Hochwasserschutzprojekt im Unterinntal: Grundsatzgenehmigung eingereicht
Der Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal hat einen entscheidenden Schritt gesetzt: Anfang Juli wurde das Hochwasserschutzprojekt zur wasser-rechtlichen Grundsatzgenehmigung beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft eingereicht.
„Vier Jahre nach der Gründung des Verbandes ist dies ein zentraler Meilenstein für die Umsetzung und die Grundlage für alle kommenden Baumaßnahmen“, betont Michael Riedhart, Bürgermeister von Wörgl und Obmann des Wasserverbandes.
Das Ministerium wird nun die nächsten Verfahrensschritte einleiten und Stellungnahmen von Sachverständigen einholen. In weiterer Folge wird das Projekt in den Gemeinden öffentlich aufgelegt, und das Parteiengehör findet statt. Die Planunterlagen werden zudem auf der Website des Wasserverbandes veröffentlicht. Alle Haushalte der Mitgliedsgemeinden erhalten in den kommenden Tagen Informationen per Postwurf.
Projekt
Das Projekt kombiniert Maßnahmen wie den Ausbau von Dämmen und Ufermauern auf einer Länge von 18 Kilometern mit der Nutzung von drei großen Retentionsräumen.
Diese sollen bei Hochwasser die Wassermassen aufnehmen und zwischenspeichern, um Siedlungen, Betriebe und Infrastruktur von Brixlegg bis Wörgl zu schützen. „Nur durch gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ist wirksamer Hochwasserschutz möglich“, so Riedhart.
Planer Dipl.-Ing. Peter Hanisch, DonauConsult vom Ingenieurbüro GmbH zu den Planungszielen: „Die Retentionsräume beanspruchen nur solche Flächen, die im Bestand (laut Gefahrenzonenplan) ohnehin überflutet werden.
Solidaritätsfonds
Ein Solidaritätsfonds des Landes Tirol wird künftig die Gemeinden bei der raschen Wiederherstellung von Schutzbauten unterstützen. Für Fragen und Anliegen bietet der Wasserverband Sprechstunden in den betroffenen Gemeinden an. Die Termine sowie weitere Informationen sind unter www.wasserverband-uui.at abrufbar.
V. l.: Wasserverbandsobmann-Stv. Anton Hoflacher, Obmann Michael Riedhart, Bezirkshauptmann Kurt Bereck und Planer Peter Hanisch. Foto: Pierzinger
Wörgl bekommt ein neues Regionalbad: „Wörgler Badl“ vorgestellt
Mit dem „Wörgler Badl“ präsentierte Bgm. Michael Riedhart kürzlich die Pläne für ein neues, kleines Regionalbad. Das Investitionsvolumen liegt bei ca. € 20 Mio., finanziert werden soll das Projekt von der Stadt Wörgl, dem Land Tirol, Tourismusverbänden sowie der umliegenden Gemeinden.
Bgm. Michael Riedhart (Wörgl Bewegen), der Stadtbaumeister und GF der Wörgler Schwimmbad GmbH Dipl.-Ing. Juri Nindl, Stadtwerke GF Dr. Klaus Kandler, Bäderbeirat Obmann GR Andreas Schmidt (Liste Hedi Wechner) und GR Christopher Lentsch (FWL) haben in mehreren Arbeitssitzungen unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert und viele andere Schwimmbäder besichtigt. Schließlich einigte man sich auf das Konzept eines kleinen, finanzierbaren Regionalbades, welches in der Johann-Federer-Straße gebaut werden soll. Lt. Riedhart ist LH Anton Mattle proaktiv an die Stadt Wörgl herangetreten - mit der Aussicht auf eine mögliche Förderung von 55 Prozent der förderbaren Kosten.
Hallenbecken für Schüler und Saunagäste
Ein Hallenschwimmbecken mit 5 x 25 m Bahnen soll täglich bis 13 Uhr vor allem dem Schulschwimmen zugutekommen. Ab 14 Uhr soll das Becken dann exclusiv den Saunagästen zur Verfügung stehen. Neben einem Kiosk und sonstiger Infrastruktur (Technik, Kassa) ist im Innenbereich eine 2.000 m2 große Saunalandschaft geplant. „Wir versuchen, durch die Saunalandschaft den Abgang bestmöglich zu reduzieren“, erläutert Riedhart.
Im Freibereich sind ein Mehrzweckbecken mit 6 x 25 m Bahnen, ein Nichtschwimmerbereich, ein Sprungbecken sowie ein Kinderbecken mit verschiedenen Attraktionen vorgesehen. Dazu soll eine Liegefläche mit 8.000 m2, Sportzonen für Beachvolleyball und Tischtennis, ein Spielplatz sowie ein weiterer Kiosk samt Terrasse entstehen.
Gleichzeitig genutzt werden könne das Wörgler Badl von 800 bis 1.000 Personen, pro Tag von 1.600 bis 2.000 Besuchern.
Vereinsschwimmen vor dem Unterricht?
