Anfang des Jahres übernahm Emanuela Staudacher-Egger die Regionalleitung der Tiroler Hospiz Gemeinschaft im Bezirk Kufstein. Im vergangenen Jahr leisteten 20 Hospizbegleiter 1.500 Stunden ehrenamtlich.
Schwerkranken und Sterbenden bei Seite stehen, ein offenes Ohr haben und in ihrer letzten Lebensphase zu Hause, in Heimen und in Krankenhäusern begleiten - dieser Herausforderung stellen sich 19 Frauen und ein Mann (Foto rechts oben) im Bezirk Kufstein. Laufend werden 15 bis 20 Betroffene bzw. deren Angehörige bestmöglich betreut, in monatlichen Teamsitzungen kann das Erlebte aufgearbeitet werden. „Unser Hauptziel ist es, die Wünsche der Betroffenen so gut wie mögich zu erfüllen. Das Dasein und das Mittragen des Leides sind dabei wichtige Faktoren. Selbst wenn jemand sterbenskrank ist, kann das Leben lebenswert gemacht werden. Betroffene haben oft massive Diagnosen, sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört. Unsere Hospizbegleiter schenken Zeit, machen Spaziergänge oder Spiele, auch die Angehörigen werden entlastet“, erklärt Staudacher-Egger das umfangreiche Aufgabengebiet.
Eine der größten Herausforderungen ist derzeit das Thema Demenz: „Da geht es darum, wie man in gewissen Situationen mit den Patienten umgeht und wo man sie abholt. Aber auch Tumor-
erkrankungen der immer jüngeren Leute beschäftigen die Ehrenamtlichen schon“, ergänzt Staudacher-Egger. Für die Hospizbegleiter komme jedoch auch viel Zufriedenheit zurück, die Lebensfreude sei trotz schlimmer Diagnosen oft bewundernswert.
Vermittelt werden die Betroffenen aus dem BKH Kufstein und dem Altenwohnheim, einige suchen auch den direkten Kontakt zur Tiroler Hospizgemeinschaft. Im Seniorenheim Wörgl sind vier ehrenamtliche Hospizbegleiter dauerhaft im Einsatz, diese Präsenz soll auch auf andere Altenwohnheime im Bezirk Kufstein ausgebaut werden.
Umfangreiche Ausbildung
Neben Fachwissen, Einfühlungsvermögen, Offenheit und Flexibilität müssen ehrenamtliche Hospizbegleiter auch die Bereitschaft mitbringen, sich auf das ganz persönliche Sterben einer Person einzulassen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, psychische Stabilität wird allerdings vorausgesetzt.
Die umfangreiche Ausbildung umfasst insgesamt 95 Unterrichtseinheiten, in verschiedensten Seminaren und Vorträgen werden die Hospizbegleiter auf verschiedenste Szenarien vorbereitet. Für einen erfolgreichen Abschluss ist zudem ein 80-stündiges Praktikum notwendig.
Weitere Informationen und alle Angebote der Tiroler Hospizgemeinschaft finden Sie unter www.hospiz-tirol.at
(Fotos: Privat)
Emanuela Staudacher-Egger ist hauptamtliche Mitarbeiterin der Tiroler Hospiz Gemeinschaft
(Foto: Wundara)
Bereits Anfang Juni soll der Spatenstich für das neue Bildungszentrum im Thierseer Ortsteil Kirchdorf erfolgen. Abgewickelt wird das Projekt von WRS Baumanagement in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Stoll.Wagner und Partner in Form einer Totalunternehmerschaft. Die Fertigstellung ist mit Ende 2023 geplant.
Insgesamt sechs Firmen stellten im Rahmen der EU-weiten Ausschreibung einen Teilnahmeantrag für dieses Projekt, nach Verbesserungsaufträgen seitens der Gemeinde blieben noch vier Interessenten übrig. Den vorgegebenen Kostenrahmen von € 12,6 Mio. konnte jedoch nur die WRS Baumanagement mit Standort in Innsbruck einhalten.
