Bereits zum fünften Mal lud der Kiwanis-Club Kufstein zum Starkbierfest, und auch heuer war der Stadtsaal bis auf den letzten Platz gefüllt.
Neben der Eröffnung durch den Bieranstich von Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer gehörte das „Derplecken“ wieder zum Höhepunkt des Abends. Gunther Hölbl lästerte als Bruder Antonius über alles, was ihm vom Thierberg aus  aufgefallen ist. Verschont wurden weder der Bürgermeister, der Bezirkshauptmann, das neue Stadtlogo, der TVB noch der Kaiserlift, die Internationale Schule und sogar der Langkampfener Pfarrer wurde in der Rede „bedacht“.

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Kaiserturm auf der Kufsteiner Festung wurden vergangenen Freitag, 20. März, zehn Kufsteiner für besondere Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.

Bgm. Martin Krumschnabel überreichte insgesamt drei Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Stadt Kufstein, drei Kulturehrenzeichen sowie vier Sportehrenzeichen. „Dies ist keine Auszeichnung für besondere Leistungen in einer Saison bzw. einem Jahr, vielmehr ist es eine Ehrung für das Lebenswerk“, hob Krumschnabel die Wichtigkeit dieser Auszeichnung hervor. Für die musikalische Umrahmung des Festabends zeigte sich traditionell die Kufsteiner Bläsergruppe verantwortlich.

Ehrenzeichen für besondere Verdienste
Das Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Stadt Kufstein erhielten Mag. Luise Müller (Vorstandsmitglied der W+E gemeinnützige Privatstiftung seit Gründung 1999 „Brücke über das Tal“, ehrenamtliche Mitarbeit in der Pfarrgemeinde Kufstein, Teamleiterin Sozialbegleitung beim Roten Kreuz), DI Reinhold Mühlmann (seit 1967 Mitglied und ständiges Ausschussmitglied im Heimatschutzverein Kufstein, unzählige erfolgreiche Tätigkeiten für den Natur- und Umweltschutz) sowie Dr. Bernhard Spechtenhauser (Gründer des Vereins „Brillos“, für das Hilfsprojekt in Bolivien opfert Dr. Bernhard Spechtenhauser immer einen Großteil seines Urlaubes sowie auch eigene Geldmittel).

Kulturehrenzeichen
Mit dem Kulturehrenzeichen der Stadt Kufstein wurden Ewald Grasl (Theaterspieler, Regisseur), Walter Gasteiger (Gründer und Aufbau des Judoclubs Volksbank Kufstein, Gründungsmitglied der ersten Faschingsgilde Kufstein) sowie Johann „Schuggi“ Szuchowsky (Leiter Schulsportservice im Bezirk Kufstein, Moderationen unzähliger Veranstaltungen) ausgezeichnet.

Sportehrenzeichen
Johann Baumann (Fußballer, Schiedsrichter), Herbert Gartner (ehem. Präsident sowie seit 1979 Sponsor des FC Kufstein), Willibald Schlener (Fußballer, Trainer, ehem. Präsident des FC Kufstein) sowie Hans-Peter Welz (zahlreiche Tiroler Rekorde in der Leichtathletik, u. a. Teilnahme an den olympischen Spielen in Turin im Bob) wurden mit den Sportehrenzeichen ausgezeichnet.

5000 erfasste Delikte gab es im Jahr 2014 im Bezirk Kufstein. Damit liegt man hinter Innsbruck Stadt und Innsbruck Land an dritter Stelle. Gleichzeitig liegt man aber mit einer Aufklärungsquote von 58,4 % weit über dem Österreichschnitt und auch deutlich über dem Tirolschnitt.

Fast 4 % weniger Delikte wurden von der Bezirkspolizei im Jahr 2014 erfasst, gleichzeitig stieg die Aufklärungsrate um 2,3 % auf nun 58,4 %. Tirolweit liegt diese Quote bei 51,1 %, österreichweit sogar nur bei 43,1 %.
Kriminaldienstreferent Walter Gaschnig: „Die Zahlen sind zufriedenstellend, es gab zum Vorjahr deutliche Verbesserungen.“

