Gefahrenquellen einzugehen und dementsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen zu vermitteln“, so Bacher.
83 % der Unternehmen gaben an, dass sie noch nie einen Ersthelfer benötigten. Als Hauptgrund, warum noch kein Ersthelfer ausgebildet wurde, wurde der finanzielle Aspekt angegeben. Hier setzt die Studie auf Aufklärung. Denn selbst bei nüchterner Kosten-Nutzen-Analyse ist es für die Firmen günstiger, wenn einem Mitarbeiter schnell geholfen wird und dieser dadurch nicht so lange ausfällt.
Alle zwei bis vier Jahre empfiehlt Belinda Bacher einen Auffrischungskurs. Diese sind auch viel kürzer als der eigentliche Grundkurs, der 16 Stunden dauert. Im Bezirk halten neben dem Roten Kreuz auch der Samariterbund und die Feuerwehren Grundkurse in Erster Hilfe ab.