Einen Überblick über die vergangenen Jahre gab Bgm. Hedi Wechner bei der Gemeindeversammlung am Donnerstag, 20. November, im Komma in Wörgl. Im Anschluss stellte sich die Bürgermeisterin und der Gemeinderat den Fragen der Bürger.
Das Interesse an dieser Veranstaltung wurde wohl etwas höher eingeschätzt - der für rund 200 Personen bestuhlte Saal war nur von etwas über 30 Besuchern belegt. Diese nutzten dafür umso intensiver die Möglichkeit, ihre Sorgen und Fragen direkt an die Stadtführung zu richten.
Bereits im Vorfeld mahnte Bgm. Wechner, dass es die finanzielle Situation in Wörgl nicht zulässt, Großprojekte nach Belieben umzusetzen: „Die Stadtgemeinde darf sich nicht zu stark verschulden, das würde auch die Gemeindeaufsicht nicht zulassen.“
In diese Richtung ging auch eine der ersten Fragen: Feuerwehr, Musikschule, Seniorenheim - wann ist mit einer Fertigstellung zu rechnen? Beim Seniorenheim wird im Jänner das Bieterverfahren abgeschlossen sein, die Fertigstellung wäre im Frühjahr 2017 geplant. Im Sommer 2016 wird das Projekt Kindergarten umgesetzt. Bei den anderen Projekten gibt es zwar einen Grundsatzbeschluss, aber noch keine zeitliche Planung. Unklar ist auch noch, wie es mit den Fischerfeldern weitergeht. Wechner: „Hier gibt es unterschiedliche Meinungen zum Servitut - das werden wir wohl vor Gericht klären müssen.“
Kritik kam zum Thema Nordtangente: „Das ist jetzt schon wieder so ein Flickwerk, die Tafeln werden abgedreht, die LKW nutzen die Straße als Parkplatz und die Autos sind viel zu schnell unterwegs“, so eine besorgte Bürgerin.
Eine schnelle Lösung wird es dazu auch nicht geben. Zwar schickt die Verwaltung immer wieder die Polizei, doch die Situation bleibt unverändert schlimm. Für den „Flaschenhals“ Bahnunterführung gibt es zwar ein Projekt, nur für die Umsetzung fehlen auch hier die finanziellen Mittel.
Beim Thema Hochwasserschutz wollte Bgm. Wechner zwar niemanden unterstellen, dass mit Absicht verzögert wird, aber zufriedenstellend ist die aktuelle Situation auch nicht. Ebenfalls keine Lösung scheint es für das Problem Tennisvereine zu geben.
Zum Schluss kam noch die Bitte aus dem Publikum, „... dass die Politik nach sechs Jahren Wahlkampf zumindest die letzten Monate zusammenarbeiten soll.“

Anfang November lud das Ferienland Kufstein zu einem Eishockey-Benefizspiel zugunsten Kira Grünberg und Vanessa Sahinovic. Vergangenen Donnerstag, 19. November, konnte nun der Spendenscheck übergeben werden.

Fast 800 Zuschauer hatten die Gelegenheit genützt, um Autogramme von den Haie-Stars zu ergattern, beim Show-Training der Innsbrucker zu spionieren und schließlich das Freundschaftsspiel zwischen den Kufsteiner Dragons und den Innsbrucker Haien  zu sehen. Das Ergebnis der Partie zwischen den Dragons und den Haien, die unter dem Motto  „Benefiz für Kira und Vanessa“ stand,  war zweitrangig, im Mittelpunkt stand die Bereitschaft zu helfen. Im Reha-Zentrum Bad Häring konnte nunmehr ein Scheck mit dem Reinerlös von € 4.000,- an Vanessa Sahinovic, die erstmals ein Eishockeyspiel besucht hatte, und Kira Grünberg übergeben werden. 
Dabei unterhielten sich Hans Mauracher (Obmann des TVB Ferienland Kufstein), Haie-Boss Günther Hanschitz und HCK-Kapitän Roland Luchner sehr angeregt mit den beiden  Sportlerinnen und neuen Eishockeyfans. „Für uns war es selbstverständlich, dass wir hier eine kleine Hilfestellung für die Zukunft geben“, so Günther Hanschitz von den Innsbrucker Haien. Kira Grünberg und Vanessa Sahinovic absolvieren ihre Rehabilitation zurzeit im Reha-Zentrum Bad Häring.

