Birgit Obermüller (Parteifreie) tritt aus Partei aus
Etwas überraschend kündigte Gemeinderätin und Stadtrat-Stv. Birgit Obermüller (Parteifreie) bei der Gemeinderatssitzung in Kufstein am Mittwoch, 5. Februar, ihren Austritt aus der Partei an. Auslöser waren wohl Uneinigkeiten beim Bildungsprogramm.
„Ich nehme meine Abberufung als Bildungs- und Integrationsreferentin zur Kenntnis und gebe hiermit meinen Austritt aus der Partei bekannt“, so Obermüller bei der Sitzung. Sie hoffe, dass sie alle begonnenen Projekte weiterführen könne. Sie wird nun als parteilose Gemeinderätin weiterhin eine Stimme haben.
Damit reduzieren sich die Mandate der Parteifreien im Kufteiner Gemeinderat von zehn auf neun von 21.
„Es gab inhaltliche Differenezen. Ich bleibe aber weiterhin Obfrau des Bildungs- und Integrationsausschusses und auch stellvertretende Stadträtin. Ich werde meine Arbeit mit dem gleichen Engagement wie bisher fortführen. Was ich aber auf keinen Fall will, ist, dass sich daraus eine Medienschlacht entwickelt“, so Obermüller im Gespräch mit dem Kufsteinblick.
Auch Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie) war von diesem Schritt sichtlich überrascht. Er möchte aber klarstellen, dass die Abberufung nicht aufgrund von Unstimmigkeiten geschehen ist: „Kritik ist völlig legitim, das tun auch andere. Die Abberufung als Referentin hat aber andere Gründe.“
Volksschule Thierbach bleibt: Land Tirol ändert Voraussetzungen
Mit einer Änderung des im Schulorganisationsgesetz geregelten Berechnungsschlüssels sichert die Tiroler Landesregierung den Fortbestand der Volksschule in Thierbach in der Wildschönau. Der entsprechende Regierungsbeschluss, der nächste Woche im Tiroler Landtag noch bestätigt werden muss, wurde bereits diese Woche auf den Weg gebracht.
Für Landtagsabgeordneten Alois Margreiter hat man damit rasch und mit Hausverstand auf die Situation in Thierbach reagiert: „Es wäre für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar gewesen, wenn die zukünftige Entwicklung der Schülerzahlen in der Bewertung völlig außer Acht gelassen worden wäre. Mit der Gesetzesänderung, die nächste Woche auch im Landtag beschlossen wird, kann der Betrieb der Schule in Thierbach gesichert werden. Das ist nicht nur für die Bewohner dieses Wildschönauer Ortsteils erfreulich, sondern auch ein starkes Signal, dass man sich nicht stur auf Paragraphen zurückzieht, sondern berechtigte Anliegen ernst nimmt und entsprechend handelt. Mein besonderer Dank gilt in dieser Sache Tirols Bildungslandesrätin Beate Palfrader, die hier schnell und unbürokratisch eingegriffen hat.“
FPÖ: Müssen daraus lernen
Auch FPÖ Landtagsabgeordneter Christofer Ranzmaier ist über die Lösung in Sachen Schule im Ortsteil Thierbach in der Wildschönau erfreut. „Die neue Regelung lässt - wie von uns gefordert - mehr Fingerspitzengefühl zu - ein Schritt in die richtige Richtung“, so Ranzmaier, „es wäre besser gewesen, unsere Kritik im Juli-Landtag hätte sich die Regierung mehr zu Herzen genommen.“
Für ihn ist es deswegen wichtig, dass in Zukunft Gesetzesänderungen besser auf die Folgen untersucht werden. Ranzmaier weiter: „Wir werden uns im Frühjahr noch mit einer Initiative darum kümmern, dass künftig sichergesetellt werden soll, dass Auswirkungen vor allem auf den ländlichen Raum, auf Basis der vorliegenden Daten analysiert werden.“
Mehr Flexibilität für den Fortbestand von Schulen verspricht die initiierte Gesetzesänderung des Landes Tirol.
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Yogatage im Kufsteinerland gehen in die zweite Runde
Nach einer erfolgreichen Erstauflage der yoga.tage mit 120 Teilnehmern lädt der TVB Kufsteinerland auch heuer wieder drei Tage lang zu abwechslungsreichen Yoga-Sessions, Workshops und einem Konzert ein.
