Wirbel um vergünstigte VVT-Tickets in Wörgl
Seit 20 Jahren bieten die Gemeinden Kirchbichl, Kundl, Breitenbach und Wörgl vergünstigte VVT-Tickets für ihre Senioren an. Lt. Bgm. Michael Riedhart entstanden dadurch seit dem Jahr 2020 Kosten über € 1,63 Mio. für die Stadtgemeinde Wörgl, obwohl der VVT-Ticketpreis bereits durch das Land Tirol gefördert werde. Die Vergünstigungen wurden zwar vom heurigen Budget herausgenommen, diese sollen jetzt im Stadtrat aber wieder beschlossen werden. Inzwischen kam Kritik von der Liste Hedi Wechner sowie der Liste „Wir für Wörgl“.
Wörgls Senioren über 65 Jahre zahlten im Jahr 2022 € 170,- und im Jahr 2023 € 90,- für das Jahresticket des Verkehrsverbund Tirol, da die Differenz zum VVT Normalpreis bisher von der Stadt Wörgl übernommen wurde. Ebenfalls gefördert wurden das „U26 Ticket“ sowie das Regioticket. Allein im vergangenen Jahr entstanden dadurch Kosten in der Höhe von über € 260.000,-, angenommen wurde dieses Angebot von 1.500 Wörglern. Diese Förderungen wurden heuer eigentlich gestrichen bzw. nicht mehr budgetiert.
„Zahlreiche Wörglerinnen und Wörgler über 65 – darunter etliche MindestpensionistInnen – haben das Jahresticket zu einem erschwinglichen Betrag erworben. Jetzt ist die Aufregung und das Unverständnis über das heimliche Streichen dieser wichtigen Stütze natürlich sehr groß“, erklärte StR Christian Kovacevic (Liste Hedi Wechner) vergangenen Donnerstag, 11. Jänner, in einer Aussendung. Der Stadtrat berichtete von verzweifelten Pensionisten, die sich hilfesuchend an ihn wandten: „Viele von ihnen können sich das Ticket nun einfach nicht mehr leisten.“ Höchst bedenklich fand diesen Schritt auch GR Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner): „Die Politik muss Anreize zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel schaffen und nicht genau das Gegenteil davon tun.“ Scharfe Kritik kam auch von der Liste „Wir für Wörgl“: „Die Peinigung und respektlose Behandlung der Wörgler Bürgerinnen und Bürger durch die Wörgler Stadtführung darf nicht so weitergehen. Pensionisten, junge Menschen und Familien dürfen nicht andauernd für die verfehlte Budgetpolitik der Wörgler Stadtführung bestraft werden“, so Vize-Bgm. Roland Ponholzer.
„Kritik nicht nachvollziehbar“
Bereits am vergangenen Freitag, 12. Jänner, reagierte Bgm. Michael Riedhart - für ihn sei die Kritik unsachlich und nicht nachvollziehbar: „Auf der einen Seite fordert man von der Stadtregierung Einsparungen in finanziell herausfordernden Zeiten, auf der anderen Seite kritisiert man, wenn man sie macht. Ich wünsche mir weniger Populismus und mehr Sachlichkeit“, erklärt der Stadtchef. Dazu seien die Seniorenverbände von Seniorenreferent Walter Altmann persönlich informiert worden: „Diese haben das Thema im Gegensatz zu Madersbacher und Kovacevic verstanden und zeigten Verständnis“, so Altmann.
Ticket bleibt erhalten
Am Montag, 15. Jänner, kam dann neuerlich eine Aussendung von Bgm. Michael Riedhart. Darin wurde erklärt, dass die Wörgler Senioren ab 65 Jahren das VVT KlimaTicket Tirol weiterhin um € 90,- erwerben können. Dies soll im nächsten Stadtrat beschlossen werden, eine Mehrheit dafür sei lt. Riedhart vorhanden. Für 880 Senioren und Schwerstbehinderte koste dies der Stadt Wörgl heuer ca. € 110.000,-, die Finanzierung soll aus liquiden Mitteln erfolgen. Nicht mehr gefördert werden jedoch das „U26 Ticket“ sowie das Regioticket - dadurch spare sich die Stadt Wörgl im Vergleich zum Vorjahr rund € 160.000,-.