Festspiel-Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner und Maestro Gustav Kuhn präsentierten vergangenen Dienstag, 10. November, das Sommerprogramm der Tiroler Festspiele Erl. Nicht weniger als 25 Veranstaltungen garantieren eine facettenreiche Saison 2016.

Vom 7. bis 21. Juli stehen neben einer Neuproduktion der Rossini-Oper „Guglielmo Tell“, einer Neueinstudierung von Mozarts „Die Zauberflöte“, Wagners „Ring“ an vier aufeinanderfolgenden Tagen, sechs Konzerten mit drei verschiedenen Orchestern und hochklassigen Kammermusikabenden auch zwei Specials auf dem Programm. Neu ist eine zusätzliche Familienvorstellung von Mozarts „Die Zauberflöte“ unter der musikalischen Leitung eines Teilnehmers der im kommenden Jahr ebenfalls während der Festspielzeit abgehaltenen Dirigiermasterclass sowie ein Programmschwerpunkt, der sich in den Konzerten und Teilen der Kammermusik Russland und seiner Musik widmet.
Wie gewohnt wird neben dem Festspielhaus auch das Passionsspielhaus in Erl gleichermaßen bespielt. Um die Technik im Passionsspielhaus auf den neuesten Stand zu bringen, werden bis zum Sommer € 1,6 Mio. investiert.
Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen im Sommer hat bereits begonnen. Tickets können unter www.tiroler-festspiele.at, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. Tel. 05373-8100020 bestellt bzw. direkt beim Festspielhaus erworben werden.

Neue Künstlerherberge
Um die Kosten für die Unterbringung der Künstler zu reduzieren, kündigte Haselsteiner den Bau einer eigenen Künstlerherberge in der Nähe des Festspielhauses an. Mit dem Bau soll bereits im April kommenden Jahres begonnen und ab der Wintersaison 2017 rund 200 Künstler untergebracht werden. „Wir wollen eine langfristige Lösung“, betonte der Präsident.

Seit 17. November gibt es in Kufstein wieder eine Möglichkeit mehr, seine Post aufzugeben: Im Interspar in Endach hat ein neuer Postpartner eröffnet. Wie berichtet, gibt es seit rund zwei Monaten in Kufstein nur noch die Postfiliale am Oberen Stadtplatz, die mit dem Auto schwer erreichbar ist.
Betreiberin des neuen Shops ist die Finnin Maaskola Sami Ahmad. Seit sieben Jahren lebt sie in Österreich. Als bekannt wurde, dass alle Postpartner in Kufstein schließen, hat sie sich sofort mit der Post in Kontakt gesetzt. Auch alle Bankgeschäfte (Bawag, außer Western Union) können dort Mo.-Fr. von 10-18 Uhr und am Sa. von 9-12 Uhr getätigt werden. Zusätzlich werden in Abstimmung mit Interspar-Filialleiter Stefan Hofer Produkte wie Geschenktüten verkauft.
„Das alles ist nur mit Hilfe meines Mannes und unseres Steuerberaters möglich gewesen. Ich freue mich schon auf viele Kunden,“ so Sami Ahmad. Nach einer Einschulung bei der Post in Innsbruck hat sie eine Woche in der Filiale in Kufstein mitgearbeitet. Ein Trainer wird die Anfangszeiten überwachen, bis der Postpartner-Shop selbständig betrieben werden kann.
Unterstützung gibt es auch von der Stadt Kufstein. Zweimal werden nach festgesetzten Zeiträumen Einmalzahlungen getätigt. „Die Stadtgemeinde ist froh, dass diese Lücke so schnell geschlossen werden konnte. Ich wünsche der Betreiberin viel Glück. Meiner Meinung nach ist der Platz für einen Postpartner ideal,“ freut sich auch Bgm. Mag. Martin Krumschnabel, dass dieses Problem der Vergangenheit angehört.

