Bereits seit einem Jahr werden in Kramsach Chemie-Ingenieure ausgebildet. Vergangenen Freitag, 19. September, konnte nun die neue HTL für Glas und Chemie offiziell eröffnet werden.

„Die Chemie-HTL ist für die Gemeinde Kramsach sowie den Standort der ehemaligen Glasfachschule eine sehr große Aufwertung“, freute sich Bgm. Manfred Stöger über die Eröffnung.
In den vergangenen 15 Monaten wurden für den neuen Ausbildungszweig acht Klassenräume, fünf spezielle Chemielaborbereiche auf modernstem Stand der Technik, ein kombinierter Chemie- und Physiksaal sowie eine Bibliothek und mehrere Geräte-, Lager- und Lehrervorbereitungsräume errichtet. „Dazu wurde die sogenannte Pyramide generalsaniert, adaptiert und die erforderlichen zusätzlichen Flächen in einem viergeschossigen Zubau realisiert“, erklärte Dieter Probst, Leiter der Abteilung Hochbau des Landes. „Damit ist auch eine optimale Zusammenführung der HTL für Glas und Chemie und der Fachberufsschule für Glastechnik am Standort Kramsach erfolgt.“ Im ersten Ausbildungsjahr besuchten bereits 27 Schüler die neue Chemie-HTL, mittlerweile werden 54 Chemie-Ingeniere auf einer Nutzfläche von ca. 2.800 m2 am Standort Kramsach ausgebildet. In der Schule werden derzeit insgesamt 313 Schüler unterrichtet (Glasfachschule, Berufsschule, Aufbaulehrgang, Chemie-HTL). „Ich glaube das ist die wahre fachliche Nahrung für unsere Betriebe, für den entsprechenden fachlichen Nachwuchs“, zeigte sich auch WK-Präsident Jürgen Bodenseer erfreut über die neue HTL.

Zukunftsjobs mit Erfolgsgarantie
Der Schulbetrieb an der Chemie-HTL startete parallel zum Baubeginn bereits im September 2013. „Die angehenden Ingenieure haben auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen“, betonte LR Beate Palfrader. Ob in der Kunststofferzeugung, der Waschmittelherstellung oder der Pharmazie – nach Abschluss der fünfjährigen Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung stehen den Absolventen nicht nur zahlreiche Branchen, sondern auch die Türen zu den europäischen Hoch- und Fachhochschulen offen. „Damit wird auch den Bedürfnissen der zahlreichen chemieaffinen Unternehmen im Tiroler Unterland Rechnung getragen“, ergänzt Palfrader. Auch die Industriellenvereinigung Tirol unterstrich die Wichtigkeit der Chemie-HTL: „Chemie bestimmt unser ganzes Leben. Die HTL´s sind ein westentlicher Rückgrad unseres wirtschaftlichen Geschehens“, so IV-Präsident Dr. Reinhard Schretter.

Unterland als Ausbildungshochburg
„Der neue Ausbildungszweig bietet den Schülern eine hochwertige schulische und praktische Ausbildung und ergänzt vorhandene Bildungsangebote in der Region“, bezeichnete LR Palfrader den Bezirk Kufstein abschließend als Ausbildungshochburg. „Mit diesem neuen Ausbildungszweig, der Mechatronikausbildung an der TFBS für Wirtschaft und Technik Kufstein sowie der Fachhochschule Kufstein ist der Bezirk die Nummer 1 in Sachen Hochtechnologien.“
Besichtigen kann man die neue HTL für Glas und Chemie beim Tag der offenen Tür am 2. November.