„Unser primärer Bildungsauftrag ist das Schulschwimmen, das hat für uns höchste Priorität. Bei den Vereinen wird es ein Umdenken geben müssen“, erklärt Riedhart. Das Hallenbad könnte von den Vereinen lt. Stadtchef vor dem Schulbetrieb ganz in der Früh bzw. in den Ferien genützt werden.
Kosten sollen aufgeteilt werden
Die Investitionskosten von rund € 20 Mio. sollen mit Mitteln des Landes, der Tourismusverbände, der umliegenden Gemeinden sowie der Stadt Wörgl getragen werden. Mit den Tourismusverbänden sei man bereits in Gesprächen, mithilfe von LA Sebastian Kolland (ÖVP) will Riedhart jetzt die Umlandgemeinden an Bord holen. Weiters setzt sich Riedhart zum Ziel, das Projekt noch im Juli LH Anton Mattle sowie LH-Stv. Philip Wohlgemuth zu präsentieren.
Bereits im Winter sollen die Ausschreibungen erfolgen, im kommenden Jahr die Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden. Anschließend wird mit einer Bauzeit von ca. 20 Monaten gerechnet.
Das Wörgler Badl soll zentral in der Johann-Federer-Straße umgesetzt werden. Foto: Architekturbüro Haselsberger
Neues Altenwohnheim in Kufstein: Grundsatzbeschluss für Standortprüfung am Kasernenareal gefasst
Die Stadt Kufstein denkt über eine grundlegende Neuordnung ihrer Altenwohnheime nach. Der Gemeinderat hat am 2. Juli einen Grundsatzbeschluss gefasst: Der Bürgermeister wurde beauftragt, die Rahmenbedingungen für den möglichen Neubau eines Altenwohnheims am Kasernen-areal zu prüfen. Hintergrund sind die hohen jährlichen Defizite der beiden derzeitigen Einrichtungen, die sich 2024 auf über drei Millionen Euro beliefen – Tendenz steigend.
Derzeit betreibt die Stadt das Altenwohnheim Zell (im stadteigenen Gebäude) und das Altenwohnheim Innpark (in Miete), gemeinsam mit 163 Betten, von denen zuletzt nur 105 belegt waren. Die Doppelstrukturen führen zu hohen Kosten und wenig Synergien. Die Finanzverwaltung sieht Einsparungspotenzial von bis zu € 1,5 Mio. pro Jahr, falls ein gemeinsamer Standort umgesetzt wird.
Das Kasernenareal bietet laut Bgm. Martin Krumschnabel eine „Jahrhundertchance“: Mit einem modernen Wohn- und Pflegeheim, das nicht nur 100 bis künftig 150 Betten umfasst, sondern auch betreutes Wohnen, soziale Dienstleistungen, ein Seniorentageszentrum und eventuell ein Primärversorgungszentrum integriert. Die Firma Bodner würde das Grundstück an die TIGEWOSI übergeben, die für die Stadt ein Heim errichten und vermieten könnte – mit späterer Kaufoption.
Die grobe Kostenschätzung: rund € 27 Mio. netto, großzügig förderbar. Die Finanzierung könnte durch Einsparungen, Förderungen sowie durch die Verwertung oder neue Nutzung der bestehenden Heime unterstützt werden. „Die ersten Prüfungen haben ergeben, dass die Fläche für die Enstehung eines Altenwohnheimes geeignet wäre. Im Moment sieht es so aus, dass wir mit einem Neubau günstiger fahren würden als mit den bestehenden beiden Heimen“, so Krumschnabel.
Der Gemeinderat zeigte sich geschlossen: Einstimmig wurde beschlossen, Detailprüfungen, Finanzierungsmodelle und nötige Gespräche zu unternehmen, um die Umsetzbarkeit des Projektes besser beurteilen zu können.
Bei der Gemeinderatssitzung am 2. Juli wurde einstimmig beschlossen, den Standort Kasernenareal für ein neues Altenwohnheim zu überprüfen. Foto: Pierzinger
Altenburger zur WK-Bezirksobfrau in Kufstein gewählt - Weiler übernimmt Bezirksstellenleitung
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Bezirksausschusses wurde Sonja Altenburger, Unternehmerin aus Rattenberg, zur neuen Obfrau der Wirtschaftskammer Kufstein gewählt.
Neben Altenburger bringen auch die Mitglieder des neu besetzten Bezirksausschusses Sebiye Cara, Christoph Morandell, Thomas Oberhuber, Barbara Schwaighofer, Arno Mück, Georg Kaltschmid und Thomas Mentler vielfältige Erfahrung, Branchenkompetenz und ein starkes Netzwerk mit. Gemeinsam mit den kooptierten Ausschussmitgliedern Klaus Felderer, Barbara Hussl, Markus Gwiggner, Katrin Brugger, Romana Künig, Alexandra Sappl und Michael Weiler unterstützen sie Altenburger tatkräftig und stehen für eine umfassende und schlagkräftige wirtschaftliche Interessenvertretung im Bezirk Kufstein.
Neue Bezirksstellenleiterin
Die Nachfolgerin vom langjährigen Bezirksstellenleiter Peter Wachter ist Verena Weiler. Sie war zwischen 2015 und 2017 bereits stellvertretende Leiterin der WK-Kufstein und ist seitdem als Fachgruppen-Geschäftsführerin in der Sparte Handel in Innsbruck tätig.
