„Man weiß nur zu schätzen, das man auch sieht.“ Aus diesem Grund will auch der Naturschutzbeauftragte Philipp Larch das Naturschutzgebiet Kaisergebirge keinesfalls von den Besuchern abschotten. Dennoch sollten die Besucher einige Dinge beachten, damit die Naturperle weiter in seiner jetzigen Vielfalt bestehen bleiben kann.

Rund 92 km2 zählt das Naturschutzgebiet Kaisergebirge. Aufgrund seiner Lage ist es einzigartig. Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus fordern viel vom „Koasa“, mit zahlreichen Projekten will man auch 2017 das Gebiet schützen und erhalten.

Umweltbaustelle
Seit rund 40 Jahren ist die Stripsenalm mit schönem Magerrasen und großer Artenvielfalt unterhalb des Stripsenjochs unbewirtschaftet und droht nun zuzuwachsen. Auf einer „Umweltbaustelle“ werden gemeinsam mit der ÖAV Sektion Kufstein zehn junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren in der letzten Juliwoche die Latschen, Bäume und Sträucher der Almfläche ausschneiden. Ein weiterer Arbeitsteil ist die Sanierung der „Blaiken“, das sind Anrisse im Gelände, durch die der Boden erodiert und ausgewaschen wird.

Springkraut
Bereits in den vergangenen Jahren ein großer Erfolg war die Bekämpfung des Springkrautes in der Nähe des Tunnelportals und beim Kaiseraufstieg. Über 100 Freiwillige haben 2015 und 2016 dabei geholfen. Schreyer: „Es ist wichtig, hier weiterzumachen.“ Im Juli wird diese Aktion weitergeführt. Dabei wird das Springkraut nicht nur ausgerissen sondern auch abtransportiert. Das Kraut darf auch wegen Brandgefahr nicht vor Ort verbrannt werden.

Kammmolche und Insektennisthilfe
Seit 2010 wird nach der Entdeckung von den seltenen Kammmolchen die Populationsentwicklung in 7 Teichen rund um die Schottergrube Gubert in Ebbs überwacht. Anfang des Jahres sollen einige der Teiche ausgebaggert werden, um sie vor dem Verlanden durch zu viel Schilf zu bewahren. 
In Hinterbärenbad wurde eine Insektennisthilfe neu befüllt und mit Informationen für interessierte Wanderer versehen. „Das ist als Umweltbildungsmaßnahme zu sehen, eigentlich gibt es genügend Nistplätze für die Insekten,“ so Schreyer.

Sprechstunde
Erstmals wird es am 23. Februar in den Räumlichkeiten des TVB Kufsteinerland im KISS in Kufstein von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde geben.

Nicht vom Weg ab
Glücklich sind die beiden Naturschutzbeauftragten, dass im Naturschutzgebiet nur sehr wenig Müll liegen gelassen wird. Eine Bitte haben sie aber: Gerade aufgrund der aktuell hohen Medienpräsenz ist es noch wichtiger, auf den Wegen zu bleiben.