Mit einer eigenen Lehrstätte will man Asylwerber soweit vorbereiten, dass sie die Ausbildung in Lehrberufen positiv bestehen können. Doch der für das Pilotprojekt vorgesehene Platz in Ebbs verärgter die Anrainer.

Vergangenen Freitag, 24. März, präsentierte die Tiroler Sozialen Dienste GmbH. (TSD) ihre Pläne für ein Pilotprojekt-Lehrheim in Ebb. In einem rund um die Uhr betreuten Heim sollen junge Asylwerber bis 25 Jahre auf eine Lehre vorbereitet werden. Rund 350 Asylwerber wären zur Zeit dafür geeignet, die besten 15 will man daraus auswählen, um in das Programm aufgenommen zu werden. Eingesetzt werden sollen sie dann vor allem in Lehrberufen mit Facharbeitermangel, wie z. B. Maurer, Elektrotechniker oder Metalltechniker.
Die Betreuung soll ganztägig mit einem straffen Programm erfolgen. Wieviele Betreuer eingesetzt werden, hängt davon ab, ob die ausgewählten Asylwerber noch minderjährig sind oder nicht, so Florian Stolz von der TSD.
Die Wirtschaftskammer unterstützt das Projekt: „Wir haben großes Interesse mitzumachen. In manchen Branchen ist es inzwischen ein großes Problem, junge Leute zu bekommen,“ so Peter Wachter, Geschäftsführer der Wirtschaftskammer Kufstein. Außerdem unterstrich er nochmal die Wichtigkeit, Asylwerber so schnell wie möglich zu beschäftigen. Auch Anton Rieder hofft, dass durch das Projekt wieder junge Fachkräfte auf den Markt kommen: „Die Tiroler Bauwirtschaft ist bereit, über 100 Lehrlingsstellen zusätzlich zu schaffen. Wichtig ist aber, dass mit den Jugendlichen zusammengearbeitet werden kann und dass sie auch zu den bestehenden Arbeitern passen.“

Gemeinde nicht glücklich
Von Seiten der Gemeinde ist man mit dem ausgewählten Platz nicht besonders glücklich: „Die Siedlung hier ist durch Wald, Bach und Autobahn abgeschlossen, fast wie eine Enklave. Aber das Projekt ist zielführend“, so Vizebgm. Hubert Leitner. Auch der zweite Vizebgm. Sebastian Kolland sieht das ähnlich: „Beworben haben wir uns darum nicht, die Grundidee ist aber gut. Wir haben mit den Flüchtlingen in unserer Gemeinde kein Problem, vier sind sogar bei der Gemeinde beschäftigt. Und dadurch, dass es sich um ein Pilotprojekt handelt, wird man sich hoffentlich besonders bemühen, dass alles reibungslos klappt.“

Anrainer verärgert
Auf kein Verständnis stößt das Projekt bei den rund 70 Anrainern der Siedlung, die am Freitagnachmittag im Detail informiert wurden. In direkter Nachbarschaft zum geplanten Lehrlingsheim ist bereits ein Asylheim mit 15 Asylwerbern. Sie verstehen nicht, warum jetzt nochmals zusätzlich Asylwerber hierher kommen sollen. Zumindest will die TSD dieses Asylheim laut Stolz nicht mehr nachbesetzen.
In den nächsten zwei Monaten wird das Haus nun adaptiert, die ersten Lehrlinge hofft man im Herbst vermitteln zu können.

Wie organisieren Familien ihre Kinderbetreuung? Welche Beweggründe stecken dahinter? Wie wird Kinderbetreuung mit dem Arbeitsleben vereinbart? Diesen Fragen gingen zwei Studenten der Universität Innsbruck auf den Grund.

Im Auftrag der AK Tirol und dem Regionalmanagement der Regionen Kufstein und Umgebung, Untere Schranne und Kaiserwinkl (KUUSK) führten Bernhard Weicht sowie Jutta Torggler vom Institut für Soziologie der Uni Innsbruck diese Studie im Zeitraum März 2016 bis Februar 2017 durch. Ziel des Projektes war es, aktuelle Betreuungssituationen und Engpässe in der Region zu erforschen, vor dem Hintergrund von Individualisierungsprozessen, die moderne Gesellschaften charakterisieren.

Nur acht Prozent Männer
Neben 17 Interviews (16 Mütter, 1 Vater) mit Erziehungsberechtigten aus der Region Kufstein und Umgebung, Untere Schranne sowie Kaiserwinkl folgte eine quantitative Erhebung mittels Fragebogen. „In den Interviews haben wir erfahren, dass die Eltern oft eine sehr unterschiedliche Auffassung von der Kinderbetreuung haben“, so Jutta Torggler. Von den 818 Fragebögen wurden 92 % von Frauen und lediglich 8 % von Männern ausgefüllt. „Wir wollten einen größeren Vergleich herausziehen. Dass nur acht Prozent von Männern ausgefüllt wurden, war enttäuschend“, so Bernhard Weicht.