Sieben Volksschulklassen, fünf Kindergartengruppen
Auf einer Gesamtnutzfläche von 6.149 m2 ist Platz für sieben Volksschulklassen (eine Klasse teilbar), fünf Kindergartengruppen, zwei Kinderkrippengruppen sowie einer 15 x 27 Meter großen Turnhalle. Weiters übersiedelt die örtliche Bücherei in das neue Bildungszentrum.
Die Gesamtfläche für den Kindergarten und der Kinderkrippe ist mit 1.206 m2 angegeben, für die Volksschule sind 2.079 m2 vorgesehen. Die Nutzfläche des Turnsaales beträgt inkl. Geräteraum, Lager und Garderoben 785 m2. Dazu stehen für den Spielhof des Kindergartens sowie der Kinderkrippe 634 m2 Freifläche, für den Schulgarten der Volksschule 219 m2 zur Verfügung.
Finanzielle Einschränkungen
Für die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde des Bezirkes wird die Finanzierung zur Mammutaufgabe: Die Gesamtkosten von € 15,2 Mio. schränken den finanziellen Spielraum für den neu gewählten Gemeinderat über die nächsten Jahre massiv ein. Abzüglich Bedarfszuweisungen und dem Schul- und Kindergartenbaufonds (rund 50 %) sowie Eigenmitteln müssen noch rund € 7 Mio. finanziert werden. Lt. einer Schätzung vom Alt-Bgm. Hannes Juffinger liegt der Gestaltungs- bzw. Handlungsspielraum der Gemeinde über die nächsten Jahre bei lediglich € 250.000,- bis € 300.000,- pro Jahr.
Wahlkampfthema Mehrzwecksaal
Da das neue Bildungszentrum erst vergangenen Dienstag, 8. März, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, stand im Vorfeld der Gemeinderatswahl u. a. die geplante Turnhalle im Fokus fast aller wahlwerbenden Listen. Konkret ging es um die Sicherstellung der Nutzung als Mehrzwecksaal für verschiedene Vereine bzw. für diverse Veranstaltungen. Lt. Totalunternehmer seien zwar gewisse kleine Änderungen möglich, Adaptierungen wie z. B. einer Größenanpassung des Turnsaales blickt WRS-Prokurist Siegfried Wieser skeptisch entgegen: „Die Zeit drängt, bei größeren Änderungen müssten acht Fachplaner hinzugezogen werden.“ Dazu müsse ein hoher Kostenanstieg in Kauf genommen werden.
Thiersees Neo-Bürgermeister Rainer Fankhauser strebt jetzt schnellstmöglich ein Treffen mit dem neuen Gemeinderat und allen Projektbeteiligten an. Ziel ist es, etwaige Anpassungen des Turnsaales sowie deren Umsetzung zu prüfen bzw. zu diskutieren und anschließend einen gemeinsamen Konsens zu finden.
Präsentierten das Bildungszentrum: Reinhard Wagner, Philipp Stoll, WRS-Prokurist Siegfried Wieser, sowie die ehemalige Vize-Bgm. Silvia Schellhorn und der Alt-Bgm. Hannes Juffinger (Foto: Wundara)
Oberhalb der Fußballplätze wird auf 5.000 m2 das Bildungszentrum Thiersee errichtet.
(Visualisierung: stoll.wagner+partner architektur ZTgmbH)
Auf eine Initiative von Manfred Kimmel von der Firma Transportex GmbH wurde in Tirol und Bayern für die Betroffenen im Ukrainekrieg gesammelt. Er hat € 5.500.- an Waren gekauft und bei Whatsapp-Freunde angefragt, ob sie auch etwas beisteuern möchten. Dann ging es schnell, die Aktion wurde viral und die Anfragen häuften sich. Gemeinden aus Deutschland und Österreich, Firmen und Private meldeten sich bei Kimmel und sagten zu, etwas beizusteuern.
Schlussendlich kamen rund 65 Tonnen Sachspenden zusammen, die in zwei große Sattelschlepper und 21 Sprinter am Freitag, 4. März, im Konvoi Richtung Rumänien aufbrachen. „Ich musste meine halbe Firma für die Logistik abstellen, die Flut an Hilfen war einfach gewaltig. Unter den vielen Freiwilligen ist auch der Bürgermeister von Rattenberg, Bernhard Freiberger, der sich als Fahrer gemeldet hat“, so Kimmel. Unterstützt wird die Aktion finanziell auch von vielen Firmen und andere Speditionsunternehmen haben ihre Transportfahrzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt.