Barbara Thaler, Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, gratuliert der neuen WK-Bezirksobfrau zur Wahl: „Der frische Wind an der Spitze der Bezirksstelle Kufstein wird wichtige Impulse für eine zukunftsgerichtete Interessenvertretung im Sinne der Tiroler Unternehmer:innen setzen. Gemeinsam mit dem Bezirksausschuss - der sowohl aus neuen Gesichtern als auch aus bereits bewährten Kräften besteht - wird es Sonja Altenburger gelingen, die Interessen der Wirtschaft vor Ort kraftvoll zu vertreten und neue Perspektiven zu eröffnen.“ Thaler bedankte sich in einer Presseaussendung auch bei Manfred Hautz und seinem Bezirksausschuss für den engagierten Einsatz für die Tiroler Wirtschaft.
Hautz tritt nach
Peter Wachter wurde als Bezirksstellenleiter mittlerweile gekündigt und freigestellt, Manfred Hautz wurde für den neuen Bezirksausschuss nicht mehr nominiert (der Kufsteinblick berichtete). In einem Brief verabschiedete sich Hautz jetzt bei allen Unternehmern - nicht ohne Kritik an Thaler: „... Es zeigt sich nun ganz eindeutig, dass meine Entscheidung, für die Trennung zwischen Wirtschaftskammer und Politik einzutreten, die Richtige war. Die neue Führung in Innsbruck hat ganz offensichtlich das Ziel, unsere neutrale Wirtschaftskammer als machtpolitisches Instrument einer Partei einzusetzen und alle auszuschalten, die diesen Weg nicht mitgehen wollen.“ Besonders betroffen mache ihn die Kündigung von Wachter - er sei in diesem politischen Machtspiel geopfert und nach zwölf Jahren vorbildlichem Einsatz gekündigt worden - „dies nur aufgrund seiner Loyalität zu mir“, legt Hautz nach.
Das neue Team des WK-Bezirksausschusses Kufstein mit der neuen Bezirksobfrau Sonja Altenburger (4. v. l.) und der neuen Bezirksstellen-Leiterin Verena Weiler (2. v. r.). Foto: Foto Karg
Kufsteiner Stadtrat beschließt Ende der Videoübertragungen – Diskussion um Transparenz und Einsparungen
Der Kufsteiner Stadtrat hat am Montag, 16. Juni, mit großer Mehrheit beschlossen, die Live-Übertragungen sowie die Videoaufzeichnungen der Gemeinderatssitzungen einzustellen. Lediglich Stadtrat Lukas Blunder (ehemals MFG) sprach sich gegen diesen Schritt aus. Bgm. Martin Krumschnabel begründete die Entscheidung mit finanziellen Überlegungen.
„Die Kosten pro Sitzung lagen bei rund € 2.300,- netto“, so der Bürgermeister. Angesichts der angespannten Haushaltslage sei dieser Posten nicht länger zu rechtfertigen. „Unsere Einnahmen bleiben laut unserer Finanzabteilung bereits jetzt um rund € 3 Mio. hinter den Erwartungen zurück. Wir sparen, wo wir können – das betrifft nicht nur technische Dienstleistungen, sondern beispielsweise auch beim Empfang beim Operettensommer“, erklärte Krumschnabel. Hilfe von Bund oder Land sei derzeit nicht in Sicht.
Kritik kommt von Stadtrat Blunder, der den Schritt als „Rückschritt für die Demokratie“ bezeichnete. Die Möglichkeit, Gemeinderatsdebatten bequem von zu Hause aus zu verfolgen, sei ein wichtiges Instrument zur Stärkung politischer Teilhabe. „Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, die Arbeit ihrer gewählten Vertreter mitzuverfolgen“, so Blunder.
Der Bürgermeister betonte, dass die Transparenz auch ohne Videoübertragung gewahrt bleibe. Die Sitzungen seien weiterhin öffentlich zugänglich und Medienvertreter berichten regelmäßig von den Sitzungen. Zudem seien die Zugriffszahlen zuletzt eher rückläufig gewesen. „... und auch zu Zeiten, als noch alles übertragen wurde, wurden uns Transparenzdefizite vorgeworfen“, so Krumschnabel.
Nachtrag: Auf Rückmeldung von TO-BE.Media & QUFSTEIN TV Geschäftsführer Tobias Heckenbichler können die tatsächlichen Zugriffszahlen öffentlich gar nicht eingesehen werden, da die Aufzeichnung auch auf dem TV-Sender im Regionalsender und auf der Webseite gezeigt wird. Sein Anteil für die Kosten betragen nach seinen Angaben € 1479,25 netto für Personal und Technik sowie € 446,25 für die Ausstrahlung im Lokalfernsehen inkl. Steuer. Beinhaltet sind hier die Kosten für den Arbeitsaufwand für 2 Personen mit 20 bis 25 Stunden pro Aufzeichnung sowie die Equipment-Miete. "Somit ein Stundensatz von nicht einmal € 50.- netto", so Heckenbichler.