Neues Dorftaxi unterwegs – jetzt auch mit Angath an Bord
Seit weit mehr als einem Jahrzehnt ist das Dorftaxi aus Angerberg und Mariastein nicht mehr wegzudenken – jetzt steigt auch die Gemeinde Angath in das Erfolgsmodell ein. Möglich wurde das neue Gemeinschaftsprojekt durch Förderungen und großzügige Unterstützung von Sponsoren. Im Mittelpunkt: ein neuer, elektrisch betriebener Opel Combi E, der besonders bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht – ob mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Einkaufstaschen.
Das Dorftaxi steht allen Bürgerinnen und Bürgern von Angerberg, Mariastein und nun auch Angath für Fahrten innerhalb der jeweiligen Gemeindegebiete zur Verfügung. Die Nutzung ist einfach, das Angebot zuverlässig: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr stehen 25 ehrenamtliche Fahrer bereit, um Fahrgäste sicher ans Ziel zu bringen. Und das mit beeindruckender Bilanz: Rekord sind 37 Fahrten und 137 Kilometer an einem Tag – im Durchschnitt sind es rund 14 Personen und 85 Kilometer täglich. Seit dem Start im Jahr 2012 wurden insgesamt 263.000 Kilometer zurückgelegt, 43.000 Beförderungen durchgeführt und über 3.100 Einsatztage geleistet.
Ehrenamt als Schlüssel zum Erfolg
Bei der Vorstellung des neuen Fahrzeugs würdigte Angerbergs Bgm. Walter Osl den Einsatz der freiwilligen Helfer: „Das Rückgrat unseres Dorftaxis sind die vielen Fahrer, die Tag für Tag ihre Zeit schenken.“ Pastoralassistentin Mona Mraz sprach den Segen für das Fahrzeug, sie überreichte den Fahrern eine „Engelsfeder“.
Auch Mariastein und nun Angath setzen auf dieses Engagement. Für Angaths Bürgermeisterin Sandra Madreiter Kreuzer ist die Beteiligung ihrer Gemeinde ein besonderer Moment: „Das war für mich ein Herzensprojekt und für unsere Gemeinde sehr wertvoll.“
Bgm. Walter Osl beim Probesitzen im neuen Dorftaxi.
Knalleffekt in Kufsteiner Wirtschaftskammer: Bezirksstellenleiter und Bezirksobmann müssen gehen
Völlig überraschend teilte die Führung der Wirtschaftskammer Tirol um Direktorin Mag. Evelyn Geiger-Anker und Präsidentin Barbara Thaler dem langjährigen Kufsteiner Bezirksstellenleiter Peter Wachter mit, dass eine Zusammenarbeit mit ihm nicht mehr erwünscht sei. Auch Bezirks-obmann Manfred Hautz soll bei der Neubesetzung der Gremien nicht mehr berücksichtigt werden.
Seit 18 Jahren ist Peter Wachter bei der Wirtschaftskammer tätig, vor elfeinhalb Jahren übernahm er die Leitung der Bezirksstelle Kufstein. Ende März wurde ihm in einem Mitarbeitergespräch mitgeteilt, dass er seinen Posten räumen muss. Obwohl eine Kündigung noch aussteht, wurde seine Stelle bereits neu ausgeschrieben. Dazu wird der Bezirksobmann Manfred Hautz bei der anstehenden Neubesetzung vom Bezirsausschuss nicht mehr berücksichtigt. „Es stört anscheinend viele Menschen, dass wir im Bezirk Kufstein zu gut auskommen und wir uns zu sehr und intensiv für unsere Betriebe und Unternehmen im Bezirk einsetzen. Wir schauen eher auf die Betriebe, als wie auf das politische Umfeld. Vielleicht passt das dem einen oder anderen nicht in die Karriereplanung“, ärgert sich der Scheffauer Hotelier.
Bezirksausschuss steht hinter Wachter und Hautz
Bei einer kurzfristig einberufenen Bezirksausschusssitzung sei beiden – Wachter und Hautz – fraktionsübergreifend von allen Mitgliedern volles Vertrauen ausgesprochen worden.
„Die Kammer in Kufstein war immer unter den besten drei im Land, wir haben überall hervorragend performt. Daher ist es für mich noch unverständlicher, dass unsere Arbeit, die wir die letzten Jahren geleistet haben, so wenig wertgeschätzt wird und wir einfach so weggewischt werden“, äußert Hautz sein Unverständnis.
Unterstützung für Gerber als Problem?
