Aus aus 63 verschiedenen Nationen kommen die rund 13.000 Einwohner in Wörgl. Obwohl die Stadt in Sachen Integration mit dem Verein komm!unity sehr gut aufgestellt ist, stellt das Thema Asyl eine große Herausforderung dar.

Derzeit sind in Wörgl 120 Asylwerber, großteils Afghanen, Syrer und Iraker, untergebracht. Lt. Aufteilungsquote müssten es 196 Flüchtlinge sein: „Für mich geht es nicht darum, die Quote zu erfüllen. Ich möchte mich mit allen Institutionen um diese Leute kümmern. Wir können nicht alles Leid der Welt lindern. Aber die Leute die zu uns kommen, denen sollen wir so helfen, dass sie tatsächlich im Stande sind, sich zu integrieren“, betont Bgm. Hedi Wechner. Wichtig ist der Stadtchefin, den Asylwerbern eine Beschäftigung zu geben. Im Seniorenheim, Wave, den Hauptschulen und beim Bauhof sind derzeit jedoch nur 13 Asylwerber für 80 Stunden pro Monat beschäftigt, da nur gemeinnützige Arbeiten ausgeführt werden dürfen. „Es geht jetzt darum, ein Konstrukt zu finden, dass wir mehr Leute beschäftigen können, da sind wir dran. Das Nichtstun macht die Leute fertig“, so Wechner. Im Raum stehen z.B. ein neues Projekt zur Stadtverschönerung, wo einige Flüchtlinge beschäftigt werden können.

Zahlreiche Projekte
Mit dem Verein komm!unity hat die Stadt Wörgl schon vor einigen Jahren ein Integrationsprogramm gestartet und zahlreiche Projekte umgesetzt. U. a. gibt es ein wöchentliches Frauenlerncafe, einen Lerntreff für Flüchtlinge, ein Kommunity Cafe sowie ein Kommunity Dinner, wo Vereine zum Kochen ins Flüchtlingsheim Badl eingeladen werden. Weiters gibt es einen Stammtisch für Ehrenamtliche. „Wir sind in Wörgl sehr gut aufgestellt und haben einen Vorsprung vor anderen Gemeinden“, berichtet Sozialreferent GR Christian Kovacevic. Auch Mag. Florian Stolz von der Tiroler Sozialen Dienste GmbH findet nur lobende Worte: „Für uns ist Wörgl ein weißer Fleck in der Landkarte. Durch die Vorarbeit der Stadt und dem Verein komm!unity war für uns fast nichts mehr zu tun.“
Auch der Flüchtlingsdienst der Diakonie in Wörgl startet ein neues Projekt. Unter dem Titel „Herzlich Willkommen“ geht es vor allem darum, verschiedene integrative Angebote der Erwachsenenbildung zu öffnen und für Flüchtlinge zugänglich zu machen. „Ausnahmslos alle wollen ankommen und hier bleiben. Wir stehen der Herausforderung gegenüber, dass unsere einheimische Bevölkerung dies als große Chance sieht“, so Irmgard Moritz, Obfrau vom Verein komm!unity“. „Wir müssen der einheimischen Bevölkerung helfen, dass sie dies als Chance erkennen können“, ergänzt Wechner.