Die ÖVP-Landtagsabgeordneten Alois Margreiter sowie Barbara Schwaighofer sind nach einem Vorzugsstimmenwahlkampf auch zukünftig im Tiroler Landtag vertreten. Der Breitenbacher Bgm. Alois Margreiter erreichte im Wahlkreis Kufstein 4.694 Vorzugsstimmen, die Niederndorferin Barbara Schwaighofer erhielt 1.624 Stimmen. Für die derzeitige Landtagsabgeordnete Bettina Ellinger (1.395) reichte es ebenso nicht wie für den Ebbser Vize-Bgm. Sebastian Kolland (1.476).
Über die Landeslisten schafften der Kufsteiner Christopher Ranzmaier (FPÖ, Platz 5) sowie der Walchseer Hotelier Georg Kaltschmid (Grüne, Platz 4) erstmals den Einzug in den Tiroler Landtag.
Die Thierseerin Isabella Gruber (Liste Fritz, Platz 3) verpasst den neuerlichen Einzug ebenso wie  die Kufsteinerin Andrea Krumschnabel mit ihrer neu gegründeten Partei (Family).
Ein bitteres Ergebnis brachte die Landtagswahl auch für die Kufsteiner Bundesrätin Nicole Schreyer: Da die Tiroler Grünen auf Platz 4 abgerutscht sind, wandert das Bundesratsmandat von den Tiroler Grünen zur FPÖ.

„Ich glaube, dass wir in einem Land leben dürfen, wo die Daseinfürsorge (Pflege & Gesundheit) gut aufgestellt ist. Aber wir wissen natürlich schon, dass wir in beiden Bereichen vor Herausforderungen stehen“, berichtete LR Bernhard Tilg im Rahmen seiner Tirol-Tour im Bezirkskrankenhaus Kufstein. „Im Bezirk Kufstein ist vieles passiert. Im Ausbau der stationären Pflege habt ihr eine Meisterleistung hingelegt“, fand Tilg lobende Worte in Richtung der Bürgermeister.

Pilotbezirk Kufstein
Nach einem Beschluss der Landesregierung werden in den Pilotbezirken Landeck und Kufstein sogenannte „Beratungsstellen für Pflege“ ergänzend zu den bestehenden Einrichtungen installiert. „Es geht darum, dass wir gemeinsam die pflegenden Angehörigen noch besser unterstützen.“ Bundesrätin Sonja Ledl-Rossmann will den Angehörigen Mut machen, die Unterstützungsangebote anzunehmen: „Alle, die in diesem Bereich tätig sind, kennen die Fälle, wo Menschen zuhause betreut werden und die Angehörigen das so lange alleine machen, bis sie in Wahrheit nicht mehr können. Das finde ich schade.“

Fehlendes Personal
Während das Altersheim Ebbs laut Bgm. Josef Ritzer aus dem vollen Schöpfen kann und im Bereich Pflegepersonal sehr gut aufgestellt sei, gestaltet sich die Situation in der Festungsstadt sehr schwierig: In den Kufsteiner Altenwohnheimen können aufgrund des Personalmangels einige Betten nicht besetzt werden. „Wir hoffen, dass wir diesem Engpass entgegenwirken können“, setzt Gemeindeverband-Obmann Rudolf Puecher Hoffnungen in den Neubau der Krankenpflegeschule. Eine zügige Lösung präsentierte Pflegeschul-Direktor Andreas Biechl: Mit einer „Aktion Ausbildung“ können  Bürgermeister  jene Leute, die Interesse am Beruf haben, direkt ansprechen und in die Ausbildung vermitteln. Diese berufsbegleitende Ausbildung ist so konzipiert, dass mit dem Ausbildungsstart am 9. April die Leute im Wohnheim angstellt bzw. sofort als Arbeitskraft zur Verfügung stehen.

LR Bernhard Tilg fand nur lobende Worte für den Bezirk Kufstein.