Ende Oktober bezogen 30 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in der Kaiserbergstraße in Kufstein ihr eigenes Quartier. Die 14- bis 17-Jährigen werden von insgesamt zwölf Betreuern rund um die Uhr beaufsichtigt.

Das von der Tiroler Soziale Dienste GmbH betriebene Flüchtlingsheim bietet Platz für 30 minderjährige Flüchtlinge, die aus den verschiedensten Gründen teils mit unvorstellbaren Schicksalen ohne Begleitung geflohen und in Österreich um Asyl angesucht haben. Die meisten der in Kufstein untergebrachten Flüchtlinge kommen aus der Tiroler Grundversorgung, der Rest aus Traiskirchen.

„Sehr gut eingelebt“
Heimleiterin Claudia Vögele betont, dass sich die Flüchtlinge bereits gut eingelebt haben: „Ich habe das Gefühl, dass sich die Flüchtlinge wohl fühlen. Jetzt ist es wichtig, ihnen eine Tagesstruktur zu bieten und ihnen den Kontakt nach außen zu ermöglichen.“ Die anfallenden Arbeiten im Heim (Koch- und Küchendienst, Abwasch, Waschen, Bügeln etc.) erledigen die Flüchtlinge mit Hilfe der insgesamt zwölf Betreuer selber, für die Sauberkeit im Heim ist ein eigener Putzplan ausgehängt. „Es ist das Konzept, die Flüchtlinge selbstständig zu machen. Sie müssen lernen, miteinander und im Team zu arbeiten“, so Vögele.

Hoher Bildungsstandard
Viele der Flüchtlinge waren in ihren Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Guinea) bereits acht bis neun Jahre in der Schule: „Viele haben einen hohen Bildungsstandard, können teilweise besser Englisch als wir“, so Vögele.
Der größte Wunsch der Flüchtlinge ist es, auch in Kufstein wieder in die Schule gehen zu dürfen. Dies sollte auch in nächster Zeit ermöglicht werden, die Planungen mit der Neuen Mittelschule bzw. dem Gymansium in Kufstein laufen auf Hochtouren. „Es braucht eine Vorlaufzeit. Auch die Schulen brauchen einen gewissen Zeitrahmen“, ergänzt Vögele. Bereits jetzt lernen alle Jugendliche die deutsche Sprache, dafür sind  zweimal pro Woche im Heim Kurse angesetzt.

Chancen auf Asyl stehen gut
Alle Jugendlichen befinden sich derzeit in einem offenen Asylverfahren. Beim Bundesamt für Fremdenwesen & Asyl in Innsbruck muss jeder seine Geschichte erzählen, zwei bis drei Monate später folgt der Asylbescheid. Auch deshalb dauern die Verfahren oft sehr lange. Die Wartezeiten belaufen sich derzeit im Durchschnitt auf ca. acht Monate für Syrer, wobei diese alle eine gute Chance auf einen positiven Asylbescheid haben. Bei den anderen Asylwerbern kann es bis zu zwei Jahre dauern. Nach positivem Bescheid werden die Jugendlichen in eine betreute Wohneinrichtung übersiedelt, wo sie weiter auf den Weg zur Selbstständigkeit unterstützt werden. Weiters werden Jugendliche ab 18 Jahren für die Erwachsenenbetreuung vorbereitet und ebenfalls übersiedelt.

Hilfsbereitschaft groß
Nicht nur viele Privatpersonen sammeln Kleidung und unterstützen die Flüchtlinge, auch immer mehr Firmen setzen sich ein. Zum Beispiel beim New Yorker in den Kufstein Galerien wurde jeder Jugendliche um € 50,- eingekleidet. Die Ansprüche der Flüchtlinge sind jedoch keinesfalls hoch: „Der größte Wunsch ist es, dass sie in die Schule gehen dürfen. Weiters wünschen sie sich Flip-Flops für die Unterkunft sowie einen Pyjama“, so Vögele.