Hautz ist überzeugt, dass weder er noch Wachter etwas falsch gemacht haben. Vielmehr sieht er das eigentliche Problem in seiner Unterstützung von Mario Gerber bei der Wirtschaftsbundwahl im Februar 2024. Damals wurde Barbara Thaler zur neuen Obfrau gewählt. „Es scheint so, dass man sich mit der Arbeit bei uns nicht halten kann. Sondern dass man hier linientreu und konform agieren muss, um sich für die regionale Wirtschaft einsetzen zu dürfen“, legt Hautz nach. Er sieht Wachter als Bauernopfer und bezeichnet das Vorgehen als erschütternd, schäbig und unterste Schublade. Es habe zudem nie ein klärendes Gespräch oder eine Intervention von Innsbruck gegeben.
Andere Vorstellungen?
Auf Nachfrage des Kufsteinblick erklärte die Wirtschaftskammer Tirol in einem knappen Statement, dass die Entscheidung über die Beendigung der Zusammenarbeit mit Peter Wachter von der Kammergeschäftsführung getroffen wurde. Hintergrund seien grundlegende Unterschiede in den Vorstellungen über die Zusammenarbeit.
Fehlendes Vertrauen
Der Tiroler Wirtschaftsbund nahm Stellung zur Ausbootung von Hautz: Als Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer und Fraktionsführerin des Tiroler Wirtschaftsbundes sei es die Aufgabe von Barbara Thaler, ein schlagkräftiges Team für die kommenden Jahre zusammenzustellen. Sie habe daher bewusst entschieden, einzelne Funktionen neu zu besetzen. Dabei gehe es nicht um reine Personalrochaden, sondern darum, die Interessen der Tiroler Unternehmer bestmöglich und mit voller Kraft zu vertreten.
„Wer für diese Aufgabe Verantwortung übernimmt, muss neben fachlicher Kompetenz vor allem Engagement, Haltung und gegenseitiges Vertrauen mitbringen. Diese Prinzipien sind die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit – und genau nach diesen Prinzipien stellt Barbara Thaler ihr Team zusammen. Im Bezirk Kufstein war das notwendige Vertrauensverhältnis zu Bezirksobmann Manfred Hautz für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit nicht mehr ausreichend gegeben.“
V. l.: WK-Direktorin Mag. Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler, WK-Bezirksobmann Manfred Hautz und WK-Bezirksgeschäftsstellenleiter Peter Wachter beim heurigen Neujahrsempfang in Kufstein.
Ebbs rüstet sich für Haflinger Weltausstellung – mit Gratis-Shuttle, Nachhaltigkeit und Pferdeshow
Nach zehn Jahren Pause kehrt ein Highlight für Pferdefans zurück: Vom 29. Mai bis 1. Juni findet am Fohlenhof Ebbs wieder die Haflinger Weltausstellung statt. Angemeldet haben sich 650 Haflinger und 180 Fohlen aus 14 Nationen – und tausende Besucher.
Wegen Corona musste die Schau 2020 abgesagt werden. Umso größer ist nun die Vorfreude. „Die Züchter sind voller Tatendrang“, freut sich Robert Mair, Geschäftsführer des Fohlenhofs. 2015 besuchten 20.000 Gäste die Weltausstellung. „Es haben sich bereits viele Besucher angemeldet, wir hoffen auf auch diesesmal mit ähnlich vielen Besuchern“, freut sich Obmann Lukas Scheiber. Es wird mit einer Wertschöpfung für die Region in Höhe von € 2 Mio. ausgegangen.
Autofreie Anreise aus ganz Tirol
Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) wurde ein Eventticket entwickelt: Besucher können damit an allen vier Ausstellungstagen gratis aus ganz Tirol und Kiefersfelden mit dem Zug bis Kufstein anreisen. Von dort bringt ein Shuttlebus alle 30 Minuten die Gäste direkt zur Ausstellung – täglich von 8:30 bis 22:30 Uhr. Der Bus hält an 16 Stationen zwischen Kufstein und Ebbs. Alle Infos dazu unter www.haflinger-tirol.com/anreise
Auch vor Ort setzt man mit einem Euregio-Projekt in Zusammenarbeit mit Ebbs und Kiefersfelden auf Umweltfreundlichkeit: Ein Mehrwegbechersystem ersetzt Einwegplastik, und bei Geschirr und Getränken wird bewusst auf Nachhaltigkeit geachtet.
Spektakuläre Shows
Ein besonderes Highlight ist das tägliche Schauprogramm unter dem Titel „Haflinger Pferde – im Bann der goldenen Schönheiten“. In ca. 90 Minuten wird die eindrucksvolle Vielseitigkeit des blonden Alleskönners mit internationalen Showteilnehmern eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Auch andere Pferderassen werden diesesmal dabei sein, damit will man die gute Zusammenarbeit mit den Gestüten präsentieren. Am Samstag werden die Weltsiegerpferde gekrönt, am Sonntag nochmal alle Kandidaten präsentiert.
Den Abschluss jedes Ausstellungstages bildet um 22 Uhr eine beeindruckende 3D-Projektion ganz nach dem Vorbild „Stimme der Festung“ über die gesamte Arena. Unter dem Titel „Das Pferd – ein integraler Teil der Landwirtschaft“ wird das Tier in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dargestellt – emotional und kritisch zugleich.