„Das Festival steht unter dem Motto Erde, Stärke und Zusammenkommen am Ort, der früher eher zur Abwehr gedient hat“, erklärt Barbara Kaiser vom TVB Kufsteinerland. Neben der Kufsteiner Festung sind auch das Brentenjoch im Kaisergebirge und diverse Gesundheitshotels im Kufsteinerland Schauplätze des dreitägigen Programms zwischen 24. und 26. Juli. Der Saal und das Theater des Kultur Quartiers sind wie im Vorjahr Basecamp und zugleich Ausweichort bei Schlechtwetter für die 40 verschiedenen Programmpunkte. „Die yoga.tage stehen für eine gemeinsame Klammer, die wir in unserer Gesundheitsstrategie erarbeitet haben. Generell setzen wir auf Achtsamkeit- und Resonanztourismus. Es geht darum, eine neue Qualität zu finden im Umgang miteinander, die Mauern fallen zu lassen und eine neue Begegnungsqualität zu entwickeln - auch im Tourismus“, so Stefan Pühringer, GF TVB Kufsteinerland.
Umfangreiches Programm
Neben Yoga im Kaisergebirge, auf der Festung sowie Yoga mit ätherischen Ölen oder Klavierbegleitung warten die verschiedensten, teilweise von den nationalen und internationalen Lehrern eigens entwickelten Yoga-Stilen in allen Schwierigkeitsgraden auf die Teilnehmer. Als Highlight des Festivals gelten die Trommelkurse und die „Yoga Piano“ Sessions am 25. Juli mit Komponist Andreas Loh. Zum Start lädt der TVB Kufsteinerland alle Interessierten zu einer „Yoga Unlimited Opening Session“ am Thiersee ein.
Vorverkauf gestartet
Die heurigen yoga.tage sind bereits zur Hälfte ausverkauft: „Ich denke, die Nachfrage wird größer. Wir hatten bis jetzt nur gute Resonanzen. Für uns ist es auch ein wichtiger Punkt, dass das Festival über mehrere Tage geht“, freut sich TVB-Obmann Georg Hörhager.
Das komplette Programm sowie Tickets unter www.yoga-tage.at
V. l.: TVB-GF Stefan Pühringer, Katharina Martini (Kuratorin TVB Kufsteinerland), Yogalehrer Marcel Clementi Yogalehrer sowie TVB-Obmann Georg Hörhager
Neue Plattform für bildende Kunst im Zentrum Kufsteins
Kommenden Dienstag eröffnet der neu gegründete Verein Dia:Log eine Stadtgalerie in Kufstein. Im Mittelpunkt steht die zeitgenössische bildende Kunst, mit regelmäßigen Öffnungszeiten sowie einem abwechslungsreichen Jahresprogramm soll eine breite Bevölkerungsschicht angelockt werden.
„Wir wollen den Leuten die Kunst näherbringen, mit ihnen in den Dialog gehen und zur Aufklärung beitragen“, erklärt Werner Richter, Obmann des von einigen Kufsteiner Künstlern neu gegründeten Vereins „DIA-LOG“. „In der bildenden Kunst ist in Kufstein eine Lücke, die wir füllen wollen“, ergänzt Richter. Dafür wurde ein Jahresprogramm mit Themenausstellungen, Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichen kreativen Schwerpunkten, Filmabenden sowie Lesungen, Vorträgen und kleinen Konzerten zusammengestellt. „Wir haben jetzt zum ersten Mal seit vielen Jahren in Kufstein eine Galerie der bildenenden Kunst mit regelmäßigen Öffnungszeiten. Es ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Kulturreferent Klaus Reitberger.
Zentrale Lage, großzügige Ausstellungsfläche
In der ehemaligen Galerie Ainberger in der Kufsteiner Kinkstraße (direkt neben der Volksschule Stadt) steht dem Verein mit aktuell 20 Mitgliedern ab sofort eine ca. 200 m2 große Ausstellungsfläche zur Verfügung. Dazu soll im Sommer auch der Außenbereich mitgenutzt werden. „Ich hoffe, dass sich die Stadtgalerie Kufstein in diesem Jahr zur einer fixen Instanz in unserem Kulturleben entwickeln wird“, zeigt sich Reitberger optimistisch.