Zustandegekommen sei dies nach Gesprächen zwischen dem Seniorenbund und der Stadtführung: „Nach langen Verhandlungen mit der Stadtführung konnten wir als Wörgler Seniorenbund einen Erfolg für die Senioren in unserer Stadt erzielen“, so Rolf Kainzer, Obmann des Seniorenbundes Wörgl.
Bgm. Michael Riedhart
StR Christian Kovacevic
Arbeiterkammer-Büro in Wörgl neu eröffnet
Im Zuge des Regionalisierungskonzeptes der Arbeiterkammer Tirol wurde im Dezember 2018 die Arbeiterkammer-Filiale am Wörgler Bahnhofsplatz eröffnet. Jetzt wurden die Räumlichkeiten erweitert und vergangenen Freitag, 12. Jänner, neu eröffnet.
Im Vergleich zum Jahr 2018 - noch vor der Eröffnung der Wörgler Außenstelle - konnten die Beratungszahlen in der Bezirkskammer Kufstein (Außenstellen Kufstein und Wörgl) im Jahr 2023 fast verdoppelt werden. Zum Start waren in Wörgl zwei Berater angestellt, mittlerweile kümmern sich sieben Angestellte um die Anliegen der Mitglieder. Daher fiel auch im vergangenen Frühjahr 2023 der Entschluss, die Räumlichkeiten von 165 m2 auf 330 m2 zu vergrößern. Umgebaut bzw. ausgebaut wurde von September bis Dezember, die Arbeiterkammer investierte dafür € 766.000,-. „Es ist großartig, was die Arbeiterkammer leistet. Die AK ist ein toller Ansprechpartner für alle, die in diesem Bereich Unterstützung brauchen“, freut sich Bgm. Michael Riedhart über die Investition in den Standort. „Es ist uns ein Ansinnen, die Regionen zu stärken. Wir kümmern uns um die Probleme von A bis Z“, ergänzt AK-Präsident Erwin Zangerl.
Erfolge
Die Themen im Arbeitsrecht sind breit gefächert und reichen von ungerechtfertigten Entlassungen, ausständigen Lohnzahlungen, nicht bezahlten Überstunden bis hin Arbeitgeberforderungen aus Konkurrenzklauseln oder Ausbildungskostenrückersatz. Durch die arbeitsrechtlichen Interventionen der Bezirkskammer Kufstein konnten im vergangenen Jahr über € 1,3 Mio. für die Mitglieder einbringlich gemacht werden. In 76 Fällen mussten Klagen beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht werden, die daraus erzielten Vertretungserfolge beliefen sich auf ca. € 200.000,-.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 9.138 persönliche Beratungen, 5.340 telefonische Beratungen und 739 schriftliche Beratungen durchgeführt. 44 % davon betrafen das Arbeitsrecht, 21 % das Steuerrecht, 14 % das Sozialrecht und 10 % das Konsumentenrecht.
Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der AK Wörgl: Mag. Gerhard Pirchner (Direktor AK Tirol), Bgm. Michael Riedhart, MMag. Georg Ritzer (Leiter AK Kufstein), Mag. Gert Gschließer (Leiter AK Bezirksstelle Wörgl) sowie AK-Präsident Erwin Zangerl (v. l.)
Siegerprojekt für Kufsteiner Kasernenareal steht fest
Am 10. Jänner wurden im Kufsteiner Kulturquartier die drei Projekte für das ehemalige Kufsteiner Kasernenareal präsentiert, die es in die Endauswahl schafften. Tags darauf entschied ein Gremium über das Siegerprojekt.