Tickets gibt es unter www.haflinger-tirol.com oder an der Tageskassa.
Freuen sich auf die Haflinger-Weltausstellung in Ebbs: v. l.: Obmann Lukas Scheiber und Geschäftsführer Robert Mair.
Realistische Übung am Flugplatz Langkampfen: Feuerwehr Unterlangkampfen probte Ernstfall
Am Flugplatz Langkampfen fand am Freitag, 9. Mai, eine Feuerwehrübung der FF Unterlangkampfen statt, die im Zwei-Jahres-Rhythmus verpflichtend für die Aufrechterhaltung der Betriebsbewilligung durchgeführt werden muss. Das Szenario: Beim Betanken eines Kleinflugzeugs kommt es zu einem Unfall – zwei Personen werden verletzt, dichter Rauch steigt auf.
Rund fünf Minuten nach der Alarmierung traf die Feuerwehr mit zwei Einsatzfahrzeugen ein. Die Einsatzkräfte übernahmen umgehend die Erstversorgung der Verletzten und übergaben diese an den Rettungsdienst. Zeitgleich wurde das betroffene Flugzeug mit speziellem Übungsschaum gelöscht und angrenzende Gebäude mit einem Hydroschild vor einem möglichen Übergreifen der Flammen geschützt.
Besonders herausfordernd für die Einsatzkräfte: Am offenen Flugplatz Langkampfen kann jederzeit ein Flugzeug zur Landung ansetzen. Deshalb wurden mit Leuchtraketen evtl. ankommende Flugzeuge gewarnt. Auch der bei Flugzeugen verwendete Spezial-treibstoff erfordert besondere Vorsicht. „In solchen Fällen greift unser Flugplatzrettungsplan, der Schritt für Schritt abgearbeitet wird", erklärt Georg Neudecker, Betriebsleiter des Fliegerclubs Kufstein/Langkampfen, der aktuell rund 120 Mitglieder zählt.
„Wir führen auch regelmäßig interne Übungen mit Feuerlöschern durch, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein", betont Neudecker. Nach Abschluss der Übung wurde ein detaillierter Bericht an die Austria Control und die Bezirkshauptmannschaft übermittelt.
Das Übungsszenario: Beim Betanken eines Kleinflugzeuges gab es einen Unfall.
Stihl: Rückgang beim Umsatz – Fokus auf Akku-Innovationen und Automatisierung
Nach Rekordjahren während der Corona-Pandemie verzeichnete Stihl Tirol 2024 einen Umsatzrückgang um rund 23 Prozent auf € 733 Mio. Gründe waren Kaufzurückhaltung, geopolitische Unsicherheiten und die Umstellung auf eine neue Unternehmenssoftware. Der Wert liegt jedoch weiterhin über dem Vor-Corona-Niveau.
„Das Jahr 2024 war zusammenfassend ´herausfordernd´“, so Geschäftsführer Jan Grigor Schubert bei einer Pressekonferenz in Langkampfen. Durch die Umstellung der Software wurden Auslieferungen in das Jahr 2023 vorgezogen. Das sorgte für höhere Umsätze 2023 und einen Rückgang im Jahr 2024. „Bereinigt wären wir auf einen ähnlich hohen Niveau, aber immer noch mit leichten Rückgang“, erklärte Schubert, und weiter „... in der Coronazeit haben viele in den Garten investiert. 2024 war die Nachfrage nach Gartengeräten weltweit rückläufig.“ Trotz Gegenwinds investierte das Unternehmen in zehn neue, hochautomatisierte Montagelinien auf nun insgesamt 30 und setzt verstärkt auf Akku-Produkte. Besonders erfolgreich zeigte sich die neu entwickelte Rasenmäher-Serien.
Die Belegschaft stieg gegenüber des Vorjahres von 887 auf 927 Beschäftigte. Entgegen der Meldungen der Stihl-Gruppe ist in Langkampfen kein Stellenabbau geplant: „Aber wir sind bei den Neueinstellungen vorsichtig“, weiß Schubert.
Für das laufende Jahr zeigt sich Schubert optimistisch: „Akkus gehören die Zukunft, nur der Zeitraum ist schwer schätzbar.“ Erste aussagekräftige Zahlen für 2025 sind aber erst mit Juni zu erwarten.
Ein weiterer Ausbau am Standort Langkampfen ist zumindesten für die nächsten drei Jahre nicht geplant. Schubert: „Noch gibt es genügend Freifläche innerhalb der Stihl-Gruppe“.
Stihl Tirol Geschäftsführer Jan Grigor Schubert präsentierte in Langkampfen die Umsatzzahlen von 2024 und die Aussichten für die nächsten Jahre.