In Rumänien werden die Sachgüter dann in ukrainische Transporter umgeladen und direkt in die Gebiete gebracht, die Hilfe benötigen, im Besonderen wird ein Kinderkrankenhaus beliefert. „Wir wurden von den Behörden angewiesen, ab ca. 100 Kilometer vor der Grenze keine Fotos mehr in den sozialen Medien mehr zu veröffentlichen, damit der russische Geheimdienst die Hilfsgüter nicht abfangen kann“, erklärte Kimmel.
In Kufstein nahm sich Birgit Berger vom Kufsteiner Stadtmarketing der Aktion an und organisierte eine Sammlung am Mittwoch, 2. März, von 16 bis 20 Uhr, im Kulturquartier Kufstein. Berger: „Der Andrang war enorm, so viele wollten und konnten helfen, wir waren überwältigt. Rund 25 Freiwillige, manche sind spontan vorbeigekommen und haben gerufen ,Braucht ihr Hilfe?`, haben noch bis 22 Uhr die Spenden aussortiert und in Kisten verpackt.“ Insgesamt kamen acht vollgepackte Sprinter zusammen, die tags darauf zur Sammelstelle gefahren wurden.
Erfolgreiche Spendenaktion: Birgit Berger vom Stadtmarketing Kufstein freut sich über den großen Zulauf der Aktion.
Zufrieden zeigte sich ÖVP-Bezirksobmann Sebastian Kolland mit den Ergebnissen der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen. Besonders erfreulich seien Brandenberg und Wörgl, wo die ÖVP jeweils den Bürgermeistersessel erobern konnte.
„Es ist eine Frage der Ehre, bei der Stichwahl anzutreten“, erklärte Wörgls scheidende Bürgermeisterin Hedi Wechner direkt nach ihrer Wahlniederlage. Die bisherige Stadtchefin verlor fünf Mandate und erreichte als Bürgermeister-Kandidatin lediglich 21,95 %. Michael Riedhart schaffte sich mit 39,15 % der Stimmen eine aussichtsreiche Ausgangsposition für die Stichwahl.
Rückzug aus Politik
Vergangenen Mittwoch, 2. März, verkündete Hedi Wechner in einer kurzen Presseaussendung dann schließlich doch ihren Rücktritt: „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nicht mehr zur Stichwahl anzutreten. Das bedeutet, dass Michael Riedhart mit sofortiger Wirkung Bürgermeister der Stadtgemeinde Wörgl ist. Ich wünsche meinem Nachfolger das Beste und hoffe, dass er die Geschicke der Stadtgemeinde Wörgl mit Umsicht und Verantwortungsbewusstsein leiten wird.“
Wechner verzichtet auch auf das Gemeinderatsmandat, somit steht Christian Kovacevic, ursprünglich auf Platz drei der Liste Hedi Wechner, aufgrund der Vorzugsstimmen (Direktmandat) zukünftig an der Spitze der Liste. Ebenfalls aufgrund einer herben Niederlage mit dem Verlust von drei Mandaten verzichten Christian Huter und Peter Haaser von der Freiheitlichen Wörgler Liste auf das Mandat. Stadtparteiobmann Christopher Lentsch zieht für die FWL in den Gemeinderat ein.
Neue Chance für das Wave?
Wörgls Neo-Bürgermeister Michael Riedhart wird erst am kommenden Montag, 14. März, offiziell angelobt. Ausgestattet mit neun Mandaten kündigte er jedoch bereits erste Maßnahmen an. Obwohl das Wave vergangenes Jahr geschlossen und das Inventar bereits versteigert wurde, soll die Bausubstanz genau überprüft werden. Angestrebt wird zukünftig eine ganzjährige Schwimmlösung in Form eines Regionalbades, dazu wird Riedhart ernsthafte Gespräche mit den Umlandgemeinden suchen. Weiters soll geprüft werden, ob das Freibad bereits in diesem Sommer wieder genutzt werden kann. Der bereits beschlossenen Fußgängerzone erteilte Riedhart eine Absage, diese soll in eine Begegnungszone umgestaltet werden.
