„Kufstein - Quo Vadis?“ (Wohin soll das führen?) wurde vergangenen Freitag in der Fachhochschule Kufstein gefragt. Der Wirtschaftsbund unter Obmann Richard Salzburger lud neben Bgm. Mag. Martin Krumschnabel und Gemeinderat Andreas Falschlunger auch den Bürgerbeteiligungsexperten Gerhard Rainalter.

Am Beispiel der Stadtgemeinde Glurns zeigte Rerferent Gerhard Rainalter vergangenen Donnerstag, 15. März, welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn sich alle Bürger an der Stadtentwicklung beteiligen.
Glurns wurde nur als Durchfahrtsort genutzt und das obwohl die Beschaffenheit und auch Größe mit Rattenberg zu vergleichen ist. Zudem haben politische Fehlentscheidungen die falschen Betriebe angelockt. Durch Zusammenarbeit aller Bürger wurde ein Konzept erstellt, das auch gemeinsam getragen wird - wie z. B. gemeinsame Vermietung von ansonsten zu teuren Häusern oder Zusammenschlüsse von verschiedenen Einzelhändlern, um überlebensfähig zu bleiben und trotz kleiner Einwohnerzahl alle Waren anbieten zu können. „Wenn die Bevölkerung miteingebunden wird, gibt es danach viel weniger Beschwerden“, so Reinalter.
Aber schon die anschließende Diskussion zeigte, welche Probleme dabei entstehen: Die einen wünschen sich z. B. mehr Verkehrswege, die anderen sehen darin nur die weitere Verbauung von Grün- und Erholungsfläche. 
Für Bgm. Mag. Martin Krumschnabel ist klar: „Wir können nicht jetzt wieder weitere Themen angehen, wo noch so viel offen ist.“ Den Vorwurf aus dem Publikum, dass „nichts weitergehe“, läßt der Bürgermeister so nicht gelten: „Es wird viel gemacht, was nicht nach außen kommuniziert wird, weil wir warten wollen, bis es komplett ausgearbeitet ist.“
„Was wir in Kufstein bräuchten, wären produzierende Betriebe - aber hier stößt Kufstein einfach an seine räumlichen Grenzen,“ so Krumschnabel.
Für Wirtschaftsbund-Obmann Richard Salzburger wäre eine vermehrte Bürgerbeteiligung nichts Negatives: „So gäbe es eine breitere Basis und vielleicht auch mehr Ideenfindungen.“ Auch Gemeinderat Andreas Falschlunger sähe darin Vorteile: „Jeder Einzelne soll das Leitbild der Stadt mitgestalten und dann auch mittragen.“