„Wir Kramsacher müssen jetzt endlich ein Zeichen setzen, dass wir bereit sind für einen Neustart unserer Sonnwendjochbahn“, forderte GR Markus Vögele (GFK) bei der jüngsten Kramsacher Gemeinderatssitzung. Der Gemeinderat solle den Beschluss fassen, sich mit 20 Prozent (rd. € 4,8 Mio.) an den Baukosten für einen Doppelsessellift zu beteiligen. „Einen Lift zu bauen ist der erste Schritt, aber noch lange nicht alles. Denn er sollte wenigstens seine laufenden Kosten decken“, mahnte Tirols Strabag Chef GR Manfred Lechner. Er betonte, dass man zuvor zumindest auf die in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsstudie warten solle. „Wir in Kramsach versäumen immer alles, weil wir alles viel zu spät beschließen,“ so Andreas Gang. Der FPÖ-Gemeinderat verwies darauf, dass die Stützen der Sonnwendjochbahn am 30. Juni dieses Jahres abgebaut werden müssen, wenn bis dahin nichts passiert.
Eine Anfrage beim Kufsteiner Kaiserlift ergab, dass es 55.000 Fahrten pro Jahr brauche, damit zumindest die laufenden Kosten gedeckt sind. Laut einer Studie beförderte die Sonnwendjochbahn allerdings durchschnittlich nur 30.000 Gäste pro Jahr.
Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich erklärte, dass es für die Sonnwendjochbahn ein neues Konzessionsverfahren sowie ein neues Bauverfahren und eine neue Betriebsbewilligung brauche. Diese Betriebsbewilligung könne aber erst ausgestellt werden, wenn die Wirtschaftlichkeit der Bahn nachgewiesen sei. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass das Sonnwendjoch laut einer Studie keinerlei Alleinstellungsmerkmale habe und es in der Umgebung 13 Mitbewerber gibt. „Bitte haltet zusammen Kramsacher. Wenn die Zillertaler einen Lift für über 200 Millionen Euro bauen können, werden wir doch einen für 4,8 Millionen schaffen“, appelierte „Naturjuwel Rofan“ Obmann Sepp Kreidl an alle Anwesenden.
Nach einer langen Diskussion stimmten abschließend 11 von 17 Gemeinderäten Lechners Antrag zu, erst auf die Wirtschaftlichkeitsstudie zu warten, bevor ein Beschluss bezüglich der Finanzierung gefasst wird.

Großes Interesse herrschte beim Thema Lift bei der jüngsten Kramsacher Gemeinderatssitzung.Foto & Text: Florian Haun

„Wir nehmen an bestimmten Tagen Blockabfertigungen vor, halb Deutschland regt sich darüber auf und wir haben tagtäglich die Grenzkontrollen zu verschmerzen. Absurder geht´s ja nicht“, so LH Günther Platter im Rahmen eines Kufstein-Besuches. Der Landeshauptmann nimmt den bayerischen Verkehrsminister Joachim Hermann in die Pflicht, die Korridormaut zu erhöhen - das Land habe mit dem Bau des Brennerbasistunnels, dem Durchsetzen des Nacht- und Wochenendfahrverbots sowie dem sektoralen Fahrverbot schließlich seine Hausaufgaben gemacht. Die  Korridormaut von Kufstein bis Verona werde jetzt von Italien schrittweise angehoben: „Die Bayern müssen sich bewegen, da ist Schluss mit lustig. Wenn bis zum Mai keine Konzepte am Tisch sind, werden wir Block-
Abfertigungen machen, bis ihnen schwindlig wird“, richtet Platter harte Worte an die bayerischen Nachbarn.
Weiters bezeichnet er die Mautflucht „unterträglich“, da müsse eine Lösung gefunden werden. Platter plädiert für die schnelle, unbürokratische Maßnahme, gewisse Bereiche von der Vignettenpflicht auszunehmen. Mittelfristig soll eine gesetzliche Regelung geschaffen werden.