Gewaltverbrechen und Wohnungseinbrüche
Gesunken ist auch die Zahl der Gewaltverbrechen, mit 2 Morden und 6 Raubüberfällen sanken diese Werte um rund 50 % gegenüber 2013. Auch bei den Wohnungseinbrüchen sank die Zahl stark: Mit 16 erfassten Delikten gab es um 46,7 % weniger als noch ein Jahr zuvor.
Stark gestiegen sind hingegen Einbrüche in Industrieräumlichkeiten und Firmen - mit 76,3 % auf 67 Einbrüchen fällt der Wert bei Gewerbe- und Industriestätten besonders hoch aus.
„Wir haben sofort mit verstärkten Streifen reagiert, dadurch konnten wir einige Einbruchsserien klären,“ so Gaschnig. Z. B. wurden zwei Jugendlichen aus Kufstein 26 Einbrüche nachgewiesen, eine Gruppe Jugendliche verübte in rund 20 Wohnungen, Häuser, Kioske und Firmen Einbrüche.

Suchtgift und Gewalt in der Privatsphäre
„Es gibt immer mehr Indoor-Plantagen,“ weiß Bezirkskommandant Walter Meingassner. Kein Problem, das es nur im Bezirk gibt, durch immer leichtere Anleitung vor allem aus dem Internet steigen die Probleme mit dem Selbstanbau von Suchtgiften.
Immer öfter kommt es auch zu Meldungen von Gewalt in der Privatsphäre.
Noch vor wenigen Jahren ein Tabuthema, trauen sich nun mehr Familienangehörige aber auch Nachbarn und Angehörige, solche Fälle bei der Polizei zu melden. Mit Wegweisungen und Betretungsverboten hat die Exekutive auch ein Mittel zur schnellen Hilfe zur Hand.

Jugendschutz
Alkohl- und Nikotinkonsum, aber auch die Ausgangszeiten wurden bei Jugendlichen kontrolliert. Dabei ging es der Polzei nicht in erster Linie um Geldstrafen, ca. 80 % konnte die Möglichkeiten geboten werden, bei einem freiwilligen Beratungsgespräch über die Gefahren zu sprechen.

Ausgleichsmaßnahmen
Wenig überraschend stiegen die Zahlen der illegal eingereisten Personen. Den größen Anteil haben dabei syrische Bürger. Gaschnig: „Es sind viele Familien mit Kindern, das ist auch für die Beamten eine große Herausforderung.“
Beim größten Aufgriff konnte eine Gruppe von 60 Personen gefasst werden und wieder nach Italien zurückgeschickt werden.
Für den Bezirk wird in Zukunft ein Rückgang erwartet, da die Kontrollen am Brenner verstärkt wurden.

Auswirkungen der Dienststellenschließungen
Ausgewertet wurden auch die Auswirkungen der Schließungen von Polizeistellen, vor allem in Kirchbichl und der Wildschönau. In allen betroffenen Gemeinden kam es zu Rückgängen der Delikte. Übergangslösungen wie z. B. in der Wildschönau wurden von der Bevölkerung nicht genutzt.

Künftige Maßnahmen
Durch Erhöhung der Sicherheitsstreifen und Fußstreifen sollen Strafdaten verhindert und andererseits das subjektive Sicherheitsgefühl verstärkt werden. Präventiv will man verstärkt bei Firmen auf Beratung setzen. Zusätzlich soll bei  Veranstaltungen aufgeklärt werden, damit Trickbetrüger - auch im Internet - nicht mehr so leichtes Spiel haben.

Im Bereich der Oberen Schlosskaserne wird das Dachgeschoss zum Museumsdepot ausgebaut und ein barrierefreier Zugang in das Bombadiergewölbe des Kaiserturms gschaffen. Im Festungsneuhof soll ein neues Besucherzentrum alle wichtigen Informationen bieten. Die Veranstaltungen sind von den Umbauten nicht betroffen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Architektenwettbewerb für ein Besucherzentrum im Festungsneuhof gestartet. Der Osttiroler Architekt Gerhard Mitterberger überzeugte nicht nur die Jury sondern auch das Bundesdenkmalamt.
„Für uns ist es wichtig, dass wir unseren Gästen einen multifunktionalen Eingangsbereich mit Ticketcenter und Informationsplattform bieten können,“, so der Geschäftsfüher der Betreibergesellschaft Top-City -Kufstein GmbH Dr. Gottfried Preindl.
Die Vorarbeiten sind bereits Anfang des Jahres mit einer archäologischen Grabung im Festungsneuhof gestartet. Es konnten bereits einige Funde zu Tage gefördert werden, u. a. ein altes Fundament und Mauerreste alter Gebäude.