Am Dienstag, 4. Februar, wird die Galerie mit der ersten Ausstellung „Augenhöhe“ offiziell eröffnet. Geplant ist ein künstlerischer Dialog von Prof. Luise Clay - einer in Kufstein langjährig tätigen Kunsterzieherin und Künstlerin - mit einigen ihrer ehemaligen Schüler, die eine Laufbahn als Künstler eingeschlagen haben. Dies sind teilweise international tätige, als auch ortsansässige Künstler mit sehr unterschiedlichen Positionen.
Die Miet- und Betriebskosten für das heurige Jahr über € 25.000,- übernimmt die Stadt Kufstein, der laufende Betrieb wird über Sponsoren finanziert. Dazu hofft der Verein auf Landes- bzw. Bundesförderungen.
Die Galerie dia:log in der Kinkstraße 5 ist zukünftig von Mittwoch bis Freitag von 17 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 13 Uhr geöffnet.
Freuen sich auf die erste Ausstellung: Nada Dietl, James Clay, Gerlinde und Werner Richter sowie Kulturreferent Klaus Reitberger
LH Platter: „Deutlich weniger Verkehr in Kufstein durch Vignettenbefreiung“
Nach Mautbefreiung in Kufstein: 23,5 Prozent weniger Fahrzeuge - LH Platter fordert Aufhebung der Grenzkontrollen bei Kiefersfelden.
Seit 15. Dezember 2019 ist auf der A 12 Inntalautobahn ab der deutschen Grenze bis Kufstein-Süd die Vignettenbefreiung in Kraft. Nun liegen erste Zahlen der Zählstellen des Landes vor, die klar zeigen, dass sich das Verkehrsaufkommen entlang der Ausweichstrecken im Raum Kufstein in der zweiten Dezemberhälfte im Vergleich zu 2018 um knapp ein Viertel reduziert hat. „Durch die Vignettenbefreiung hat der Ausweichverkehr durch Kufstein allein in den ersten zwei Wochen nach Inkrafttreten um rund 40.800 Fahrzeuge abgenommen. Das ist eine massive Entlastung für die Anrainer, die in den letzten Jahren unter dem Ausweichverkehr zu leiden hatten“, betont LH Günther Platter, dass ein Rückgang von 23,5 Prozent an Fahrzeugen an der Zählstelle Kufstein-Grenze ein starkes Signal sei und gleichzeitig die Aufhebung der deutschen Grenzkontrollen bei Kiefersfelden fordert.
Zählstelle Innbrücke bei Kufstein
Die Innbrücke gilt als neuralgischer Punkt, den Fahrzeuge passierten, um von der A 12 Inntalautobahn auf- oder abzufahren. Der Weg führte durch den Großraum Kufstein, um die Vignettenpflicht von Kufstein Süd bis zur deutschen Grenze zu umgehen. Im Vergleich: In den ersten zwei Dezemberwochen des Jahres 2019 war noch ein Zuwachs von bis zu 5.280 Fahrzeugen an der Zählstelle Innbrücke zu erkennen.
„Die erste Erhebung zeigt, dass die Kufsteiner Bevölkerung dadurch spürbar entlastet wird. Um den entstandenen Verlagerungseffekt umfassend bewerten zu können, werden wir die Zahlen weiter im Auge behalten. Dabei ist zu erörtern, welche Verkehrsauswirkungen sich in den gesamten Umlandgemeinden in Folge dieser Maßnahmen ergeben.“, betont Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe.
„Unser hartnäckiger Einsatz hat sich jedenfalls gelohnt. Wie die langfristigen Effekte aussehen, werden die weiteren Zahlen und Analysen zeigen“, fassen LH Platter und LHStvin Felipe zusammen.
Aufhebung der Grenzkontrollen
Für Platter und Felipe steht nun fest, dass es endgültig zu einer Aufhebung der deutschen Grenzkontrollen bei Kiefersfelden kommen muss: „Es ist klar, dass die Belastung der deutschen Grenzkontrollen bei Kiefersfelden nunmehr das zentrale Problem sind. Hierbei kommt es zu einer unvertretbaren Belastung der Bevölkerung aus reiner Symbolpolitik. Wir zeigen am Brenner vor, wie man effektive Kontrolle im grenznahen Bereich durchführen kann ohne die Bevölkerung zu belasten – mehr ist aktuell auch in Kiefersfelden nicht notwendig.“