Die Stadt Kufstein denkt über eine grundlegende Neuordnung ihrer Altenwohnheime nach. Der Gemeinderat hat am 2. Juli einen Grundsatzbeschluss gefasst: Der Bürgermeister wurde beauftragt, die Rahmenbedingungen für den möglichen Neubau eines Altenwohnheims am Kasernen-areal zu prüfen. Hintergrund sind die hohen jährlichen Defizite der beiden derzeitigen Einrichtungen, die sich 2024 auf über drei Millionen Euro beliefen – Tendenz steigend.
Derzeit betreibt die Stadt das Altenwohnheim Zell (im stadteigenen Gebäude) und das Altenwohnheim Innpark (in Miete), gemeinsam mit 163 Betten, von denen zuletzt nur 105 belegt waren. Die Doppelstrukturen führen zu hohen Kosten und wenig Synergien. Die Finanzverwaltung sieht Einsparungspotenzial von bis zu € 1,5 Mio. pro Jahr, falls ein gemeinsamer Standort umgesetzt wird.
Das Kasernenareal bietet laut Bgm. Martin Krumschnabel eine „Jahrhundertchance“: Mit einem modernen Wohn- und Pflegeheim, das nicht nur 100 bis künftig 150 Betten umfasst, sondern auch betreutes Wohnen, soziale Dienstleistungen, ein Seniorentageszentrum und eventuell ein Primärversorgungszentrum integriert. Die Firma Bodner würde das Grundstück an die TIGEWOSI übergeben, die für die Stadt ein Heim errichten und vermieten könnte – mit späterer Kaufoption.
Die grobe Kostenschätzung: rund € 27 Mio. netto, großzügig förderbar. Die Finanzierung könnte durch Einsparungen, Förderungen sowie durch die Verwertung oder neue Nutzung der bestehenden Heime unterstützt werden. „Die ersten Prüfungen haben ergeben, dass die Fläche für die Enstehung eines Altenwohnheimes geeignet wäre. Im Moment sieht es so aus, dass wir mit einem Neubau günstiger fahren würden als mit den bestehenden beiden Heimen“, so Krumschnabel.
Der Gemeinderat zeigte sich geschlossen: Einstimmig wurde beschlossen, Detailprüfungen, Finanzierungsmodelle und nötige Gespräche zu unternehmen, um die Umsetzbarkeit des Projektes besser beurteilen zu können.
Bei der Gemeinderatssitzung am 2. Juli wurde einstimmig beschlossen, den Standort Kasernenareal für ein neues Altenwohnheim zu überprüfen. Foto: Pierzinger