€ 3,6 Mio. Investition in den nächsten drei Jahren
Durch die Errichtung des Besucherzentrums wird auch ein Zugang zu den ehemaligen Luftschutzstollen im Festungsberg geschaffen. Stollen- und Festungsbesuch sollen einzeln möglich sein, ein Kombiticket vergünstigt den Besuch der jeweils anderen Attraktion.
Das Geschoss der Oberen Schlosskaserne wird als Depot ausgebaut werden und das Archiv untergebracht. Dadurch wird im ersten Stock wertvolle Ausstellungsfläche gewonnen. Zusätzlich wird eine Aufstiegshilfe ins Dachgeschoss errichtet, mit dem auch ein barrierefreier Zugang ins Bombardiergewölbe im dritten Geschoss des Kaiserturms ermöglicht wird.
In der finalen Phase soll noch der Dachstuhl des Kaiserturmes für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und als neue spektakuläre Ausstellungsfläche genutzt werden.
€ 1,1 Mio. werden in Maßnahmen im Bereich Denkmalpflege sowie in die Erhaltung der historischen Substanz investiert. € 1,3 Mio. kostet der geplante Ausbau und Erweiterung des musealischen Angebots sowie der musealen Infrastruktur. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur und der Abbau von Barrieren ist mit € 1,2 Mio. budgetiert. Die umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen sind voraussichtlich bis Mitte 2016 abgeschlossen. Preindl: „Diese Maßnahmen sind zwingend notwendig, um die Festung Kufstein weiterhin als touristisches Zugpferd zu positionieren.“

Veranstaltungen und Festungsbesuch ungestört
Die umfangreichen Um- und Ausbauten sollen aber weder den Besuch der Festung noch den wieder gut gefüllten Veranstaltungskalender stören. Den Anfang des heurigen Veranstaltungsreigen macht die Südtiroler Band Freiwild, die am 15. und 16. Mai zwei Konzerte gibt. Der Freitagstermin ist bereits ausverkauft, für den Samstag gibt es noch wenige Restkarten. Für jede verkaufte Eintrittskarte des Freitagtermines geht € 1.- an den Kufsteiner Verein zur Förderung der Kinderkrebshilfe. Probleme erwarten die Veranstalter Gerhard Pfeiffer und Peter Lindner auch diesesmal nicht.
Schon zum Pflichttermin für alle Fans des Mittelalters gehört das Ritter-Fest zu Pfingsten. 500 Mitwirkende werden das Fest zu einem unvergleichlichen Event machen.

Der Sommer gehört der Musik
Mit dem Mix aus Hans Söllner & Band (26. Juni), Herbert Pixner, (4. Juli), TOTO (7. Juli) sowie La Brass Banda (10. Juli) wird innerhalb von 14 Tagen für jeden Musikgeschmack etwas geboten.
Vom 31. Juli bis 15. August gehört die Festung wieder dem Operettensommer. Mit Ralf Benatzkys Revue-Operette „Im Weißen Rössl“ steht ein weiterer internationaler Erfolg auf dem Spielplan. Auch diesesmal wird das professionelle Ensemble mit den Mitgliedern des Stadttheaters ergänzt, der Kufsteiner Gunther Hölbl gehört zum erweiterten Kreis der Hauptdarsteller.

Vor kurzem wurde bei der Wörgler Gemeinderatssitzung der Beharrungsbeschluss für den Ankauf der Liegenschaft Bad Eisenstein gefasst. Die bereits ausgeschriebene Volksbefragung zum Thema wird jetzt hinfällig, da vergessen wurde, die Sonderflächenwidmung „Beherbergungs-Großbetrieb“ aufzuheben.

Der ewige Streit der Fraktionen in Wörgl um den Badl-Ankauf hätte mit der bereits ausgeschriebenen Volksbefragung endlich ein Ende nehmen können. Doch vergangene Woche informierte FWL-Stadtrat Mario Wiechenthaler in einer Presseaussendung, dass der Gemeinderat bereits im September 2013 die Liegenschaft in Freiland hätte zurückwidmen müssen. Laut Wiechenthaler ist die Gemeinde verpflichtet, eine Widmung als Sonderfläche aufzuheben, wenn innerhalb von drei Jahren ab der Widmung keine Baubewilligung oder kein Baubeginn erfolgt. „Das verzwickte in diesem Fall ist, dass das weder der Grundbesitzer noch die Gemeinde gewusst haben“, räumt Vize-Bgm. Evelin Treichl ein.