Bei der öffentlichen Bürgerveranstaltung im Kultur Quartier Kufstein präsentierten die drei Planungsteams ihre Entwüfe zum zukünftigen Stadtquartier auf dem rund 6,5 ha großen ehemaligen Kasernenareal. Das Interesse für dieses Planungsverfahren war erneut groß: rund 120 Bürger haben die Chance zur Beteiligung wahrgenommen. Diese konnten sich nicht nur ausführlich über die unterschiedlichen Entwürfe informieren, sondern auch ihre Eindrücke und Anforderungen an das neue Areal einbringen.
Neben einem qualitätsvollen Grünraum für alle, wurde auch der Bedarf für einen guten Mix an freifinanzierten und gemeinnützigen Wohnungen als wichtig erachtet.
Endtcheidung erst tags darauf
An diesem Abend lag die Entscheidung des Verfahrens noch nicht vor. Denn die Sitzung des fachlich besetzten Gremiums tagte erst am darauffolgenden Tag und wählte aus den drei Projekten den Sieger aus. Einstimmig empfiehlt das Gremium mit dem Konzept des Innsbrucker Büros Snohetta in die nächsten Planungsschritte zu gehen. „Der Entwurf überzeugt durch seine städtebauliche Komposition, das Angebot an vielfältigen Gebäudestrukturen und die hohen Qualitäten für Wohnen, Bildung und gewerblichen Nutzungen am Areal. Es entsteht ein spannendes und abwechslungsreiches neues urbanes Quartier, dessen Herzstück ein großer öffentlicher Park bildet“, beschreibt Prof. Scheuvens das Siegerprojekt, Mitglied des Gremiums.
Auf der Basis des Siegerentwurfes erfolgen nun die konkretisierenden Planungsschritte für das anschließende Widmungsverfahren.
„Das neue Quartier bettet sich behutsam in die Umgebung ein. Der zusammenhängende Park öffnet sich auf alle Seiten und stellt einen besonderen Mehrwert für die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Nachbarschaften dar. Dieser wird zur besonderen Adresse des neuen Stadtteils in Kufstein werden“, bekräftigt Architektin Freimüller-Söllinger, Vorsitzende des Gremiums.
Erste Baumaßnahmen frühstesten 2026
Die ersten baulichen Maßnahmen werden frühestens ab 2026 zu erwarten sein. „Das Areal soll schrittweise und behutsam entwickelt werden. Dies wird über mehrere Jahre erfolgen und die Planungen werden immer wieder an den aktuellen Bedarf angepasst“, stellt Thomas Bodner, geschäftsführender Gesellschafter der Bodner Gruppe, sicher.
Am späteren Sieger waren auch die Besucher am stärksten interessiert.
Das Siegerprrojekt.
VS Oberlangkampfen österreichweit unter den Top 3 bei Straßenmalwettbewerb
Erst im November 2023 wurde die VS Oberlangkampfen für ihr Straßenkunstwerk, an dem alle 110 Schüler mitgewirkt haben, ausgezeichnet. Jetzt gab es gleich nochmal einen Preis, eine große Metallbox voller Unterrichts-Utensilien für den Straßenverkehr, da sie auch österreichweit die Jury überzeugten und zu den drei Besten gehören.
„Es haben sehr viele Schulen teilgenommen, unter den Top 3 zu sein ist ein super Ergebnis“, so LR René Zumtobel, der persönlich mit Klimabündnis Tirol Geschäftsführer André Stigger die Box des Ministeriums in Oberlangkampfen vorbeibrachte.
„Gratulation an die VS Oberlangkampfen, die wieder einmal einen Preis eingeheimst hat, die machen das ja dauernd“, freute sich auch Vizebürgermeister Josef Greiderer über die Auszeichnung.
V. l.: LR René Zumtobel, Direktorin Waltraud Strubreither, Vizebgm. Josef Greiderer und Klimabündnis-Geschäftsführer André Stigger mit den Kindern und Lehrern der VS Oberlangkampfen.
Frohe Weihnachten!
Die nächste Ausgabe des Kufsteinblick erscheint am 17. Jänner 2024 - Redaktionsschluss ist am Freitag, 12. Jänner 2024, 17 Uhr.