Brandenberg
In der flächenmäßig größten Gemeinde des Bezirkes konnte sich ÖVP-Kandidat Johannes Burgstaller mit 58,96 % gegen den aktuellen Bürgermeister Hans Jürgen Neuhauser durchsetzen und mit seiner Brandenberger Gemeinschaftsliste die absolute Mehrheit erreichen. „Brandenberg wollte eine Veränderung. Ich möchte auf die Bürger zugehen, alles offen kommunizieren und das Alle mitarbeiten“, so Burgstaller.
Für ÖVP-Bezirksobmann Sebastian Kolland waren die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen die wichtigsten Wahlen überhaupt: „Wir haben den Anspruch, dass wir in jeder Gemeinde auch verankert sind. Hier wird die Basis für vieles andere gelegt wird. Es sind auch die Wahlen, wo man am nähesten am Bürger ist.“
Freuten sich über das Wahlergebnis: Wörgls Neo-Bürgermeister Michael Riedhart, VP-Bezirksobmann Sebastian Kolland sowie Brandenbergs neuer Bürgermeister Johannes Burgstaller
Das Kufsteiner Stadttheater hat sich einiges vorgenommen: Insgesamt stehen acht Produktionen auf dem Jahresprogramm, neben der Wiederaufnahme vom „Jedermann“ gelangt auch ein Musical zur Aufführung.
„Wir sind voller Tatendrang“, erklärte Obfrau Hildegard Reitberger bei der Präsentation des Jahresprogrammes. Nachdem in den letzten beiden Jahren jeweils nur drei Stücke aufgeführt wurden, ist das Stadttheater Kufstein zuversichtlich, das umfangreiche Programm heuer auch spielen zu können.
Mit der Premiere des emanzipierten Jugendstückes „King A“, gespielt von fünf 17 bis 18 Jährigen, fiel vergangenen Freitag, 4. März, bereits der Startschuss. Unter der Regie von Verena Kirchner stehen am 11. und 18. März noch zwei weitere Termine für das „Junge Stadttheater“ an. In Kooperation mit dem Theater Verband Tirol und den Tiroler Volksschauspielen Telfs präsentieren am 3. April elf Bühnen mit insgesamt 60 Beteiligten „Allerhand Kreuzköpf - G´schichten und G´stalten aus den Tiroler Alpen“.
Mit der heiteren Komödie „Die drei Eisbären“ folgt am 22. April ein Klassiker unter den Volksstücken. Unter der Regie von Babsi Gröters sind Reinhard Exenberger, Gunther Hölbl und Oliver Schmidt in den Hauptrollen zu sehen.
Am 24. April gastiert die weltweit agierende Theatergruppe „ReflActiv“ vom Theater der Unterdrückten Wien mit dem Forumtheaterstück „Who cares?“ in Kufstein.
Der Festungsneuhof wird ab 15. Juni wieder Schauplatz des „Jedermann“, wobei die Hauptrolle wiederum als Frau Jedermann von Karolina Bucher gespielt wird. Insgesamt sind neun Termine geplant. „Der Erfolg von 2018 war bemerkenswert, diesen möchten wir wiederholen“, erklärte Regisseur Klaus Reitberger.
Für ein weiteres Highlight wird derzeit bereits geprobt: Mit dem Musical „Cabaret“ will Regisseur Georg Anker den großen Erfolg von 2017/2018 (La Cage aux Folles) wiederholen. Thomas Scheiflinger ist für das Musikarrangement sowie die musikalische Leitung verantwortlich.
Abgerundet wird das abwechslungsreiche Programm mit dem Weihnachtsstück „Da Krah“ (Premiere: 11. Dezember), welches bereits Ende 2021 gespielt wurde, sowie einem Kindermärchen.
Alle Termine, Tickets und weitere Infos unter www.stadttheater-kufstein.at
V. l.: Kulturreferent Klaus Reitberger, Obfrau Hildegard Reitberger, Jakob Daxauer (Raiffeisen Bezirksbank Kufstein), Babsi Gröters, Georg Anker sowie Verena Kirchner bei der Programmpräsentation