Wo liegt der Fehler?
Bgm. Hedi Wechner stellt klar, dass sie sich mit Raumordnungsreferent Vzbgm. Dr. Andreas Taxacher selbstredend im Vorfeld und während der Badl-Debatten wiederholt erkundigt haben, ob denn die Fristen für Widmungen von Sonderflächen tatsächlich neu zu laufen begännen, was immer wieder bestätigt wurde, u.a. mit der Begründung, es sei zu aufwändig, alle Sonderflächenwidmungen aufzurollen. „Wir wissen mittlerweile durch das Schreiben des Amtes der Tiroler Landesregierung/ Abt. Raumordnung, dass die Aussage, der elektronische Flächenwidmungsplan bedinge eine neu beginnende Laufzeit der Sonderflächenwidmungen, falsch war. Das Schreiben mit dieser Richtigstellung erreichte uns am 25. Februar,“ so Wechner.

Wie geht es weiter?
Die neuesten Entwicklungen in der Causa veranlassen Treichl und Finanzreferent Stadtrat Dr. Daniel Wibmer nun, mit einem Drittel der Wörgler Gemeinderäte einen Sondergemeinderat einzuberufen, der Aufklärung und Schadensminimierung bringen soll. Der Sondergemeinderat soll nun die Rückwidmung vornehmen, den Beharrungsbeschluss aufheben und damit auch die bereits ausgeschriebene Volksbefragung stoppen. Der Badl-Ankauf kommt mit Aufhebung des Beharrungsbeschlusses nicht zustande. „An unserem Kaufinteresse hat sich nichts geändert. Das wäre nach wie vor die beste Lösung“, so Treichl und Wibmer. Als Basis für neuerliche Verhandlungen brauche es allerdings ein neues Verkehrswertgutachten. Bgm. Hedi Wechner will in einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung den Beharrungsbeschluss zum Ankauf der Liegenschaft ebenfalls aufheben. Wenn der Beschluss zum Ankauf der Liegenschaft Bad Eisenstein zurückgenommen wird, bzw. beschlossen wird, die Liegenschaft nicht anzukaufen, so fällt lt. Wechner auch der Inhalt für die Volksbefragung, da der Beschluss, dem sie zu Grunde liegt, nicht mehr existiert.
FPÖ GR NR Carmen Schimanek zeigt sich fassungslos: „Dass der Gemeinderat Wörgl die Sonderflächenwidmung „Beherbergungs-Großbetrieb“ auf der Liegenschaft Bad Eisenstein schon längst in Freiland hätte zurückwidmen müssen, dieser aber darüber nicht informiert wurde, ist für mich mehr als nur fragwürdig.“ Sie sieht in diesem Zusammenhang den dafür zuständigen Raumordnungsreferenten Vize-Bgm. Andreas Taxacher vom Team Wörgl in der Pflicht.

Eisenstein GmbH hält Verkaufsangebot aufrecht
Auf die neueste Entwicklung angesprochen teilt Roland Ponholzer, GF der Eisenstein GmbH mit, dass man sich rechtlichen Rat einholen und dann von den Partnern gemeinsam beschlossen werde, wie weiter vorzugehen sei. „Wir sind weiterhin bereit zu verkaufen. Am liebsten wäre es mir, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und eine Lösung erarbeiten würden“, so Ponholzer, der auch auf Schadensminimierung abzielt. Man habe vor den Kaufverhandlungen mit der Stadt zwei, drei Verwertungsmöglichkeiten gehabt, diese Gespräche aber abgebrochen. Mittlerweile laufen Gespräche mit anderen Interessenten. Ponholzer bestätigt, dass man die Nutzung als Flüchtlingsheim prüfe: „Wir sind in Kontakt mit der Flüchtlingskoordination des Landes, die den Standort als sehr gut geeignet erachtet. Das Gebäude nicht, aber diesen Umbau würden wir machen.“