Günther Platter richtete harte Worte an den bayerischen Verkehrsminister

Etwas chaotisch lief die einzige Podiumsdiskussion der Bezirksspitzenkandidaten zur Landtagswahl 2018 im Andreas Hofer Stadl  ab. Wenig überraschend drehten sich die meisten Fragen aus dem Publikum um das Thema Verkehr.

Bundesrätin Nicole Schreyer (Grüne) brachte es auf den Punkt: „Kuschelig haben wir es hier“. Mit Ausnahme von NEOS stellten sich auf Einladung von Cimbria Kufstein am Donnerstag, 15. Februar, alle Bezirksspitzenkandidaten der acht antretenden Parteien zur Landtagswahl den Fragen des Publikums im Andreas Hofer Stadl in Kufstein. Für NEOS war der Spitzenkandidat des Bezirkes Landeck, Johannes Tilg, angereist.

Verkehr
Relativ schnell abgehackt war das Thema Vignettenfreiheit bis Kufstein Süd - die Politiker verwiesen auf die Zuständigkeit des Bundes bei diesem Thema. LA Alois Margreiter (ÖVP) und Christopher Ranzmeier (FPÖ) sind davon überzeugt, dass der neue Verkehrsminister Robert Hofer eine Lösung finden wird. Konkrete Vorschläge konnten aber trotz persönlicher Gespräche keine genannt werden.
Aber nicht nur die Touristen haben Anteil am Verkehrschaos, auch Tiroler fahren immer öfter mit dem Auto. „Die vollen Schulbusse am Morgen lassen mir dabei keine Wahl, wenn mein Kind keinen Platz findet, muss ich es in die Schule fahren“, bemängelt Patricia Bittersam-Horejs (SPÖ) die Öffentlichen Verkehrsdienste.
Auch Isabella Gruber (Liste Fritz) sieht keine Möglichkeit von Hinterthiersee nach Innsbruck zu kommen, wenn man z. B. um 7.30 Uhr dort sein muss. „Das Inntal ist inzwischen gut ausgebaut, nun müssen wir noch bei den Seitentälern was machen“, bestätigt auch Schreyer, dass es noch Verbesserungspotential gibt.
Für Tilg liegt die Lösung in der Änderung der Gewohnheiten: „Es braucht eine App, mit der Carsharing so einfach ist wie ein eigenes Auto.“
Christian Herbst (Impuls Tirol) würde lieber ein kilometergenau abgerechnetes Mautsystem sehen, damit es keinen Sinn macht, Ausweichstrecken zu fahren.
Diskutiert wurde auch über den von der Family Tirol vorgeschlagenen „Kaisertunnel“, der die Gäste von Ebbs aus direkt in die Skigebiete bringen soll: „Im Gegensatz zum Zillertal, das auch ein Verkehrsproblem hat, haben wir nichts von diesen Gästen, sie stauen sich nur durch Kufstein durch. Mit dem Tunnel kommt man direkt dorthin, wo man hin will, ein Gewin für alle“, so LA Andrea Krumschnabel (Family). Ein Machbarkeitsstudie soll zeigen, ob so ein Tunnel überhaupt realisierbar ist, Hauptproblem sind sicher die Kosten für so einen Tunnel, der zwischen 7 und 10 Kilometer lang werden würde.

Pflege
Als einziges weiteres Thema wurde die Pflege angesprochen. Hier sind sich aber alle Fraktionen einig: die Pflege zuhause gehört forciert und auch für die Pension angerechnet.

V. l.: Nicole Schreyer (Grüne), Patricia Bittersam-Horejs (SPÖ), Alois Magreiter (ÖVP), Isabella Gruber (Liste Fritz), Christian Herbst (Impuls Tirol), Johannes Tilg (Neos), Christofer Ranzmeier (FPÖ) und Andrea Krumschnabel (Family) mit den Veranstaltern, der Studenverbindung Cimbria Kufstein.