Ergebnisse
„Kinder sind in der eigenen Familie am besten betreut“ - diese Aussage beantworteten 97 % der Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren mit „Ja“ bzw. „Eher Ja“. Die Aussage „Es ist wichtig, die Kinderbetreuung auf mehr als eine Person aufzuteilen“ wird mit steigendem Alter der Kinder stärker befürwortet. Ablehnung findet diese Aussage am häufigsten für Kinder im Alter bis zu drei Jahren. „Der Besuch einer Kinderbetreuungsstätte ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes“ - diese Aussage wird für Kinder bis zu drei Jahren eher abgelehnt, während sie bei älteren Kindern stärkere Zustimmung findet. Die Einstellungen variieren hier nicht nur nach Kindesalter, sondern auch nach Wohnort und Bildungsgrad der Befragten. Die Bedeutung von Kinderbetreuungsstätten für die Entwicklung von Kindern bis zu drei jahren wird in der Stadt Kufstein (34 %) deutlich höher eingeschätzt als in den anderen  Gemeinden (17 %). Die Kinderbetreuung von Kindern bis zu drei Jahren auf mehr als eine Person aufzuteilen, wird von Personen mit niedrigerem Bildungsabschluss deutlich stärker abgelehnt als von Befragten mit höherem Bildungsabschluss. Ein Vergleich der Mittagsbetreuung je nach Wohnort zeigt, dass Betreuungseinrichtungen in der Stadt Kufstein mehr als doppelt so oft genutzt werden, während Großeltern am Land doppelt so oft Kinder über die Mittagszeit betreuen. „Natürlich sind die Eltern die ersten Bezugspersonen. Wir brauchen aber auch am  Land die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren“, so LR Beate Palfrader.

Im Rahmen der Endpreisverteilung des Nici-Cups gab die amtierende Super-G Weltmeisterin Nicole Schmidhofer vergangenen Freitag, 24. März, eine Autogrammstunde im vollbesetzten Kufsteiner Stadtsaal. Der Nici-Cup ist eine Ski-Rennserie bestehend aus fünf Rennen.

Am 19. September 1977 wurden in der  HLW/FW im Zentrum Kufsteins die ersten Schüler unterrichtet. Vergangenen Freitag, 24. März, wurde das 40-jährige Jubiläum im Rahmen eines Festaktes gebührend gefeiert. „Was hier in diesen vier Jahrzehnten passiert ist, kann sich sehen lassen. Das alles funktioniert nur, wenn die Schulgemeinschaft gut zusammenarbeitet“, fand Bildungslandesrätin Beate Palfrader lobende Worte. „Für uns ist die HLW/FW Kufstein ein unverzichtbarer Bestandteil in der Bildungslandschaft“, so Bgm. Martin Krumschnabel. Gleich zu Beginn der Feierlichkeiten gab es für Direktor Markus Höfle eine besondere Überraschung: Die 1. Girly Band der HLW/FW Kufstein marschierte zur Schule ein und gab zwei Märsche zum Besten. Nach den Festansprachen und der Segnung durch Thomas Bergner sowie Dr. Robert Jonischkeit führten die Schüler unter dem Motto „Von der Frauenschule zur HLW/FW Kufstein“ durch die 40-jährige Geschichte der Schule. Bei einem Buffet mit musikalischer Umrahmung fand der Festakt einen würdevollen Ausklang.

Ein Nachmittag im Zeichen der Sicherheit im Straßenverkehr: Am Donnerstag, 23. März, fand die Auftaktveranstaltung der Bezirkstour 2017 „Verkehrssicherheit für SeniorInnen“ im Rahmen der Kampagne „Älter werden – mobil bleiben“ im Stadtsaal im Hotel Andreas Hofer in Kufstein statt. Zahlreiche Senioren und Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich rund um das Thema Mobilität im Alter bei den 21 Informationsständen beraten zu lassen. LHStv. und Mobilitätsreferentin Ingrid Felipe sowie Seniorenlandesrätin Beate Palfrader eröffneten die Veranstaltung: „Die Kampagne soll Bewusstsein schaffen: Es geht nicht um Einschränkungen oder Verbote, sondern um Aufklärung und Information.“ So sei dieses Thema besonders im Hinblick auf die „alternde Gesellschaft“ von großer Wichtigkeit. „Es braucht Maßnahmen zur Förderung und Sicherung von Mobilität im privaten und öffentlichen Raum. Mobil zu sein ist ein Gut, das die Lebensqualität, Wahlfreiheit, Selbstbestimmtheit und damit ein erfülltes Leben beeinflusst – ein Leben lang“, betonten LHStvin Felipe und LR Palfrader unisono. Neben kostenlosen Beratungsgesprächen an den Informationsständen gab es praktische Tipps zur Erhöhung der individuellen und gemeinschaftlichen Sicherheit im Straßenverkehr. Außerdem wurden neueste Trends beim Radfahren und innovative Technologien für PKW und öffentliche Verkehrsmittel präsentiert und erläutert. An Teststationen konnten die Besucher zudem Hör- und Sehtests machen sowie Fitness-Geräte, E-Bikes und Fahrkartenautomaten ausprobieren. „Es geht darum, dass dieser Lebensabschnitt selbstbestimmt gestaltet werden kann“, so Palfrader.