Die Grenze zwischen Tirol und Deutschland wird aufgrund des G7-Treffens in Bayern in den nächsten Wochen verstärkt durch die bayerische Polizei kontrolliert. Aus diesem Grund wird auch mit einem erhöhtem Aufgreifen von Flüchtlingen gerechnet. Der Bezirk Kufstein hat sich darauf vorbereitet.

Weil am 7. Juni das G7-Treffen in Bayern beginnt, finden entsprechende Maßnahmen der deutschen Polizei im Rahmen des Schengenabkommens statt. Durch die verstärkten Kontrollen ist auch mit einem erhöhten Aufkommen an illegal eingereisten Flüchtlingen im Bezirk Kufstein zu rechnen.
„Für die humanitäre Aufgabe, diese großteils vor den Kriegsgräueln in ihrer Heimat geflohenen Menschen zu betreuen, die nicht selten eine lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer hinter sich haben - dafür sind wir gerüstet“, fasst Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer zusammen: „Das ist für uns viel mehr als ein gesetzlicher Auftrag.“
Gemeinsam mit Polizei, Rotem Kreuz und  Arbeiter-Samariter-Bund informierte er am Freitag, 29. Mai, über die aktuelle Lage im neu errichteten Erstaufnahmezelt beim Bahnhof in Kufstein.
Unterstützt vom Land Tirol sind die Hilforganisationen neben der Bezirkshauptstadt Kufstein auch in Schwoich und Langkampfen tätig, wo Notlager in den jeweiligen Turnsälen eingerichtet wurden.

Großraumzelt
Beim Bahnhof Kufstein steht jetzt ein beheiztes Großraumzelt bereit, ausgestattet mit Fußboden, Dusch- sowie WC-Containern: Hier findet die medizinische Erstversorgung und Verpflegung der Flüchtlinge statt. Nach Aufnahme der Personalien werden sie in die Unterkünfte gebracht. 150 Schlafgelegenheiten gibt es in den Turnhallen, weitere 50 Personen (in erster Linie Familienverbände) könnten im Erstaufnahmezelt untergebracht werden. Zur Zeit wird am Aufbau für weitere 200 Personen in Kufstein gearbeitet. Falls diese Kapazitäten nicht reichen würden, gab es auch bereits Gespräche für die Tennishallen in Kufstein.

Weniger Flüchtlinge in den ersten Tagen
Noch sieht es nicht danach aus, dass nicht genügend Unterkünfte vorhanden wären. In den ersten drei Tagen wurden 47 Flüchtlinge nach Kufstein zur Personalienaufnahme gebracht, nur 25 nutzten anschließend das Angebot einer Unterkunft. Sie wurden in Schwoich untergebracht und stammen aus Eritrea, Somalia und Nigeria. Bis zum Sonntag erhöhte sich die Zahl auf 193 Aufgriffe, insgesamt 68 Flüchtlinge wurden in Langkampfen und Schwoich untergebracht.
„Die Exekutive wird ihre Präsenz in Kufstein, Langkampfen und Schwoich durch die vorübergehende Zuteilung von 24 zusätzlichen fremdenpolizeilich versierten Mitarbeiterinnen und Kollegen aus Ostösterreich verstärken“, kündigte Bezirkspolizeikommandant Walter Meingassner an. „Außerdem wurden für die Quartiere private Sicherheitsdienste organisiert“, ergänzt Platzgummer.